ENVASSO-Bodendatenbank (SoDa)
Beitrag zum Projekt:
Die regionen- und staatenübergreifende Beschreibung des Bodenzustands und die Beobachtung seiner Veränderung durch Monitoring mit Hilfe von Indikatoren setzt harmonisierte und vergleichbare Datengrundlagen voraus. Datenquellen und Datenablagesysteme sind in Europa jedoch extrem unterschiedlich. Bisherige internationale Bodendatenbanken sind statisch angelegte Profil- bzw. Flächendatenbanken, deren Inhalte sich auf einen einzigen Erhebungs- oder Probennahmezeitpunkt beziehen (vgl. zum Beispiel das Manual of Procedures der Georeferenced Soil Database for Europe). Die Daten werden in der Regel nach der Lieferung aus den Mitgliedsstaaten zentral gespeichert und nicht weiter aktualisiert. Die Aufbereitung der Daten durch die Mitgliedsstaaten ist zeitaufwändig und praktisch für jede Aktualisierung der zentral vorgehaltenen Datei neu durchzuführen.
INSPIRE und die Idee der Subsidiarität erfordern verteilte Systeme der Datenhaltung möglichst bei denen, die die Daten erheben, pflegen und ergänzen. Um verteilt vorliegende Daten zusammen zu führen, wurde eine Datenbankstruktur im Sinne einer Profil- und Labordatenbank entwickelt. Sie kann dort, wo Bodenprofildaten lediglich in einfachen Tabellen vorgehalten werden oder wo im Rahmen der Digitalisierung analoger Altdaten eine Datenbank benötigt wird, eingesetzt werden. Sie dient allerdings insbesondere auch der Datenkommunikation zur internationalen Berichterstattung und der Nutzung von Diensten (z.B. Auswertungsmethoden), die durch verschiedene Informationssysteme bereitgestellt werden.
Zur Vereinfachung der Dateneingabe in das System wurden robuste Importprozeduren für Analysen- und Profil-/Horizontdaten entwickelt. Jeder Anwender kann neue Parameter einpflegen, sowohl mit vorgegebenen Schlüssellisten für die Parameterwerte als auch für freie Parametereingabe. Die Struktur erfüllt ferner die Anforderungen an die Profildatenbank, wie sie im Rahmen des Manual of Procedures als Flächendatenbank mit Leitprofilen gefordert wird.
Die Datenbankstruktur wurde als MS Access-Anwendung SoDa (Soil Database) implementiert und wird derzeit in ersten Pilotgebieten getestet. Zur Datenkommunikation besitzt die Anwendung eine XML-Exportschnittstelle, so dass die Daten ohne Schwierigkeiten mit anderen Datenbanken, auch anderer Datenbankmanagement-Systeme, ausgetauscht werden können.