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Gashydrate

Gashydrate sind natürlich vorkommende, feste Substanzen, die sich unter hohen Drücken und niedrigen Temperaturen in Meeressedimenten, in Permafrost und in tiefen Seen bilden. Man findet sie weltweit, vor allem entlang von Kontinentalrändern in Wassertiefen von mehr als ca. 400m. Sie bestehen aus einer käfigartigen Verbindung von Wasser und Gasmolekülen, wobei biogenes Methan den weitaus größten Anteil bildet.

Die geschätzte Menge an Methan, die im Gashydrat gespeichert wird, liegt global etwa in der Größenordnung aller übrigen fossilen Kohlenwasserstoffe und bildet somit ein enormes Energiepotential. Von wirtschaftlichem Interesse sind aber eher lokal bis regional konzentrierte Gasvorkommen. Die Freisetzung von Methan in die Atmosphäre durch Destabilisierung der Gashydratzone kann aber auch relevante Klimafolgen haben, da Methan als Treibhausgas viel effektiver wirkt als Kohlendioxid. Ein weiterer Aspekt ist die Hangstabilität am Kontinentalrand. Gashydrat, das sich im Porenraum bildet, wirkt wie Zement und trägt zu einer höheren Stabilität des Meeresbodens bei. Druck-Temperatur Schwankungen können zu einer Verschiebung des Stabilitätsbereichs führen und somit zur Zersetzung von Gashydraten was submarine Hangrutschungen zur Folge haben kann.

Gashydrate werden in Deutschland seit etwa Mitte der 90er Jahre intensiv erforscht. Zurzeit werden im Verbundvorhaben SUGAR neue Technologien gefördert, um Erdgas aus submarinen Gashydratvorkommen zu gewinnen und Kohlendioxid als CO2 Hydrat in der Stabilitätszone zuspeichern.

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