Erosivität der Niederschläge (R-Faktor)
R-Faktor der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung ABAG
Niederschlagstropfen übertragen ihre kinetische Energie beim Aufprall auf die Bodenoberfläche. Wenn die Oberfläche nicht durch die Vegetation geschützt ist, können die Bodenaggregate destabilisiert werden. Die Erosivität von Niederschlägen beschreibt diese Wirkung des Regens auf die Oberfläche. Je größer die Intensität und Menge eines Niederschlagsereignisses sind, desto höher ist auch die Erosivität. Wenn die Erosivität größer ist als die Widerstandsfähigkeit des Bodens, kommt es zu Splash-Erosion und zur Verschlämmung der Bodenoberfläche. Damit einhergehend verringert sich die Infiltrationskapazität der Böden.
Methodik
Die Regenerosivität geht als R-Faktor in die Allgemeine Bodenabtragsgleichung (ABAG) ein. Der R-Faktor spiegelt die Intensität und die Menge von allen erosionsauslösenden Regenereignissen an einem Standort wider. Sauerborn (1994) entwickelte ein Verfahren zur Bestimmung des R-Faktors auf Basis der Jahresniederschläge in Deutschland. Die Karte der R-Faktoren ist eine direkte Ableitung aus der Niederschlagsverteilung in Deutschland. Sie basiert auf den Jahresniederschlägen der Referenzperiode 1961–1990 (Daten des DWD).
Kartenbeschreibung
Die Verteilung der R-Faktorwerte folgt in Deutschland der Niederschlagsverteilung. Besonders niedrige R-Faktorwerte sind in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Die höchsten Werte erreicht der Faktor im Schwarzwald, in den Kammlagen der anderen Mittelgebirgen und an den Alpen.
Literatur:
SAUERBORN, P. (1994): Die Erosivität der Niederschläge in Deutschland – Ein Beitrag zur quantitativen Prognose der Bodenerosion durch Wasser in Mitteleuropa. In: Bonner Bodenkundliche Abhandlungen, Band 13, Bonn.
Kontakt 1:
Kontakt 2: