Infraschall-Stationen
In Europa wird die Überwachung der Infraschallaktivität für die Verifikation des Kernwaffenteststoppabkommens durch das IMS mit fünf Stationen sichergestellt. Dabei sind zwei Stationen in Deutschland und Tunesien in Betrieb und liefern kontinuierlich Daten (I26DE seit 1999 und I48TN seit 2006), während sich die übrigen drei Stationen in Norwegen, Portugal und Russland (I37NO, I42PO bzw. I43RU) noch in der Planungs- bzw. Aufbauphase befinden und voraussichtlich in den Jahren 2009 (I43RU) bzw. 2010 den Betrieb aufnehmen werden.
Die vorhandenen Stationen reichen nicht aus, um automatische Verfahren zur Detektion und Lokalisierung von akustischen Quellen mit einer Ladungsstärke weit unterhalb von 1 kt zu entwickeln und ihre Einsatzfähigkeit festzustellen. Aus diesem Grund wird derzeit im Rahmen einer europäischen Initiative versucht, weitere bereits existierende Infraschallstationen zu nutzen und zu einem zentraleuropäischen Netz zusammenzufügen. Einen wesentlichen Beitrag liefern dabei Stationen in Schweden, den Niederlanden und Frankreich. In Deutschland steht ebenfalls neben der IMS-Station I26DE noch eine weitere Station nahe Bremen mit der Stationskennung IGADE zur Verfügung. (Neben den beiden zuletzt genannten Stationen wird auch die an der deutschen Forschungsstation Neumayer (Antarktis) befindliche IMS-Station I27DE durch die BGR und das AWI betrieben.)
Bei allen Infraschallstationen handelt es sich um so genannte Arrays, die aus mindestens drei Aufnehmern bestehen. Diese Stationen wirken wie Antennen und erlauben eine Richtungspeilung der Schallwellen. Somit haben Arrays einen Vorteil gegenüber Einzelstationen, da bereits mit einer Registrierung eines Ereignisses an zwei Stationen mittels einer Kreuzpeilung der Quellort bestimmt werden kann.
Quelle: BGR
Quelle: BGR