BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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CASE 19 Pearya (Ellesmere Island)

Beitrag zum Projekt:

Am 26. Juni 2017 begann die 2-monatige CASE 19-Expedition der BGR in die kanadische Arktis. Bis Anfang September waren 47 Wissenschaftler, Wildlife Monitors, Piloten und Logistiker von 20 Institutionen aus 7 Ländern unterwegs. Ziel der Expedition war die Untersuchung der Geologie des Kontinentalrandes von Nordamerika. Es war bis jetzt die größte geowissenschaftliche Land-Expedition seit Beginn der terrestrischen Polarforschung der BGR im Jahr 1992.

Arbeitsgebiet von CASE 19  (rote Kästen)Arbeitsgebiet von CASE 19 (rote Kästen) Quelle: BGR

Die multidisziplinären Forschungsarbeiten während der CASE 19-Expedition hatten mehrere Schwerpunkte. Neben der Erforschung der Struktur und der Entwicklungsgeschichte des nordamerikanischen Kontinentalrandes untersuchten die Wissenschaftler/innen die Drift der arktischen Kontinentalplatten in den letzten 800 Millionen Jahren, um die Entstehung des Arktischen Ozeans rekonstruieren und besser verstehen zu können. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang eine Phase im Paläogen (55–35 Millionen Jahre), als der ehemalige Großkontinent Laurasia endgültig auseinanderbrach und die Voraussetzung für die Bildung des Arktischen Ozeans und der angrenzenden Kontinente schuf. Zur gleichen Zeit war das Klima auf der Erde weltweit so warm, dass es weder Eiskappen noch nennenswerte Gletscher auf der Erdoberfläche gab. In der Arktis herrschte zu dieser Zeit ein subtropisches Klima – nachgewiesen durch BGR-Untersuchungen an Sedimenten und Kohleflözen auf den Neusibirischen Inseln, auf der Ellesmere-Insel und am Mackenzie-Delta, sowie durch eine internationale Bohrung auf dem Lomonossowrücken im Arktischen Ozean.

Die Transporte von Personal, Ausrüstung und Lebensmittel zwischen dem Basislager und dem 950 Kilometer weiter südlich gelegenen Flughafen von Resolute Bay wurden mit Hilfe von zweimotorigen Kleinflugzeugen durchgeführt. Um das rund 10.000 Quadratkilometer große Arbeitsgebiet untersuchen zu können, wurden zwei Helikopter eingesetzt. Diese waren im Basislager stationiert und brachten die Wissenschaftler täglich ins Gelände.

Die Expedition erfolgte in enger Kooperation mit dem GSC in Kanada. An ihr beteiligten sich Kollegen von Geologischen Diensten, Universitäten und Museen aus Dänemark, Kanada, Polen, Schweden, Südafrika, den USA und Deutschland.


Kontakt:

    
Dr. Lutz Reinhardt
Tel.: +49 (0)511-643-2786
Fax: +49 (0)511-643-3663

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