Sonderkolloquium
Vortrag am Donnerstag, den 30. Juni 2016 um 14.00 Uhr in Raum 204/ Haus II
Alexander Limberg (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin): Der Berliner Untergrund wird transparent – von der Bohrung zum geologischen 3D-Modell
In der geologischen Datenbank von Berlin sind seit dem vorletzten Jahrhundert bis heute Daten von über 157.000 Bohrungen gespeichert. Eine große Aufgabe seit den 1990er Jahren bestand darin, die auf Papier vorliegenden Daten zu digitalisieren und codieren, um sie digital auch im Internet verfügbar zu machen. Hierbei wurde der bundeseinheitliche Codierungsschlüssel SEP 1, später SEP 3 angewandt.
Daraus abgeleitet können nun klassische geologische Karten und angewandte Karten wie z.B. ingenieurgeologische Karten und geothermische Potenzialkarten digital erarbeitet und auch ins Netz gestellt werden.
Aus den im dichten Raster vorliegenden geologischen Schnitten konnte ein dreidimensionales Modell erstellt werden, das ebenfalls aktuell im Internet verfügbar ist. Hier kann man 3D Ansichten individuell gestalten (vergrößern, überhöhen, drehen etc.), virtuelle Bohrungen abteufen oder Schnitte in beliebiger Lage anlegen.
Mit dem Glas-Laser-Verfahren wurde das geologische 3D Modell mit über 90 Millionen Einzelpunkten in vier optisch reine Glasblöcke eingraviert, so dass die Lagerungsverhältnisse der quartär-tertiären Schichten von Berlin auf neue Weise sichtbar werden.
Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin