BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Navigation ▼

Aktuelles

Neue BGR-Studie zur Methodenentwicklung für die Bewertung von Salzstrukturen für die Standortauswahl, 25.06.2024

60 Teilgebiete in Salzstrukturen („Steinsalz in steiler Lagerung“) hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Schritt 1 der Phase I des Standortauswahlverfahrens für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle ausgewiesen. Diese Salzstrukturen sind durch Mobilisierung von Salzgesteinen im Untergrund entstanden und weisen durch die damit verbundene Verfaltung einen teilweise komplexen Internbau auf. Neben Steinsalz kommen auch andere Gesteine in Salzstrukturen vor. Für die Prognose der Anteile und der räumlichen Verteilung von Wirtsgesteinen mit Barrierefunktion stellt dies eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass in den Teilgebieten nur wenig diesbezügliche ortsspezifische Daten vorliegen.

Vor diesem Hintergrund wurde von der BGR im Auftrag der BGE eine Methode entwickelt, um den Anteil homogener Steinsalzbereiche und die Variabilität ihrer Lagerungsverhältnisse abzuschätzen und zu bewerten. Basierend auf einer Literaturstudie und den Erkenntnissen aus der Erkundung von Salzlagerstätten in Deutschland wurden verschiedene geologische Faktoren unterschiedlicher Relevanz ermittelt, die Einfluss auf den internen Aufbau von Salzdiapiren bzw. die Verteilung von Steinsalzbereichen haben. Die entwickelte Methode bietet im Rahmen der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen die Möglichkeit, Teilgebiete im steil stehenden Steinsalz hinsichtlich ihrer geologischen Voraussetzungen für das Vorkommen größerer Wirtsgesteinsbereiche mit Barrierefunktion (für die spätere Ausweisung eines einschlusswirksamen Gebirgsbereichs) systematisch zu bewerten.

Download: Abschlussbericht "Entwicklung einer Methode zur Bewertung von Wirtsgesteinsanteilen mit Barrierefunktion und der Internbauvariabilität in Salzstrukturen (Teilgebiete in Steinsalz in steiler Lagerung)"

9. Internationale Konferenz zu tonhaltigen Wirtsgesteinen und Barrieren in der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Hannover: Fristverlängerung für die Abstract-Einreichung, 25.03.2024

Die Frist für die Einreichung von Abstracts für die 9. Clay Conference wurde bis Freitag, den 5. April 2024 verlängert.
Die Anforderungen an die Abstracts und das Einreichungsformular, die Themen-Topics, detaillierte Informationen und Updates zur Clay Conference 2024 finden Sie unter www.clayconference2024.de/abstracts.Die Benachrichtigung der Autoren erfolgt im Juli 2024. Die Teilnehmer der Clay Conference 2024 sind auch eingeladen, Manuskripte für Sonderausgaben der Konferenz einzureichen.

Abschlussbericht des Projektes KOMPASS-II zu Salzgrus als geotechnische Barriere ist veröffentlicht, 08.03.2024

Hochradioaktive Abfälle müssen für Zeiträume bis zu einer Million Jahre sicher in tiefen geologischen Formationen eingeschlossen bleiben. Deshalb verfolgen viele Staaten ein Mehrbarrierenkonzept für den Bau eines Endlagers. Neben der technischen Barriere – dem Behälter – und der geologischen Barriere – dem Wirtsgestein – dient die geotechnische Barriere dazu, die verbleibenden Hohlräume nach der Einlagerung der Behälter im Bergwerk zu schließen und potenziell austretende Nuklide zurückzuhalten.

Für ein Endlager in einer Salzformation untersuchte die BGR dazu Salzgrus als Verfüllmaterial. In lockerer Schüttung weist es zunächst eine hohe Durchlässigkeit und eine geringe Stützwirkung auf. Sowie das umgebende Salzgebirge die Grubenhohlräume kriechend schließt, kompaktiert das Salzgrus zusehends, baut einen Gegendruck auf, wird undurchlässig und umschließt den radioaktiven Abfall dicht. Die Evolution der Porosität und des Stützdrucks wurde in KOMPASS-II (Compaction of Crushed Salt for Safe Containment – Phase 2) näher untersucht.

Dazu wurden Salzgrusproben speziell synthetisiert und unter verschiedenen Umgebungsbedingungen belastet. Ihr Verformungsverhalten wurde aufgezeichnet und zur Kalibrierung von Prognoserechnungen genutzt, welche die Evolution der Porosität und des Stützdrucks auf geologische Zeiträume abschätzten. Außerdem wurde gezeigt, dass drei verschiedene Herstellungsverfahren Proben synthetisierten, die eine nicht unterscheidbare Mikrostruktur aufwiesen, da das Ausgangsmaterial bereits eine deutliche mikrostrukturelle Vorschädigung erfahren hatte.

Erkenntnisse zur zeitlichen Entwicklung der Kompaktion sowie zum qualitativen Zusammenspiel der verschiedenen mikrostrukturellen Deformationsmechanismen blieben unvollständig. Dies ist vor allem auf die stark nicht-linearen Einflüsse der Umgebungsparameter zurückzuführen, was weitere, aufwendige Testreihen bedingt.

Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichtes (grs-751.pdf) ging nun das Projekt KOMPASS-II zu Ende. Die BGR beteiligte sich mit umfangreichen Laborexperimenten, mit Mikrostrukturuntersuchungen sowie in der numerischen Modellierung. Der Start eines Nachfolgeprojekts ist noch für dieses Jahr anberaumt.

Die Verbundpartner sind auch darin – neben der BGR – die BGE Technology (BGE-TEC), die niederländische COVRA (Centrale Organisatie Voor Radioactief Afval), das Institut für Gebirgsmechanik Leipzig (IfG), die Sandia National Laboratories, die Technische Universität Clausthal (TUC) und die Utrecht University (UU). Verbundkoordinator ist die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS).

mehr

Abschlussbericht zum Projekt „Suchtiefe“ liegt vor, 01.12.2023

Subglaziale Erosion während möglicher zukünftiger Eiszeiten stellt eine große Herausforderung für die Langzeitsicherheit von Endlagern in tiefen geologischen Formationen dar. Im vorliegenden Abschlussbericht des Projektes „Suchtiefe“ wird ein Ansatz vorgestellt, der die potenzielle zukünftige Erosionstiefe bei der Festlegung der Mindesttiefe eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle berücksichtigt. Das Projekt „Suchtiefe“ wurde im Auftrag der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) durchgeführt.

In Norddeutschland erreichen pleistozäne subglaziale Rinnen Tiefen von über 500 Meter. Basierend auf den vorhandenen Daten wurde eine neue Karte der Verläufe und Tiefen der subglazialen Rinnen in Norddeutschland erstellt. Die pleistozänen subglazialen Rinnen zeigen eine deutliche regionale Gliederung in Zonen ähnlicher maximaler Tiefe. Da der geologische Aufbau des Untergrunds ein wichtiger Kontrollfaktor der Rinnenbildung ist, ist zu erwarten, dass die Verteilung zukünftiger subglazialer Rinnen und ihrer maximalen Tiefen den pleistozänen Tiefenzonen ähneln wird. Die regionale Verteilung der pleistozänen subglazialen Rinnen liefert eine Grundlage zur Abschätzung der potenziellen zukünftigen subglazialen Erosion. Die Ausweisung regional variabler Mindesttiefen für den einschlusswirksamen Gebirgsbereich eines zukünftigen Endlagers kann sich an den in dieser Studie vorgestellten Tiefenzonen orientieren.

Archiv der Aktuelles-Meldungen

Diese Seite:

Hinweis zum Einsatz von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Zum Anfang der Seite ▲