Wasserversorgung
Vortrag am Mittwoch, den 05. Dezember 2018 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II
POST, V. (Fachbereich B2.3 Grundwasserressourcen - Beschaffenheit und Dynamik): Adaptives Grundwassermanagement von Süßwasserlinsen auf Inseln: Fallbeispiel Bonriki, Kiribati
Auf kleinen Inseln sind Süßwasserlinsen und Niederschlag die wichtigsten Wasserquellen für den menschlichen Gebrauch. Die Hauptbedrohung für Süßwasserlinsen besteht in der Versalzung durch Meerwasser. Um die verfügbaren Süßwasserressourcen zu sichern, sind Wassermanagementstrategien erforderlich, die auf die einzigartigen physischen Bedingungen der Inseln zugeschnitten sind. Diese Präsentation konzentriert sich auf die Probleme der Inseln im pazifischen Raum, insbesondere auf South Tarawa in Kiribati, und auf die Frage, wie numerische Modelle zur Entwicklung nachhaltiger Managementszenarien verwendet werden können.
HOUBEN, G. (Fachbereich B2.3): Erkundung von Grundwasserleitern im Cuvelai-Etosha-Becken, Namibia
Im ariden Norden Namibias wurde Ende der 90er Jahre der grenzüberschreitende Grundwasserleiter Ohangwena II (KOH 2) entdeckt. Interessant ist dabei besonders, dass der ca. 100 m mächtige Aquifer von brackigem Grundwasser überlagert wird. Von der namibischen Regierung wird der KOH 2 als strategische Wasserressource für die zukünftige Entwicklung des dicht bevölkerten Nordens Namibias erachtet. Mit Unterstützung durch die BGR wurde eine umfangreiche Explorationskampagne durchgeführt.
Durch umfangreiche geophysikalische Erkundungen wurden zunächst Tiefenlage und räumliche Verbreitung eingegrenzt. Es wurden mehrere Erkundungsbohrungen abgeteuft, zwei davon teilweise und eine vollständig (400 m) gekernt. An dem Kernmaterial wurden umfangreiche mineralogische, geochemische und granulometrische Untersuchungen durchgeführt, um den Aufbau des Inland Deltas, das die Ohangwena-Aquifere beherbergt, zu studieren. Die Ergebnisse zeigen nicht nur die Anwesenheit und Eigenschaften von Grundwasserleitern und -geringleitern, sondern liefern auch Hinweise auf das Sedimentationsgeschehen, Liefergebiete und die Klimageschichte.
Mit Hilfe numerischer Grundwassermodelle wurden durch systematische Variation der Randbedingungen die Lage des Neubildungsgebietes am Fuß des angolanischen Berglandes sowie die Neubildungsraten bestimmt. Letztere sind mit 2-3 mm/a zwar sehr gering, aufgrund der großen betroffenen Fläche jedoch groß genug, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung zur Trinkwasserversorgung möglich wäre. Die Modellergebnisse wurden durch gemessene Grundwasserstände, Altersdatierungen des Grundwassers und satelliten-gestützte Fernerkundungsdaten zur Bodenbewegung bestätigt.