BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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CASE 17 Isfjorden & CASE 18 Mosselhalvøya (Svalbard)

Beitrag zum Projekt:

An den von der BGR geleiteten wissenschaftlichen Programmen, die von Ende Juni bis Mitte September 2015 stattfanden, waren insgesamt 42 Forscher/innen aus Frankreich, Italien, Kanada, Norwegen, Polen, Schweden, den USA und Deutschland beteiligt. Zwei Forscherteams untersuchten im Rahmen des „CASE" Programms die Geologie Spitzbergens. Sie arbeiteten im Isfjordengebiet (CASE 17) und an der Nordküste der Insel (CASE 18). Ein weiteres BGR-Team untersuchte an Bord des Forschungsschiffes OGS EXPLORA in der nördlichen Barentssee im Rahmen des Projekts „PANORAMA“ Chancen und Umweltrisiken einer möglichen Nutzung von Energierohstoffen im arktischen Raum.

Arbeitsgebiete von CASE 17 & 18 (rote Kästen)Arbeitsgebiete von CASE 17 & 18 (rote Kästen) Quelle: BGR

Gegenstand der geologischen Untersuchungen an Land waren die Stratigraphie, Sedimentologie, Geochemie und die sedimentären Strukturen auf Spitzbergen. Besondere Berücksichtigung fanden Sedimentabfolgen aus der Trias und dem Jura, die in der Barents-See als Erdölmuttergesteine bekannt sind und hier im Aufschluss untersucht werden können. Ziel der Arbeiten war die Ablagerungsgeschichte der Sedimente im Verlauf der vergangenen 300 Millionen Jahre zu rekonstruieren. Mit geomikrobiologischen Verfahren wollen die Wissenschaftler/innen zudem die Existenz und das Verhalten der zumeist noch unerforschten Lebensgemeinschaften am arktischen Meeresboden untersuchen. Damit soll eine Abschätzung von Einwirkungen auf sedimentäre Ökosysteme ermöglicht werden. Zudem wurden Methoden der Fernerkundung eingesetzt, um in Zukunft möglicherweise mineralische Rohstoffe von Satelliten aus identifizieren zu können.

Um die komplexen geologischen Sachverhalte und die komplizierte Entstehungsgeschichte der europäischen Arktis verstehen zu können, wurden von der BGR erstmals in der Arktis wissenschaftliche Arbeiten an Land (CASE) und auf See (PANORAMA) simultan durchgeführt. Während die geologischen Strukturen an Land einer direkten Untersuchung zugänglich sind, liegen über die Verhältnisse unter dem Meeresboden nur lückenhafte Informationen vor. Die Geländearbeiten an Land bieten die Möglichkeit, Rückschlüsse auf die Geologie im marinen Bereich zu ziehen, weil die entsprechenden submarinen Schichten auf Spitzbergen zutage treten. Aus diesem Grund bildeten die kombinierten Arbeiten der BGR an Land und auf See die Chance, den arktischen Kontinentrand und damit die Entwicklungsgeschichte der Arktis besser rekonstruieren zu können.

Kontakt:

    
Dr. Lutz Reinhardt
Tel.: +49 (0)511-643-2786
Fax: +49 (0)511-643-3663

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