Quellen & Phänomene
Eine Vielzahl von natürlichen und antropogen Quellen und Phänomenen erzeugen Infraschall. Die spektakulärsten Signale stammen dabei von Objekten, die vom Weltraum in die Erdatmosphäre eindringen. Hierzu zählen vor allem Meteoriten, aber auch ihre Erdumlaufbahn verlassende Satelliten oder das Space-Shuttle. Ihre Quellen erstrecken sich über viele Kilometer und sind selber schneller als der von ihnen abgestrahlte Schall, da sich diese Objekte mit vielfacher Schallgeschwindigkeit bewegen. Somit stellt die Registrierung in der Regel den zeitlich umgekehrten Verlauf der Signalentstehung dar. Dem entsprechend wird bei einem Meteoriten das erste Signal beim Zerbersten am Ende der Flugbahn erzeugt und das letzte beim Beginn, dem Eintritt in die Atmosphäre.
Dominierende Infraschall-Quellen sind ozeanische Tiefdruckgebiete. Bei den als Mikrobarome bezeichneten Signalen handelt es sich um kontinuierlich emittierten Schall mit einer dominanten Periode von etwa fünf Sekunden. Das Signal ist so stark, dass es bei idealen Windverhältnissen in der Atmosphäre bis zu Entfernungen von mehr als 10000 km entdeckt werden kann. So wurden an einer mongolischen Station Mikrobarome vom Nordatlantik aufgezeichnet.
Neben diesen beiden Quelltypen gibt es weitere, meist natürliche Phänomene, die Infraschall produzieren, deren prominenteste Vertreter hier aufgeführt sind:
- aktive Vulkane und Eruptionen
- Erdbeben
- Stürme und Unwetter, Gewitter
- Aurora (Nordlichter)
- Lawinen (sowohl Schnee als auch Geröll)
- Luftmassenbewegungen über Gebirgsketten (z.B. Fön)
- ozeanische Tiefdruckzellen
- Meteore und Meteoriten
- Raketenstarts
- Überschallflugzeuge
- in die Erdatmosphäre eintretende Satelliten
- chemische und nukleare Explosionen
Quelle: CTBTO