SEIGER
Seismisches Monitoring tiefer Geothermischer Anlagen und mögliche seismische Einwirkungen
Sowohl bei hydraulischen Stimulationen als auch in der Betriebsphase tiefer geothermischer Anlagen kann es zu induzierter, also von industriellen Aktivitäten verursachter Seismizität kommen. Um die Spürbarkeit und das Risiko aufgrund induzierter Seismizität auf einem niedrigen und gesellschaftlich akzeptierten Niveau zu halten, hat sich in Deutschland das seismische Monitoring als begleitende Überwachungsmethode bewährt.
Im Verbundprojekt SEIGER werden verschiedene Verfahren zum seismischen Monitoring geothermischer Anlagen weiterentwickelt, und es wird untersucht, wie sie gemeinsam und sich ergänzend eingesetzt werden können. Weiterhin ist die Entwicklung von Konzepten zur Öffentlichkeitsarbeit in Hinblick auf transparente, schnelle und umfassende Information und Bewertung zur auftretenden induzierten Seismizität von höchster Bedeutung.
Die Zielstellungen von SEIGER sind:
- Monitoring: Automatisierung des seismischen Monitorings sowie effektive und genaue Ermittlung der Herdparameter induzierter Seismizität (hohe Ereignisraten, überwiegend sehr schwache Ereignisse), Array-Methoden als Alternative und Ergänzung zu lokalen Netzwerken (Themenfeld 2).
- Weiterbetrieb des Forschungsnetzwerkes Südpfalz als Grundlage für die Teilprojekte des vorliegenden Verbundprojektes und für die Gewinnung eines herausragenden Langzeit-Datensatzes für parallel laufende und folgende methodische Entwicklungen (Themenfeld 3)
- Konzept für die Vermittlung der Ergebnisse des Monitorings und der Gefährdungsanalysen an die Interessengruppen am Beispiel des Forschungsnetzwerks Südpfalz. (Öffentlichkeitsarbeit) erarbeiten (Themenfeld 4).
- Methoden zur Standortcharakterisierung und zum Monitoring für tiefe Geothermie im urbanen Raum entwickeln (Themenfeld 5).
- Tektonisch aktive Störungen ermitteln, Zusammenhang zwischen tektonischer und indizierter Seismizität geomechanisch charakterisieren und modellieren. Überprüfung einer möglichen Prognose zur Erkennung aktiver Störungen im Vorfeld einer Geothermiebohrung (Themenfeld 6).
Konzepte der Nutzung der seismischen Gefährdungsanalysen und der seismischen Einwirkungen für den Genehmigungs- und Aufsichtsprozess entwickeln (Themenfeld 7).
Das Verbundprojekt SEIGER wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert und vom Projektträger Jülich betreut.
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Förderkennzeichen: 03EE4003A-G
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