BGR-Ergebnisbericht zum rheologischen Langzeitverhalten der im Endlager Konrad aufgeschlossenen Tonsteine, 04.08.2022 Im Schacht Konrad steht auf der 850-m-Sohle in Bereichen des Füllortes der sogenannte Fladentonstein an. Wie ist dessen Verformungsverhalten in den kommenden ca. 40 Jahren zu bewerten? Kann mit einem wartungsfreien Betrieb des Ausbaus gerechnet werden? Diese Frage im Auftrag der BGE zu beantworten haben sich die Autorinnen und Autoren des Ergebnisberichtes „Rheologisches Langzeitverhalten der im Endlager Konrad aufgeschlossenen Tonsteine“ vorgenommen. Dazu wurde vorhandene Literatur nach dem Langzeitverformungsverhalten von Fladentonstein durchforstet (Fehlanzeige) bzw. verfügbare Daten zu diesem Verhalten anderer Tonsteine ausgewertet. Anhand von Laborergebnissen für jüngere Unterkreidetonsteine (Alb, Barrême aus Konrad 101) sowie für Tonsteine aus den Untertagelaboratorien Bure und Mont Terri werden zunächst die prinzipiell auftretenden drei Phasen des Langzeitdeformationsverhaltens sowie deren Ursachen auf makroskopischer und mikroskopischer Skala erläutert: Diese Phasen sind die transiente Kompaktion (Konsolidierung + primäres Kriechen), stationäres sekundäres sowie beschleunigtes tertiäres Kriechen. Die statistische Auswertung der vorhandenen Laborversuche mit Versuchsdauern von ein bis zwei Jahren weist auf eine mögliche stationäre (sekundäre) Kriechrate hin. Im Ergebnis wird zusammengefasst, dass Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die am Füllort aufgeschlossenen Fladentonsteine aufgrund vielfältiger Einflussgrößen nur qualitativ und nicht quantitativ möglich ist. |