BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Navigation ▼

Polarer Ural: Tektonisch-petrographische Analyse und Entwicklung von Explorationsstrategien für Lagerstätten von Platingruppenelementen und Chromit in mafisch-ultramafischen Gesteinsassoziationen

Beitrag zum Projekt:

Expedition PURE 2002Expedition PURE 2002

Mit dem Zerfall der Sowjetunion hat Russland seine wichtigsten Chromerzlagerstätten an Kasachstan verloren. Chromerz- und Platinelementvorkommen sind aber auch aus wenig erschlossenen Gebieten des polaren Urals bekannt. Fachleute nehmen sogar an, dass hier die größten in Russland verbliebenen Chromerzreserven konzentriert sind. Daher besteht ein fundamentales Interesse von russischer Seite, die Rohstoffexploration in dieser Region zu verstärken.

Die bisher bekannten Erzvorkommen sind an ultramafische Gesteine innerhalb eines langen N-S verlaufenden Gürtels von Ophiolithkomplexen gebunden (Ophiolithe sind Splitter fossiler ozeanischer Kruste mit unterlagerndem Mantel). Mehrere gemeinsame Expeditionen in den größten Ophiolithkomplex (Voykar-Massiv) und in den nördlich anschliessenden Raiz-Komplex haben aber gezeigt, dass offenbar keine ‚klassischen’ Ophiolithsequenzen vorliegen, vor allem kaum extrusive Ozeanbodengesteine vorkommen. Zahlreiche Intrusionen von Pyroxeniten und Gabbros weisen eher auf ein tiefliegendes Krustenniveau hin. Unregelmässig orientierte basische Gänge zeigen höchstens subeffusive Verhältnisse an. Erste Altersbestimmungen deuten ferner darauf hin, dass die Ophiolithe auch älter als bisher angenommenes Mittelpaläozoikum sein könnten. Ebenso ist die Verteilungsdichte der Chromitvererzungen sehr ungleichmässig. Sie nimmt vom südlichen Voykar-Ophiolithkomplex gegen Nord zum Raiz-Komplex deutlich zu. Innerhalb der Komplexe sind mindestens zwei Vererzungshorizonte zu unterscheiden: massige tektonisch überformte Lagerstätten im tieferen Teil und disseminierte, schichtige, kaum verformte Chromititlager im oberen Teil. Die zahlreichen Literaturangaben zu Platinelement-Anreicherungen waren bisher weder in den Chromititen noch in Alluvial-Ablagerungen zu bestätigen.

Das zukünftige Arbeitsprogramm umfasst weitere Untersuchungen zur Entstehung, Altersstellung und Platznahme der Ophiolithkomplexe und zur damit gekoppelten Verteilung, Geochemie und Struktur von Chromit-Anreicherungen. Eine weitere Aufgabe ist die Überprüfung spezifischer Gesteinsbereiche (Chromitite, Sulfidanreicherungen) auf Platinelement-Anreicherungen. Daraus sollen - im Gegensatz zu den wenig fassbaren Angaben in der bisherigen Literatur -realistischere Aussagen zum Lagerstättenpotential im Polarural abgeleitet werden.

Diese Seite:

Hinweis zum Einsatz von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Zum Anfang der Seite ▲