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Der BGR-Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland erscheint jährlich.

BGR-Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland, 19.12.2024

Der Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung spiegelt sich deutlich im gesunkenen Rohstoffbedarf der heimischen Industrie wider. So befand sich die Inlandsproduktion mineralischer Rohstoffe im Jahr 2023 mit 534 Millionen Tonnen auf einem historisch niedrigen Niveau und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 8 Prozent. Das geht aus dem heute veröffentlichten aktuellen Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland der BGR hervor.

Seit 2020 ist die deutsche Rohstoffproduktion stark rückläufig. Insbesondere bei Sand und Kies ging die Förderung seitdem stetig zurück – um insgesamt rund 19 Prozent auf zuletzt 232 Millionen Tonnen. Auch die Fördermengen weiterer Baurohstoffe und Industrieminerale sind zum Teil stark rückläufig. Nicht besser sieht es bei den Energierohstoffen aus.

Die Ursachen für den rückläufigen Bedarf an mineralischen Rohstoffen und ihren nachgelagerten Produkten liegen in einer konjunkturellen Schwäche infolge deutlich gestiegener Zinsen und einer hohen Inflation. Letzteres steht in Verbindung mit den – durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine – stark gestiegenen Energiepreisen.

Positiv ist die Entwicklung bei den Recyclingrohstoffen. Vor allem bei der Produktion der Basismetalle leistet ihr Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung sowie zum Umwelt- und Ressourcenschutz.

Im Bereich der von der EU als kritisch eingestuften Rohstoffe gewinnt Deutschland aktuell nur die Industrieminerale Fluss- und Schwerspat, Feldspat, Graphit sowie grobkörnigen Quarz bzw. Quarzkies als mögliche Vorprodukte für die Herstellung von Silizium.

Link zur Pressemitteilung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops.

UNFC-Schulung für Behörden, 19.12.2024

Die BGR führte jetzt einen ersten Praxiskurs zu Informations- und Berichtspflichten durch, die sich für deutsche Behörden aus dem europäischen Gesetz zu kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials Act, CRMA) unter Verwendung der UN-Rahmenklassifikation für Ressourcen (UNFC) ergeben. Der zweitägige Workshop richtete sich an Fachleute von Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer und Bergaufsichtsbehörden sowie Vertreterinnen und Vertreter zuständiger Länderministerien.

Im Hinblick auf Vorkommen und Nutzung strategischer Rohstoffe werden die Mitgliedsstaaten der EU zukünftig regelmäßig an die Europäische Kommission unter Verwendung der UNFC-Rahmenordnung berichten müssen. Das UNFC-System ist eine Klassifizierung der UN zur Einteilung von Rohstoffprojekten in unterschiedliche Stadien der Realisierung, um eine globale Vergleichbarkeit von Vorhaben zu schaffen. Der Rahmen reicht von der Exploration bis zur aktiven Produktion. Dabei werden sowohl die sozioökonomische Entwicklung (u.a. Genehmigungsprozesse) als auch die technische Machbarkeit und das geologische Wissen berücksichtigt.

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Probenahme an einem inaktiven schwarzen Raucher im BGR-Lizenzgebiet zur Untersuchung von möglichen Vorkommen polymetallischer Sulfide.

Neuer Newsletter zur marinen Rohstoffforschung ist online, 18.12.2024

Die BGR hat eine weitere Ausgabe ihres Newsletters zur Forschung an marinen mineralischen Rohstoffen veröffentlicht. Er enthält wieder eine Vielzahl von Informationen zu den aktuellen Aufgaben und Arbeiten der BGR im abgelaufenen Jahr.

So gab die BGR im Mai die Hälfte ihres bisher 10.000 km2 umfassenden Lizenzgebietes zur Untersuchung von Vorkommen polymetallischer Sulfide (wichtige strategische Metalle für Zukunftstechnologien wie Kupfer oder Zink) im Indischen Ozean zurück. Die Rückgabe ist Bestandteil des seit 2015 bestehenden Vertrages mit der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA). Mit der Verkleinerung des Vertragsgebietes können die Untersuchungen noch gezielter fortgeführt werden. Dazu gehören auch wissenschaftliche Arbeiten zu den Umweltbedingungen in der Tiefsee. Aktuell findet gerade eine Explorationsfahrt im Lizenzgebiet statt.

Weitere Themen des Newsletters beschäftigen sich u.a. mit dem zweiten Schwerpunkt der BGR-Forschungsarbeiten zu marinen mineralischen Rohstoffen, den Vorkommen von Manganknollen.

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Ein Forscher nimmt im Feldversuch Proben aus dem Ackerboden.

Studie von BGR und BAM: Mesoplastik in Ackerböden, 17.12.2024

Kunststoffe in der Umwelt sind eine der wichtigsten globalen Herausforderungen. Sie gelangen über Reifenabrieb, Klärschlamm, Mulchfolien oder Kompost in unsere Böden und können unter Umständen Organismen und Pflanzen schädigen. In einer großangelegten Studie haben die BGR und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) deshalb die räumliche Verteilung von Plastik in einem Ackerboden untersucht.

In einem Zeitraum von 12 Jahren wurde Kompost auf einem Acker aufgebracht. Anschließend nahmen die Forscherinnen und Forscher zahlreiche Bodenproben. Sie untersuchten, wie hoch die eingetragene Fracht der sogenannten Mesoplastik-Fraktion ist. Das sind Plastikteilchen, die größer als 5 Millimeter sind.

Mit diesem Feldversuch wurde erstmals ein einzelner Ackerstandort mit einer derart hohen Intensität auf Belastungen durch Mesoplastik untersucht. Das Ergebnis: In 173 Bodenproben mit einem Materialgewicht von 470 Kilogramm wurden 259 Teilchen von Mesoplastik mit einer mittleren Masse von 2,26 Milligramm/Kilogramm identifiziert. Bei der entdeckten Plastikfracht dominierten die Folien, wobei als häufigster Kunststoff Polyethylen identifiziert wurde. Die statistische Auswertung der Messdaten ergab, dass das gefundene Mesoplastik ohne räumliche Abhängigkeit im untersuchten Ackerstandort verteilt war. Nachzulesen sind die Ergebnisse der Studie in einem Beitrag im Fachmagazin „European Journal of Soil Science“.

Die Bodenproben des Feldkampagne werden jetzt auch noch auf eingetragene Mikroplastikpartikel (Größe unter 5 Millimeter) untersucht.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Planungsworkshops in Lubumbashi.

DR Kongo: Planungsworkshop im neuen Projekt, 12.12.2024

In Lubumbashi fand jetzt der Planungsworkshop für das neue Rohstoff-Projekt der BGR in der Demokratischen Republik (DR) Kongo statt. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll das Vorhaben im Rahmen der technischen Zusammenarbeit Maßnahmen zum Ausbau verantwortungsvoller Lieferketten im Bergbausektor des Landes unterstützen und die begonnenen Arbeiten des Vorgängerprojekts fortsetzen.

Bei der Auftaktveranstaltung hob ein Vertreter des kongolesischen Bergbauministeriums, Partnerbehörde der BGR im Projekt, den großen Einfluss der globalen Energiewende auf den Bergbausektor des Landes hervor. In dem neuen Vorhaben sind deshalb weitere Schritte zu einer verbesserten Lieferkettenkontrolle, für mehr Transparenz im Kleinbergbau und einer stärkeren Beachtung von Umweltauswirkungen im industriellen Bergbau vorgesehen.

Am Workshop beteiligt waren neben den Partnerbehörden des Projekts auch Vertreterinnen und Vertreter der Transparenzinitiative EITI, von Universitäten und der Zivilgesellschaft.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Auftaktworkshops.

Projektauftakt in Bangladesch, 10.12.2024

Die BGR hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Kooperation in ihrem Folgeprojekt in Bangladesch aufgenommen. Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit fand zum Projektauftakt in der Hauptstadt Dhaka ein Workshop zur Planung des Vorhabens „Geoinformationen für die Umsetzung einer Klimawandel-resilienten Urbanisierung“ statt. Gemeinsam mit der Partnerbehörde, dem Geologischen Dienst von Bangladesch (GSB), will ein interdisziplinäres Projektteam die Qualitätssicherung von Geoinformationen sicherstellen, um Verantwortlichen in der Stadt- und Raumplanung solide Informationen für eine nachhaltige Stadtentwicklung bereitstellen zu können. Für das Projekt steht ein Budget von 3,5 Millionen Euro bereit.

Beim Auftaktworkshop wurden die Ziele und Maßnahmen des Projekts gemeinsam mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des GSB diskutiert. Neben der Qualitätssicherung von Geoinformationen soll der Wissenstransfer innerhalb des Partnerlandes sowie die Einbindung von Fachleuten zur gezielten Nutzung der Daten ausgebaut werden. Bei der Veranstaltung hoben sowohl der Director General des GSB, Moin Uddin Ahmed, als auch Ulrich Kleppmann als Vertreter für die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Deutschen Botschaft in Dhaka die Bedeutung qualitätsgesicherter Geoinformationen für die nachhaltige Entwicklung des Landes hervor.

Die Kooperation der BGR mit dem Geologischen Dienst von Bangladesch reicht bereits über 15 Jahre zurück. In diesem Zeitraum wurden aus insgesamt sechs Partnerstädten des Landes Daten erhoben und Grundlagen für die Aufnahme und Prozessierung von Geodaten aus den Gebieten der Ingenieurgeologie, Fernerkundung, Geophysik und Ingenieurseismik vermittelt. Neben den Herausforderungen durch den Klimawandel sieht sich Bangladesch mit einem starken Bevölkerungswachstum und steigenden Urbanisierungsraten konfrontiert, wodurch der Bedarf nach zuverlässigen Baugrundinformationen – insbesondere in Form von Geodaten – zunehmend wächst. Das BGR-Engagement trägt dazu bei, nachhaltige Strukturen für die hochdynamischen Entwicklungen im Land zu schaffen.

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Die Leiterin des jordanischen Wasserzentrums, Ala’a Atiyeh, informiert die Delegation aus Palästina über die Arbeit im Projekt mit der BGR.

Jordanien: BGR bei der Arabischen Wasserkonferenz, 05.12.2024

Auf der 6. Arabischen Wasserkonferenz stellte die BGR die Arbeit in ihrem Grundwasserprojekt in Jordanien vor. Gemeinsam mit der jordanischen Partnerbehörde, dem Ministerium für Wasser und Bewässerung (MWI), präsentierte die BGR bei der Veranstaltung am Toten Meer in Jordanien aktuelle Projektergebnisse. Dazu gehörten neben neuesten Studien zur Wassersituation auch das hydrogeologische 3D-Untergrundmodell von Jordanien.

Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand war das jordanische Wasserzentrum für Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation (WDAC). Zu den Gästen auf dem Stand gehörten zahlreiche hochrangige Vertreterinnen und Vertreter arabischer Staaten. Jordaniens Wasserminister, Raed Abu Saud, lobte anlässlich seines Besuchs die gute Zusammenarbeit mit der BGR in den bisherigen Projekten und ermutigte andere arabische Staaten, ähnliche Projektinitiativen zu ergreifen.

Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit ist die BGR seit vielen Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beratend in Jordanien tätig. Aktuell arbeiten die BGR und das jordanische Wasserministerium an Maßnahmen für ein integriertes Grundwasserressourcenmanagement. Ziel ist eine stärkere Zusammenarbeit bei der Versorgung zwischen dem Wasser-, Landwirtschafts- und dem Energiesektor.

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Die Rendzina ist ein Boden, der sich aus Kalk, Dolomit oder Gipsgestein entwickelt.

Rendzina ist Boden des Jahres 2025 , 05.12.2024

Am heutigen „Internationalen Tag des Bodens“ wurde im Rahmen einer Festveranstaltung in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern in Berlin der "Boden des Jahres 2025" vorgestellt. Die Wahl des Kuratoriums Boden des Jahres fiel auf die Rendzina.

Der neue Boden des Jahres besteht aus Dolomit-, Kalk- oder Gipsgestein. Durch Anreicherung von Humus bildet die Rendzina einen dunkel gefärbten Oberboden aus, bei dem unmittelbar darunter das kaum verwitterte Bodenausgangsgestein liegt. Das klassische Verbreitungsgebiet der Rendzina liegt in Karstgebieten vor allem in Mittelgebirgen und den Alpen. In Mecklenburg-Vorpommern haben sich Rendzinen auf Kalkstein aus der Kreidezeit entwickelt, wobei das Hauptverbreitungsgebiet auf der Insel Rügen liegt. Auch diesmal hat die Bodenkunde der BGR zum Boden des Jahres eine Übersichtskarte der Verbreitungsgebiete erstellt. Sie ist auf Basis der Bodenübersichtskarte 1:250.000 (BÜK250) entstanden und gemeinsam mit weiteren Informationen zum Boden des Jahres auf der Webseite der BGR veröffentlicht.

Der Name Rendzina leitet sich vom polnischen Wort „rzędzić“ ab, was sinngemäß „kommunizieren“ bedeutet. Böden dieser Art enthalten eine erhebliche Menge an Kies und Steinen, die beim Pflügen verschiedene Geräuscheffekte wie Kratzen oder Quietschen erzeugen – ganz so, als würden sie sich verständigen wollen. In der deutschen Bodengliederung gehört die Rendzina in die Bodenklasse jener mineralischen Böden, bei denen die Bodenbildung nicht über die Entwicklung eines humosen Oberbodens hinausgeht. Je nach dem Grad der Festigkeit des Kalksteins werden drei Rendzina-Ausprägungen unterschieden: Felsrendzina aus massivem Kalkstein, Gerüstrendzina aus Kalksteinschutt und Lockerrendzina aus grabbaren, porenreichen und lockeren Kalksteinablagerungen.

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Dr. Andreas Möller (links) und Benedikt Preugschat stellten auf der „Mine Closure“ erfolgreiche BGR-Forschungsprojekte vor.

BGR bei der „Mine Closure“ 2024, 04.12.2024

Bei der internationalen Konferenz für Bergbaufolgen Mine Closure 2024 in Perth (Australien) stellte die BGR Forschungsergebnisse aus Projekten zur Erkundung und Nachnutzung von Bergbaufolgelandschaften vor.

Geotechnologe Benedikt Preugschat informierte über ein erfolgreich abgeschlossenes Vorhaben in Zentralasien. In den Ländern Kirgisistan, Usbekistan und Kasachstan hatte die BGR ein drohnengestütztes Erkundungssystems eingesetzt, um mit Hilfe der Gammaspektrometrie an ausgewählten Standorten Altlasten des ehemaligen Uranbergbaus zu untersuchen. Das eingesetzte System war von der BGR gemeinsam mit einem Konsortium selbst entwickelt worden. Gefördert wurde das Projekt DUB-GEM durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

In einer weiteren Präsentation stellte BGR-Bodenkundler Dr. Andreas Möller die Ergebnisse eines Pilotprojekts in Indonesien vor. Bei diesem Vorhaben konnte ein Zinn-Tagebau auf der Insel Bangka durch den Einsatz von Biokohle renaturiert werden. Auf diese Weise entstand dort eine artenreiche landwirtschaftliche Nutzfläche.

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Die Karte zeigt die LNG-Importe in die EU.

Energieverbrauch steigt weiter, 04.12.2024

Die BGR hat jetzt eine aktuelle Zusammenfassung der weltweiten Energiedaten veröffentlicht. Danach hat die globale Erdölförderung im Jahr 2023 um 2,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Tonnen zugenommen. Auch die Erdgasproduktion wurde leicht gesteigert. Sie erhöhte sich um 2,3 Prozent auf 4,2 Billionen Kubikmeter.

Die Versorgung Europas mit verflüssigtem Erdgas (LNG) nahm um 8,9 Prozent zu. Mit 62 Milliarden Kubikmetern waren die USA 2023 der mit Abstand wichtigste Lieferant von LNG in die EU, gefolgt von der Russischen Föderation und Katar. Die aus Norwegen und Algerien bezogenen LNG-Mengen verzeichneten einen Zuwachs von 54 bzw. 41 Prozent, lagen aber deutlich hinter den führenden Lieferländern.

Einen Anstieg gab es auch beim globalen Hartkohlenwelthandel (+ 11 %). Die neun größten Importländer (Anteil knapp 83 %) liegen allesamt in Asien.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien steigt weltweit weiter an. Die installierte Gesamtleistung beläuft sich 2023 auf knapp 3.900 Gigawatt (+12%). Mehr als die Hälfte des Zuwachses geht auf das Konto Chinas (knapp 350 GW). Aber auch der Ausbau in der EU kommt voran. Im Berichtsjahr hat der Ausbau der Photovoltaik in Europa mit 56 Gigawatt einen neuen Rekord erreicht (2022: rund 40 GW). Die gesamte installierte Leistung an Solarenergie in der EU lag bei 263 Gigawatt – ein Anstieg um 27 Prozent.

Die BGR analysiert für ihre jährlichen Energieberichte Daten zur weltweiten Versorgung mit Energierohstoffen und zum Handel mit den fossilen Energieträgern Erdgas, Erdöl und Kohle sowie mit Kernbrennstoffen. Einbezogen sind dabei Informationen zur globalen Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen, einschließlich Wasserstoff.

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Prof. Dr. Axel Schippers, Leiter des BGR-Arbeitsbereichs Geomikrobiologie, präsentierte die Ergebnisse des Projekts „BioProLat“.

Forschung: BGR präsentierte Projekt bei CLIENT II-Konferenz, 03.12.2024

Bei einer Konferenz mit internationalen Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Berlin wurden jetzt ausgewählte Projekte der Fördermaßnahme „CLIENT II – Internationale Partnerschaften für Nachhaltige Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) präsentiert. Vorgestellt wurde dabei auch das von der BGR koordinierte deutsch-brasilianische Verbundvorhaben „BioProLat“, in dem eine energiesparende biohydrometallurgische Methode zur Gewinnung der Metalle Kobalt und Nickel aus Lateriterzen entwickelt wurde.

Im Rahmen von „CLIENT II“ hatte das BMBF mit 150 Millionen Euro insgesamt 81 deutsche Forschungskooperationen mit ausgewählten Schwellen- und Entwicklungsländern gefördert. Die BGR war an sechs Vorhaben beteiligt. Neben dem Projekt „BioProLat“ koordinierte die BGR auch das Vorhaben DUB-GEM (drohnengestützte Kartierung radioaktiver Altlasten des früheren Uranbergbaus in Zentralasien). Zudem war die BGR an den Projekten „ReWoRK“ (Recycling von Wolfram aus Rückständen der Erzkonzentration in Brasilien), „StratOre“ (effiziente und nachhaltige Gewinnung strategischer Elemente aus indonesischen Erzlagerstätten), „ReAK“ (Reduktion von Arsen in Kupferkonzentraten in Chile) und „SecMinTec - Secondary Mining“ (nachhaltige technische Lösungen zur Rückgewinnung von wirtschaftsstrategischen Wertmetallen in Chile) beteiligt.

Ziel des Programms „CLIENT II“ war die Unterstützung von anwendungsorientierten Forschungsvorhaben in den Bereichen Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft, Klima, Umwelt, Energie, Wasser und Naturrisiken.

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Dr. Peter Buchholz überreichte die BGR-Studie der norwegischen Botschafterin in Deutschland, Laila Stenseng.

BGR stellt neue Rohstoffstudie in Norwegens Botschaft vor, 03.12.2024

Die BGR hat heute in der norwegischen Botschaft in Berlin in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik eine neue Studie zur Rohstoffproduktion und zu den Rohstoffpotenzialen Norwegens vorgestellt. Das skandinavische Land ist Deutschlands wichtigstes Lieferland für eine Reihe von Energierohstoffen und mineralischen Rohstoffen. Dazu zählen Erdöl und Erdgas sowie Nickel, Rohsilizium und Splitte.

Dr. Peter Buchholz, Leiter der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, überreichte bei der Präsentation das erste Exemplar der neuen Studie der norwegischen Botschafterin in Deutschland, Laila Stenseng. Für die Publikation hatte ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BGR, unterstützt durch den Geologischen Dienst von Norwegen (NGU), umfangreiche Recherchen in Norwegen durchgeführt. Besucht wurden dabei auch zahlreiche große Bergwerke und Verarbeitungsbetriebe.

Wie die Studie zeigt, verfügt Norwegen neben den bereits genannten Rohstoffen über weitere wichtige Bodenschätze und Produkte der Weiterverarbeitung. Dazu zählen u.a. Graphit, Olivin, Larvikit (Naturwerkstein), hochreiner Quarz und Ferromangan, die allesamt für die Rohstoffversorgung Deutschlands eine große Bedeutung haben.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz untersuchten im Bohrkernlager der BGR Tonsteine aus deutschen Bohrproben.

BGR öffnete Labore zur „Clay Conference“, 29.11.2024

Zur 9. internationalen „Clay Conference“, die von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Kooperation mit der BGR in Hannover ausgerichtet wurde, gehörte auch ein umfangreiches, knapp zweitägiges wissenschaftliches Rahmenprogramm. Während die BGE Fachbefahrungen des Endlagers Morsleben und der Schachtanlage Konrad durchführte, gewährte die BGR einen Einblick in ihre Labore. Insgesamt nahmen an der „Clay Conference“ rund 460 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 20 Ländern teil. Sie diskutierten bei der Tagung über aktuelle Fragestellungen zu tonhaltigen Wirtsgesteinen und geotechnischen Barrieren bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle.

Das Rahmenprogramm der BGR umfasste Workshops und Seminare, an denen sich insgesamt rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz beteiligten. Sie konnten zum Beispiel im Bohrkernlager der BGR Tonsteine aus deutschen Bohrproben näher untersuchen. Die gezeigten Bohrkerne der Unterkreide aus Niedersachsen und des jurassischen Opalinustons aus Südwestdeutschland stellen wichtige Barrieregesteine im Untergrund Deutschlands dar. Ein weiterer Workshop bot die Möglichkeit, das Labor für Gesteinsmechanik zu besichtigen. Dort können mit speziellen Prüfmaschinen detaillierte Bestimmungen der physikalischen Eigenschaften von Tonsteinen durchgeführt werden. Im Tonminerallabor der BGR diskutierten die internationalen Expertinnen und Experten über die Entwicklung geeigneter Methoden zur Analyse von Tonproben.

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Präsentation eines wissenschaftlichen Posters der BGR bei der Konferenz in Paris.

H-NAT 2024: BGR präsentierte ihre Forschung zu geogenem Wasserstoff, 27.11.2024

Die BGR präsentierte bei der internationalen H-NAT-Konferenz in Paris die Ergebnisse ihrer bisherigen Forschung zu geogenem Wasserstoff.

Das Interesse an natürlich im geologischen Untergrund vorkommendem Wasserstoff ist in den vergangenen Jahren im Zuge der Energiewende deutlich gestiegen. Allerdings stehen die Untersuchungen zum natürlichen Wasserstoffsystem im geologischen Untergrund noch ganz am Anfang. Die BGR forscht zu verschiedenen Aspekten im Zusammenhang mit der Entstehung und möglichen Vorkommen von geogenem Wasserstoff. Bei der Konferenz in Paris stellte die BGR den internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aktuelle Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte GeWa und BiMiAb-H2 vor.

Die Projektarbeiten umfassen einen interdisziplinären Ansatz zur Charakterisierung von Ausgangsgesteinen für die Wasserstoffbildung im Kontext eines Wasserstoffsystems sowie Untersuchungen zur Kinetik und zum Gleichgewicht bei der Umwandlung von Eisenoxiden – ein wichtiger Prozess, durch den sowohl Wasserstoff gebildet als auch zerstört werden kann.

Die BGR-Konferenzbeiträge:
https://www.hnatworldsummit.com/event/audience/3079a8df-7add-4e5a-8cdf-2f3d7f1bd48c/meike-bagge
https://www.hnatworldsummit.com/event/audience/7c7a9f8d-5260-49ad-85cd-de8441b4cb5f/christian-ostertag-henning

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel spricht bei der Eröffnung der „Clay Conference“ in Hannover.

BGE und BGR richten „Clay Conference“ aus, 25.11.2024

Rund 460 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 20 Ländern beschäftigen sich seit heute (Montag, 25.11.2024) bei der 9. internationalen „Clay Conference“ in Hannover mit Fragen zu tonhaltigen Wirtsgesteinen und geotechnischen Barrieren bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Die Veranstaltung im Hannover Congress Centrum (HCC) wird von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Kooperation mit der BGR ausgerichtet.

Thematisch konzentriert sich die „Clay Conference“ auf die Endlagerung radioaktiver Abfälle in tonhaltigen Wirtsgesteinen unter Verwendung geotechnischer Barrieren, bei denen der Spezialton Bentonit als Verfüllmaterial dient. Die Konferenz bietet Expertinnen und Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen eine Plattform, um sich auch über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Forschung zu diesen Themen auszutauschen. Zum Fachprogramm gehören neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion auch mehr als 230 Poster-Präsentationen. Zudem bietet die Veranstaltung ein umfangreiches wissenschaftliches Rahmenprogramm. So gewährt die BGR den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Anschluss an die Konferenz bei Führungen am Donnerstag und Freitag Einblick in ihre Labore und bietet Workshops und Seminare an.

Bei der Eröffnung der Tagung verwies BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel auf die Notwendigkeit einer breit angelegten Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die unterschiedlichen Endlagerkonzepte. „Die BGR nutzt bei ihrer Forschung eine intensive internationale Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Behörden“, betonte der BGR-Präsident. So unterstützt die BGR auch die BGE im Rahmen des Standortauswahlgesetzes bei der Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager in Deutschland.

Foto: BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel spricht bei der Eröffnung der „Clay Conference“ in Hannover.

Foto: Bei der Clay Conference werden mehr als 230 wissenschaftliche Poster präsentiert.

Foto: Mehr als 460 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 20 Ländern nehmen an der Clay Conference im Hannover Congress Centrum teil.

Abbildung der Untersuchungsgebiete in der Deutschen Nordsee mit den Gehalten anthropogenen Gadoliniums aus MRT-Kontrastmitteln (rote Punkte für die höchsten Werte).

Studie weist MRT-Kontrastmittel in Nordsee nach, 18.11.2024

In großen Teilen des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und der Ästuare Weser, Ems und Elbe in der Deutschen Nordsee konnten bei Untersuchungen unter Federführung der BGR geringe Mengen Gadoliniumkontrastmittel nachgewiesen werden. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbundes, zu dem auch die Constructor University Bremen und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gehören, kürzlich im Fachjournal Marine Pollution Bulletin.

Das auf Gadolinium – einem Metall aus der Gruppe der Seltenen Erden – basierende Kontrastmittel wird in der medizinischen Bildgebung – insbesondere in der Magnetresonanztomographie (MRT) – zur besseren Sichtbarkeit von Körpergewebe eingesetzt und hilft bei der Diagnose von Krankheiten. Nach der medizinischen Anwendung werden Gadoliniumkontrastmittel über den menschlichen Körper ausgeschieden und gelangen trotz Abwasserbehandlung in die Umwelt. In den letzten Jahren hat die zunehmende Nutzung dieser Mittel zu einer erhöhten Konzentration von Gadolinium in Flüssen und Seen und – wie die aktuelle Studie belegt – auch zu einer Kontamination der Küstenzonen geführt.

Für ihre Untersuchungen hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wasserproben von Forschungsfahrten mit den deutschen Forschungsschiffen FS Meteor und FS Alkor verwendet, die Ende 2020 bzw. Mitte 2022 stattfanden. Die Proben wurden in der Nordsee mit Hilfe von metallfreien Wasserschöpfern in Tiefen von bis zu 150 Metern genommen. Die Analyse der Proben fand anschließend im geochemischen Labor der BGR statt.

Welche ökologischen Auswirkungen und potenzielle Gefahren für die menschliche Gesundheit mit dem Kontrastmitteleintrag verbunden sind, ist noch unklar. Die Langlebigkeit des Kontrastmittels in der Umwelt in Verbindung mit seiner guten Nachweisbarkeit machen anthropogen eingetragenes Gadolinium allerdings zu einem wichtigen Screeningtool für die Überwachung ähnlich stabiler, aber potenziell gefährlicherer und schwerer nachzuweisender chemischer Substanzen, wie z.B. Pharmazeutika oder in Kosmetika und Pflanzenschutzmitteln vorkommende per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).

Foto: Abbildung der Untersuchungsgebiete in der Deutschen Nordsee mit den Gehalten anthropogenen Gadoliniums aus MRT-Kontrastmitteln (rote Punkte für die höchsten Werte).

Foto: Montage von Sensoren an den Kranzwasserschöpfern während der Forschungsfahrt mit FS Meteor.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zur Grundwassermodellierung.

Tschad: Workshop zur Anwendung von Grundwasser-Modellen, 15.11.2024

Die BGR arbeitet bereits seit 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) mit der Tschadseebeckenkommission zusammen.

Das aktuelle Projekt verfolgt das Ziel, die Verfügbarkeit von hydrogeologischen Daten zum Tschadseebecken zu verbessern, um mit Blick auf den Klimawandel technische Lösungsansätze für ein nachhaltiges Grundwassermanagement zu entwickeln. Hierfür liefern Grundwassermodelle wichtige Informationen. Wie die Modellierung unter Einsatz einer Open-Source-Software angewendet wird, wurde jetzt Fachleuten und Studierenden aus den Mitgliedsländern der Tschadseebeckenkommission bei einem Workshop in der Hauptstadt des Tschad, N’Djamena, vermittelt. Im aktuellen Projekt werden neben der Erhebung von Grundwasserdaten und der Erstellung von thematischen Karten für das Wassermanagement auch numerische Modelle zur räumlichen Verteilung von Wasserressourcen entwickelt.

Das Tschadseebecken ist eines der großen afrikanischen Wasser-Einzugsgebiete, in dem ca. 38 Millionen Menschen leben. Mit seinen weitläufigen Weide- und Ackerflächen sowie reichen Fischvorkommen ist es sowohl eine wirtschaftlich als auch ökologisch wichtige Region. Ausreichend Wasser zur Trinkwasserversorgung, landwirtschaftlichen Nutzung und wirtschaftlichen Entwicklung ist unabdingbar für die Sicherung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Die Grundwasserressourcen machen über 90 % der insgesamt verfügbaren Wasserressourcen im Tschadseebecken aus. Die Grundwassernutzung ist durch eine zunehmende Wasserverschmutzung, den Klimawandel und einen zunehmenden Bedarf aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums gefährdet.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 60. Jahrestagung der Vereinigung CCOP.

CCOP-Tagung: BGR informierte über aktuelle Arbeit in Ost- und Südostasien, 12.11.2024

Die BGR nahm jetzt an der 60. Jahrestagung der zwischenstaatlichen Vereinigung CCOP (Coordinating Committee for Geoscience Programmes in East and Southeast Asia) teil, in der geowissenschaftliche Behörden und Dienste aus insgesamt 16 ost- und südostasiatischen Staaten organisiert sind. Als nationaler Geologischer Dienst vertritt die BGR Deutschland im CCOP-Beirat, dem 14 Kooperationsländer sowie die Vertretung der europäischen Geologischen Dienste EuroGeoSurveys (EGS) angehören. Mit gemeinsamen Initiativen und Projekten will die Vereinigung CCOP dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensverhältnisse in Ost- und Südostasien zu verbessern sowie den verantwortlichen Umgang mit den Ressourcen und der Umwelt zu fördern.

Bei der Tagung, die in Malaysia stattfand, informierte Dr. Hoffmann-Rothe als Vertreter der BGR im CCOP-Beirat die rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung über die aktuellen Aktivitäten der BGR in der Region. Die BGR steht mit vielen CCOP-Mitgliedsländern, darunter China, Japan und Südkorea, in einem regelmäßigen wissenschaftlichen Austausch. Zudem unterstützt die BGR im Auftrag des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mehrere Länder der Region im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit bei geowissenschaftlichen Projekten. So berät die BGR Partnerbehörden in der Mongolei beim Aufbau eines nachhaltigen Rohstoffmanagements. In Vietnam engagiert sich die BGR bei Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz bei der Grundwasserbewirtschaftung und der Minderung von Geogefahren. Im aktuellen Projekt in Indonesien unterstützt die BGR die Förderung der Geothermie-Nutzung im Land.

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Das SWAIS 2C-Forschungscamp während der ersten Feldsaison im vergangenen Jahr.

Westantarktis: Geologische Bohrmission wird fortgesetzt, 11.11.2024

Das internationale antarktische Forschungsbohrprojekt „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C)“, an dem sich auch die BGR beteiligt, geht in die nächste Phase. Vor einigen Tagen brach ein Schlittenzug von der neuseeländischen Antarktisstation Scott Base aus zum rund 860 Kilometer entfernten Forschungscamp am Kamb-Eisstrom an der Siple Coast in der Westantarktis auf.

Insgesamt besteht das Team des SWAIS 2C-Projekts aus mehr als 130 Personen von rund 50 Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern. Aus Deutschland sind an dem Projekt neben der BGR u.a. das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik und die Universität Kiel beteiligt.

„Der Westantarktische Eisschild ist eine der Komponenten des Erdsystems, die am stärksten von der zunehmenden Erwärmung betroffen sind. Wir wissen jedoch nicht, wann und wie schnell er schmelzen und den globalen Meeresspiegel um mehrere Meter anheben wird“, sagt BGR-Geologe Dr. Andreas Läufer, deutscher Koordinator und Mitglied des SWAIS 2C-Wissenschaftsteams.

Nachdem in der vergangenen Feldsaison erstmals erfolgreich durch das fast 600 Meter mächtige innerste Ross-Schelfeis gebohrt wurde und einige kurze Sedimentkerne des darunterliegenden Meeresbodens geborgen werden konnten, will das Projektteam jetzt bei seinen Arbeiten bis zu 200 Meter in das tiefer liegende Sediment vordringen. Die Forscherinnen und Forscher erhoffen sich von dem mutmaßlich verfestigten Sediment Einblicke in vergangene Zeiträume, in denen der Westantarktische Eisschild wärmeren und CO2-reicheren Bedingungen ausgesetzt war, wie sie auch für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte prognostiziert werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessiert bei ihren Untersuchungen die Frage, wie stabil das Eis der Westantarktis unter diesen Bedingungen noch ist. So ist nicht auszuschließen, dass bei den Forschungsarbeiten womöglich bereits Kipppunkte identifiziert werden, die dafür sprechen, dass der Rückzug des Eisschildes nicht mehr aufzuhalten ist.

Die aktuelle SWAIS 2C-Forschungskampagne wird noch bis Januar 2025 fortgesetzt. In einer weiteren Feldsaison soll an anderer Stelle in der Westantarktis ein weiterer Bohrkern gezogen werden.

Foto: Das SWAIS 2C-Forschungscamp während der ersten Feldsaison im vergangenen Jahr.

Abbildung: Die Karte zeigt die 860 Kilometer lange Route des Schlittenzuges von der neuseeländischen Antarktisstation (Scott Base) bis zum Forschungscamp (KIS3) an der Siple Coast in der Westantarktis.

BGR-Vizepräsident Prof. Dr. Volker Steinbach und der Staatssekretär des argentinischen Bergbausekretariats, Dr. Luis Lucero (links im Bild), vereinbarten eine enge Zusammenarbeit beider Institutionen im Rohstoffbereich.

BGR vereinbart Rohstoffabkommen mit argentinischem Bergbausekretariat, 11.11.2024

Die BGR wird zukünftig eng mit dem Bergbausekretariat von Argentinien zusammenarbeiten. Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterzeichneten der Vizepräsident der BGR, Prof. Dr. Volker Steinbach, und der Staatssekretär des im argentinischen Wirtschaftsministerium angesiedelten Bergbausekretariats, Dr. Luis Lucero, in Anwesenheit von Vertretern der Wirtschaft ein Abkommen zur Kooperation beider Institutionen im Bereich mineralischer Rohstoffe.

Deutschland ist bei Importen von Metallrohstoffen weitgehend auf Importe angewiesen. Argentinien bietet ein enormes Potential an kritischen Rohstoffen wie beispielsweise Lithium und Kupfer und ist vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen bei der Energie- und Mobilitätswende ein wichtiger Partner Deutschlands.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Planungsworkshops der BGR in Sambia.

Planungsworkshop für neues Grundwasser-Projekt in Sambia, 08.11.2024

Zum Start des neuen Grundwasserprojekts der BGR in Sambia fand in der Provinzhauptstadt Choma in der Südregion des Landes ein zweitägiger Planungsworkshop statt. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des lokalen Wasserversorgers und staatlicher Institutionen stimmten die BGR-Fachleute Strategien und Maßnahmen für die zukünftige Projektarbeit ab.

Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) finanzierte Vorhaben soll die Voraussetzungen für eine klimaresiliente Wasserversorgung der Südprovinz von Sambia schaffen. Dazu gehören sowohl technische und institutionelle Maßnahmen als auch eine vorsorgende Planung des Grundwassermanagements für eine sichere Wasserversorgung.

Der Workshop wurde durch den Bürgermeister von Choma, Javen Simokola, eröffnet. In seiner Ansprache hob er die große Bedeutung des Wasserprojekts für die Bevölkerung der Südprovinz hervor. Der Bürgermeister wies zugleich auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Beteiligten für das Gelingen des Vorhabens hin, um den Herausforderungen der Klimakrise wirksam zu begegnen. So wird die mittlere Jahrestemperatur in Sambia nach bisherigen Prognosen bis zum Jahr 2050 um knapp zwei Grad steigen. Gleichzeitig verringern sich die Niederschlagsmengen. Verstärkt durch das enorme Bevölkerungswachstum wird die Trinkwasserverfügbarkeit insbesondere für die ärmeren Bevölkerungsschichten in der ohnehin trockenheitsanfälligen Südprovinz Sambias zunehmend gefährdet sein.

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BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls informiert den Deutschen Botschafter Bertram von Moltke (2. v. re.) in Anwesenheit der Schulgruppe über die aktuelle Grundwassersituation in Jordanien.

Jordanien: Deutscher Botschafter informiert sich über BGR-Projekt, 06.11.2024

Der Deutsche Botschafter in Jordanien, Dr. Bertram von Moltke, besuchte jetzt die Hazzir-Quelle im Norden des Landes und informierte sich dabei auch über die Arbeiten der BGR in ihrem neuen Grundwasser-Projekt. In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Vorhaben unterstützt die BGR das jordanische Wasserministerium (MWI) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit bei Maßnahmen für ein umfassenderes Grundwassermanagement in Jordanien. Das neue Projekt „Integriertes Grundwasserressourcenmanagement im Nexus Wasser – Land – Energie“ zielt bei der operativen Arbeit auf eine stärkere Verbindung zwischen dem Wasser-, Landwirtschafts- und dem Energiesektor. Die geplanten Aktivitäten beinhalten sowohl eine verbesserte Aufnahme und Pflege von grundwasserspezifischen Daten sowie deren Publikation als auch die Erarbeitung einer Karte zur Grundwasserneubildung und Handlungsempfehlungen für Stakeholder in den Sektoren Landwirtschaft und Energie.

Während seines Besuches der Hazzir-Quelle nahe der Stadt Salt erörterte der Deutsche Botschafter gemeinsam mit BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls die aktuelle Wassersituation in Jordanien sowie die zukünftigen Herausforderungen für den Wassersektor. Begleitet wurde der Botschafter von jordanischen Schülerinnen und Schülern, die als Gewinner eines Schulwettbewerbes den Botschafter einen Tag lang begleiten durften.

Die BGR engagiert sich seit vielen Jahren im Auftrag der deutschen Bundesregierung in Jordanien, das zu den wasserärmsten Ländern der Welt gehört. Im Fokus der BGR-Beratung in Jordanien stehen aktuell die Themen Grundwassermanagement und Grundwasserqualität.

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Carolin Kresse (DERA) & Dennis Bastian (DERA) auf dem Stand im Deutschen Pavillon

DERA auf der IMARC 2024, 30.10.2024

Vom 29. bis 31. Oktober findet die International Mining and Resources Conference (IMARC) in Sydney statt, eine der weltweit wichtigsten Bergbaumessen. Die DERA in der BGR ist dieses Jahr erstmalig auf der IMARC mit einem Stand im German Pavillon vertreten. Im Rahmen des deutschen Gemeinschaftsstandes informiert die DERA Besucherinnen und Besucher über ihre Arbeiten und Beratungsangebote zu den Themen sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung.

Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe der Auslandshandelskammer (AHK) Australien richtete die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR auf der IMARC am 29. Oktober einen “German Afternoon“ aus. Unter dem Titel “Building a resilient German-Australian Critical Minerals Supply Chain zielte die Veranstaltung darauf ab, einen Diskussionsraum zu schaffen, wie eine nachhaltige Sicherung der deutschen Industrie durch den Einsatz kritischer Mineralien aus Australien in Zukunft möglich ist.
Der Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Herr Bernhard Kluttig eröffnete den German Afternoon mit einem Beitrag zur aktuellen deutschen Rohstoffpolitik. Weitere Referentinnen und Referenten sowie Diskussionsbeteiligte bieten fundierte Einblicke in ihre bedeutende Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffgewinnung und -veredelung bis hin zu Finanzierungslösungen.

Deutschland zählt zu den führenden Industrienationen weltweit und weist einen hohen Bedarf an kritischen Mineralien auf, die vor allem für Elektrofahrzeuge und Schlüsseltechnologien der Energiewende unverzichtbar sind. Australien verfügt über nahezu alle dieser essenziellen Rohstoffe in großen Mengen und ist damit hervorragend positioniert. Eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Australien ist daher von entscheidender Bedeutung, um eine kohlenstofffreie Zukunft zu gestalten und die globale Energiewende voranzutreiben.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BGR Projektplanungsworkshops des TZ Vorhabens „Integriertes Grundwasserressourcenmanagement im Nexus Wasser – Land – Energie“ in Amman, Jordanien

Neues BGR-Projekt der technischen Zusammenarbeit in Jordanien, 29.10.2024

Diese Woche startete in Amman das Vorhaben „Integriertes Grundwasserressourcenmanagement im Nexus Wasser – Land – Energie“ mit einem Planungsworkshop. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreter der BGR Projektpartner in Jordanien vom Partnerministerium Ministry for Water and Irrigation (MWI) und der Water Authority of Jordan (WAJ) sowie der anderen deutschen Durchführungsorganisationen GIZ und KfW wurde eine verbesserte und zielgruppenorientiertere Aufbereitung der vorhandenen oder in den kommenden Jahren im Rahmen der gemeinsamen Projektarbeit zu erhebenden Grundwasserdaten diskutiert.

Jordanien ist nicht nur eines der wasserärmsten Länder der Welt. Es gehört außerdem zu den Ländern mit den höchsten Energieverbräuchen für die Förderung von Trinkwasser und verbraucht vergleichsweise große Mengen an Wasser in der kommerziellen Landwirtschaft. Im gerade gestarteten neuen Vorhaben der technischen Zusammenarbeit der BGR in Jordanien, das mit insgesamt 3 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, sind die Verbindungen zwischen Wassersektor, Landwirtschaft und Energiesektor daher Namensgeber des Projektes und Dreh- und Angelpunkt der verschiedenen Aktivitäten.

Diese Aktivitäten fokussieren sich auf bisher nicht bearbeitete Themengebiete und reichen von der verbesserten Datenaufnahme und Datenhaltung im MWI und in der WAJ, der Erarbeitung einer Grundwasserneubildungskarte sowie der Aufbereitung und Publikation grundwasserspezifischer Daten in einem interaktiven Dashboard und der zielgruppenspezifischen Aufbereitung der daraus generierten Informationen und Handlungsempfehlungen für Stakeholder in den Sektoren Landwirtschaft und Energie.

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Isabell Dick (Foto Zweite von Links) erhielt als Auszeichnung aus den Händen von Ministerialdirektorin Monika Pfaffmann eine Urkunde. Zweite von rechts im Bild BGR-Ausbilderin Christa Vinnemann. Rechts im Bild Ausbildungsleiterin Andrea Hein.

BGR-Auszubildende gehört zu den Jahrgangsbesten, 29.10.2024

Isabell Dick, bei der BGR ausgebildete Geomatikerin, gehört zu den besten Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungsjahrgangs 2024 im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Rahmen einer Feierstunde am 10. Oktober 2024 im Ministerium wurde Isabell Dick gemeinsam mit 17 weiteren Auszubildenden aus dem Kreis der BMWK-Behörden geehrt. Die Geomatikerin (Note 1) arbeitete nach ihrer erfolgreichen Ausbildung bei der BGR im Fachbereich „Geoinformationen, Stratigraphie, Bibliothek“ im Bereich Geologische Fachinformationssysteme und Karten. Ab 1. November 2024 arbeitet sie dann im Fachbereich „Geologie der Energierohstoffe, Polargeologie“. Geomatik zählt zu den insgesamt sieben Ausbildungsberufen in der BGR.

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Die Delegation im Bodenlabor der BGR.

Delegation der Akademie der Wissenschaften Usbekistans bei der BGR, 28.10.2024

Am 25. Oktober 2024 besuchte eine Delegation bestehend aus Mitgliedern des usbekischen Landwirtschaftsministeriums und Bodenkundler/innen der Agraruniversität Taschkent die BGR in Hannover. Die usbekische Delegation aus Wissenschaft und Politik befanden sich auf Initiative von Prof. Dr. Georg Guggenberger der Leibniz Universität Hannover zum wissenschaftlichen Austausch zu den Themen nachhaltiges Bodenmanagement, Potenziale der Fernerkundung für bodenkundliche Aufgaben und digitale Bodenkartierung in Deutschland.

Usbekistan ist ein rohstoffreiches Land, insbesondere im Bereich Öl, Gas und Gold. Damit verbunden ist eine erhebliche Bergbauaktivität im Land. Aber auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. Die wichtigsten Agrarprodukte sind Baumwolle, Weizen, Gerste, Reis, Mais, Kartoffeln sowie Obst und Gemüse. Der Bergbau und die intensive Nutzung der Ressource Boden können jedoch auch zu Umweltproblemen führen. Der Anbau von Baumwolle in Monokulturen verbraucht immense Mengen an Wasser und die sehr intensive Nutzung der Ressource Boden, z.B. durch Überweidung, führt zu Bodendegradation in der Region.

Mit zunehmenden Umweltbewusstsein in Usbekistan rücken die Themen fernerkundliche Erfassung von Bodeninformationen zur Erfassung des Bodenzustandes und Renaturierung ehemaliger Bergbauflächen in den Vordergrund. Bereiche, in denen die BGR auf langjährige Erfahrungen zurückblicken kann. Im Rahmen des Besuchs stellten Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen „Boden als Ressource - Stoffeigenschaften und Dynamik“ und „Gefährdungsanalysen, Fernerkundung“ Projektergebnisse vor und führten die Delegation durch das bodenkundliche Labor. Die usbekische Delegation zeigte sich sehr beeindruckt von den Möglichkeiten innovativer Bodenforschung an der BGR und signalisierten, die gewonnenen interessanten Anregungen für die eigenen Arbeiten im eigenen Land mitzunehmen. Es bestand weiterhin großes Interesse an möglichen zukünftigen Forschungskooperationen.

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Die deutschen GEO-Arbeitsgruppe bei der geowissenschaftlichen Sammlung der BGR in Berlin.

Workshop der Deutschen GEO-Arbeitsgruppe in der BGR, 24.10.2024

Am 17. und 18. Oktober trafen sich Expertinnen und Experten aus Bundesministerien, Fachbehörden und Forschungseinrichtungen im Dienstbereich Berlin der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Ziel des Austausches ist, Daten aus Satellitenbildern, Flugaufnahmen, Bodenmessungen und Statistiken zusammenzuführen, so dass die Daten besser zugänglich sind und eine offene Datenpolitik unterstützt werden kann.  

Die Group on Earth Observations (GEO) ist eine globale Organisation, in der sich seit 2005 über 100 Regierungen und ebenso viele internationale Organisationen zusammengeschlossen haben. Ziel von GEO ist die internationale Zusammenarbeit in der Erdbeobachtung zu fördern. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat die Deutsche GEO-Arbeitsgruppe zur nationalen Koordination der deutschen Beiträge geschaffen. Das nationale GEO-Sekretariat wird im Auftrag des BMDV von der Deutschen Raumfahrtagentur geführt.

Die Arbeitsgruppe informierte sich im Rahmen Ihrer 57. Arbeitssitzung über die Arbeiten der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und das Rohstoffinformationssystem ROSYS. Außerdem stellte die BGR-Fernerkundung ihre Arbeiten zur Rohstoffsicherung und zum nachhaltigen Bergbau vor. Darüber hinaus wurde die Umsetzung des Geologiedatengesetzes und Veröffentlichung geologischer Daten in der AWZ diskutiert. Weitere Informationen betrafen das nationale Bohrkernlager für kontinentale Tiefbohrungen und die Geowissenschaftlichen Sammlung sowie das dazugehörige online-System GewiS. Eine Führung durch die umfangreichen Bestände der mehr als 2 Millionen Objekte umfassenden Sammlung und des Bohrkernlagers vertieften den Eindruck vom vorgehaltenen Datenschatz.

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Die lateinamerikanische Delegation vor dem Hauptsitz der BGR in Hannover.

Delegation aus Lateinamerika zum Thema „Lithium“ bei der BGR , 22.10.2024

Im Rahmen des TZ-Projektes „Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus in den Andenländern“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der BGR durchgeführt wird, fand vom 13. bis 18. Oktober eine Studienreise mit Partnerinstitutionen aus Lateinamerika zum Thema Lithium-Gewinnung nach Deutschland statt. Ziel der Reise war es, Erfahrungen und Technologien zur nachhaltigen Rohstoffgewinnung zu teilen und den internationalen Austausch zu fördern.

Die Andenregion, insbesondere das Dreiländereck Chile, Argentinien und Bolivien, beherbergt die größten bekannten Lithiumvorkommen weltweit. Lithium wird dort aus Salzseen („Salaren“) aus lithiumhaltiger Sole gewonnen. Chile ist mit einem Marktanteil von 30% der zweitgrößte Produzent im Weltmaßstab. Die Gewinnung des Lithiums aus Solewässern erfolgt durch Aufkonzentration in Verdunstungsbecken und anschließender Weiterverarbeitung zu Lithiumcarbonat und -hydroxid. In Argentinien laufen erste Projekte zur Lithium-Gewinnung mit der als umweltfreundlich eingeschätzten Direct-Lithium-Extraction (DLE)-Technologie.

Der globale Bedarf an Lithium, insbesondere für Elektrofahrzeuge und die Energiewende, wird voraussichtlich weiter stark ansteigen. Eine der größten Herausforderungen für die produzierenden Länder bestehen darin, die Lithiumgewinnung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

Zur Förderung des technologischen Austauschs in der Region gründete die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) 2021 das „Lithium-Forum“. CEPAL, als regionale Partnerin des TZ-Projektes, sowie die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) waren Kooperationspartner der Studienreise.

Die Delegation umfasste Vertreter und Vertreterinnen der chilenischen Kupferkommission CORFO, der halbstaatlichen argentinischen Lithiumunternehmen JEMSE (Jujuy) und REMSA (Salta) sowie des mexikanischen Staatsunternehmens „Litio para México“. Der bolivianisches Staatskonzern YLB hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.

Im Verlauf der Reise besuchte die 18-köpfige Delegation Forschungsinstitute wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) oder Pilotprojekte zur Lithium-Extraktion aus Geothermiewässern, wie die der Firmen Vulcan Energy und EnBW. Ein Highlight war der Besuch der K-UTEC AG in Sondershausen.

Den Höhepunkt bildete der Besuch der BGR in Hannover. Im Rahmen dessen präsentierte die BGR Projekte zur Lithium- und Bergbau-Umwelt-Forschung und führte die Delegation durch die Labore, um praxisnahe Einblicke in die Arbeit der BGR zu vermitteln. Vorträge und Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen „Geologie der mineralischen Rohstoffe“, „Nutzungspotenziale des geologischen Untergrundes“ und „Geochemie der Rohstoffe“ rundeten den Besuch fachlich ab.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel wurde zum neuen Präsidenten der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) gewählt.

BGR-Präsident an der Spitze der DGGV, 15.10.2024

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel steht künftig an der Spitze der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV). Die Mitglieder der DGGV wählten ihn zu ihrem neuen Präsidenten. Ralph Watzel, der zuvor bereits dem DGGV-Beirat angehörte, wurde für die Amtsperiode 2025 - 2027 in das Ehrenamt gewählt. Die DGGV ist mit rund 3.000 Mitgliedern eine der größten nationalen Fachvereinigungen für Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler.

In seiner Ansprache zur Wahl erklärte der neue DGGV-Präsident: „Drei Dinge sind für mich in den kommenden Jahren entscheidend: Für alle Mitglieder da zu sein, uns Ziele zu setzen und die Kräfte zu bündeln.“

Die Wurzeln der DGGV reichen bis zur Gründung der Deutschen Geologischen Gesellschaft im Jahr 1848 zurück. Sie sieht ihre Hauptaufgaben in der Förderung der Geowissenschaften in Forschung und Lehre, Wirtschaft und Verwaltung. Die Vereinigung, die auf ihrem Gebiet international eng mit anderen Wissenschaftsorganisationen und Institutionen zusammenarbeitet, unterstützt zudem die Veröffentlichung von Ergebnissen geowissenschaftlicher Forschung. Ein besonderes Anliegen der DGGV ist die Förderung junger und hochbegabter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus allen Teilgebieten der Geologie durch Stipendien.

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Der BGR-Stand auf der GeoSaxonia 2024: Dr. Felina Schütz, Dr. Elisabeth Schönfeldt und Prof. Dr. Axel Schippers (von links) informieren über aktuelle Forschungs- und Beratungsaufgaben der BGR.

BGR bei der GeoSaxonia 2024, 26.09.2024

Bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologischen Vereinigung (DGGV) in Dresden beteiligte sich die BGR mit einer Vielzahl von Beiträgen.

So fanden bei der GeoSaxonia 2024 die Sessions zu den Themen Geothermie, Biohydrometallurgie und KI-gesteuerte Innovationen in den Geowissenschaften unter Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BGR statt. Zudem präsentierte die BGR eine Reihe von Postern zu verschiedenen Fragestellungen, so u.a. zum Thema geogener Wasserstoff oder zum geowissenschaftlichen Thesaurus der BGR.

An der viertägigen Veranstaltung in den Räumen der Messe Dresden beteiligten sich mehr als 400 Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler aus dem In- und Ausland. Sie diskutierten Fragestellungen aus den Bereichen Geowissenschaften, Geologie, Geophysik, Stratigraphie, Paläogeographie, Ökosysteme, Bergbau, Isotope und Datenwissenschaft.

Neben Vorträgen und Posterpräsentationen lebt die Jahrestagung ganz wesentlich vom persönlichen Austausch zwischen den unterschiedlichen geowissenschaftlichen Disziplinen. „Es ist der ‚place to be‘ der deutschen Geowissenschaften“, sagte der Präsident der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, ehe er sich auf den Weg zur Mitgliederversammlung der DGGV begab.

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Das BGR-Team auf dem „Warm-Up“-Konferenzstand (v.re.): Projektkoordinatorin Dr. Simone Röhling, Fachbereichsleiterin Dr. Gabriela von Goerne und Lucas Holl, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt.

Geothermie für die Wärmewende: BGR präsentierte Projekt Warm-Up, 23.09.2024

Im Rahmen des Verbundprojekts „Warm-Up“ unterstützt die BGR die Wärmewende in Deutschland. In Halle (Saale) präsentierte die BGR das Vorhaben bei der Konferenz des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW). Projektkoordinatorin Dr. Simone Röhling und ihr Team gaben interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung am Warm-Up-Konferenzstand einen Einblick in ihre Arbeit.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt begleitet den Ausbau der mitteltiefen Geothermie (Erdwärme aus einer Tiefe von 400 bis ca. 2.500 Metern) in Deutschland. Das Vorhaben, an dem auch das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik, das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) beteiligt sind, flankiert u. a. die Explorationskampagne des Bundes, um die Umsetzung von hydrothermalen Projekten mit hohen Erfolgsaussichten wissenschaftlich zu unterstützen. Dazu werden zusammen mit den Verbundpartnern sowie den Staatlichen Geologischen Diensten wissenschaftlich valide Bewertungskriterien für die Auswahl von geeigneten Explorationsstandorten erarbeitet. Sie sollen Kommunen, Energieversorgern und Unternehmen dabei helfen, ihre Projekte im Bereich der mitteltiefen Geothermie zu realisieren.

Die KWW-Konferenz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) in Halle, zu deren Gästen auch Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann aus dem BMWK gehörte, diente kommunalen Vertreterinnen und Vertretern als Plattform zum Informationsaustausch. Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden beleuchteten die unterschiedlichen Themen und Aspekte im Bereich der kommunalen Wärmeplanung.

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Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholzund des Präsidenten der Republik Kasachstan, Kassym-Schomart Tokajew, präsentieren Vizepräsident der BGR, Prof. Dr. Volker Steinbach die unterzeichnete Vereinbarung.

BGR vereinbart Zusammenarbeit mit NCTF von Kasachstan, 19.09.2024

Im Rahmen des deutsch-kasachischen Wirtschaftsforums in Astana, an dem Bundeskanzler Olaf Scholz und der Präsident der Republik Kasachstan Kassym-Schomart Tokajew teilnahmen, haben die BGR und das kasachische Nationale Zentrum für Technologie Foresight (NCTF) ein „Memorandum of Understanding“ (MoU) zur Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet der Rohstoffwirtschaft und Rohstoffgeologie unterzeichnet. Im Fokus der künftigen Zusammenarbeit sollen der Austausch und die Analyse von Daten zur Angebots- und Nachfragesituation mineralischer Rohstoffe in beiden Ländern sowie Möglichkeiten einer gemeinsamen Bewertung von Rohstoff-Ressourcen stehen. Die Kooperation soll einen Beitrag zum Aufbau neuer Rohstofflieferketten zwischen beiden Ländern leisten. Für die BGR unterzeichnete Vizepräsident Prof. Dr. Volker Steinbach die Vereinbarung.

Kasachstan gehört bei einigen Rohstoffen zu den wichtigsten Förderländern und Produktionsstandorten der Welt. Dazu zählen vor allem Stahlveredler (Chrom und Ferrolegierungen), aber auch einige Industriemetalle wie z. B. Kupfer und Zink. Vor dem Hintergrund u.a. der Transformation der Energiesysteme könnte Kasachstan zukünftig eine Rolle bei der Diversifizierung der Lieferquellen deutscher Unternehmen spielen.

Vor diesem Hintergrund wächst das Interesse an noch engerer wirtschaftlicher Beziehung seitens Politik und Wirtschaft. Bereits im vergangenen Jahr besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Republik Kasachstan. Im Rahmen dieses Staatsbesuchs wurde bereits ein MoU zwischen der BGR und dem kasachischen Geologischen Dienst (NGS) zur Zusammenarbeit beider Länder auf den Gebieten der Geowissenschaften und insbesondere der Rohstoffgeologie unterzeichnet.

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Mit Hilfe einer Rammkernsonde wurden auf einem Feld Bodenproben aus einer Tiefe von bis zu 13 Metern entnommen.

Projekt DeniDrain: Erste erfolgreiche Probenahme mit neuem Kleinbohrgerät, 13.09.2024

Im Rahmen ihres neuen Forschungsprojekts DeniDrain hat die BGR erstmals unter Einsatz eines Kleinbohrgeräts Proben für Untersuchungen zum Nitratabbau im Boden genommen. Die Bodenproben wurden in der Nähe von Bremen mit einer eigens für das Vorhaben angeschafften Rammkernsonde aus einer Tiefe von bis zu 13 Metern entnommen.

In dem gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Agrarklimaschutz durchgeführten und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekt soll untersucht werden, in welchem Maße sich Nitrat (NO3) im Boden durch Mikroorganismen natürlich abbaut (Denitrifikation). Dazu werden an repräsentativen Standorten in Deutschland im Bereich der ungesättigten Sickerwasserzone unterhalb des Wurzelraumes (Drainzone) Proben entnommen. Mit ihrer Hilfe wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herauszufinden, wieviel Nitrat in der Drainzone abgebaut wird und damit nicht ins Grundwasser gelangt. Bisher bestehen hier große Unsicherheiten, da es kaum geeignete Untersuchungen zur Denitrifikation in dieser Bodentiefe gibt.

Die Quantifizierung des Nitratabbaus in der tieferen ungesättigten Zone zwischen durchwurzeltem Boden und dem Grundwasser ist eine wichtige Stellgröße für den Eintrag von Nitrat ins Grundwasser und damit auch für die Qualität unseres Trinkwassers. Die jetzt von der BGR gewonnenen Proben werden anschließend im Labor des Thünen-Instituts in Braunschweig untersucht. Der Bohreinsatz bei Bremen war der Auftakt zu einer umfangreichen Untersuchungskampagne, in deren Verlauf in den kommenden zwei Jahren Proben von 30 deutschen Standorten genommen und analysiert werden.

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Eine Besuchergruppe vor dem Hauptgebäude der BGR-Dienststelle in Spandau.

BGR beim Tag des offenen Denkmals, 09.09.2024

Am Sonntag fand bundesweit der “Tag des offenen Denkmals” statt. Zum vierten Mal beteiligte sich die BGR mit ihrem Dienstbereich in Berlin an der Veranstaltung.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR boten Führungen durch die Gebäude des früheren Kasernengeländes in der Wilhelmstraße in Spandau an. So konnte u. a. der ehemalige Marstall besichtigt werden – dort befinden sich heute die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Bei den Führungen erfuhren die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über die Architektur des im Normannenstil erbauten Hauptgebäudes sowie die Historie des zwischen 1885 und 1886 entstandenen Areals. Zudem wurden auch die Arbeiten der BGR vorgestellt, speziell die umfangreichen Geowissenschaftlichen Sammlungen, deren Anfänge auf die Königlich Preußische Geologische Landesanstalt zurückgehen.


Foto: Eine Besuchergruppe vor dem Hauptgebäude der BGR-Dienststelle in Spandau.

Foto: Der ehemalige Marstall beherbergt die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Foto: Eine Besuchergruppe besichtigt die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Foto: Ein Blick in die Geologischen Sammlungen der BGR.

Mit der Magnetfeldsonde wurde aus der Luft die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen gemessen.

Forschungsarbeiten zu geogenem Wasserstoff in Oberfranken, 02.09.2024

Wasserstoff gilt als wichtiger Motor für die Dekarbonisierung des Energie- und Wirtschaftssystems. Da seine Herstellung aus erneuerbaren Energien noch vergleichsweise teuer ist, rückt die Suche nach nutzbarem natürlichen Wasserstoff stärker in den Fokus. Erhöhte Wasserstoffkonzentrationen im geologischen Untergrund wurden bereits an über 300 Orten weltweit gemessen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Geogener Wasserstoff“ untersucht die BGR gegenwärtig ausgewählte Standorte in Deutschland.

Aktuell fanden jetzt wissenschaftliche Arbeiten im Gebiet zwischen Hof und Bayreuth in Oberfranken statt. Dort untersuchten die BGR-Fachleute Gesteinsformationen der Münchberger Gneismasse. Durchgeführt wurden sowohl geologische Arbeiten am Bodenals auch geophysikalische Vermessungen des Untergrundes aus der Luft. Dabei kam neben gravimetrischen Untersuchungen auch eine Magnetfeldssonde zum Einsatz, die von einem Hubschrauber an einem Seil in rund 400 Meter Höhe über den Boden geschleppt wurde.

Natürlicher Wasserstoff entsteht im Untergrund durch eine Reihe chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse. Einer der wichtigsten wasserstoffbildenden Prozesse ist die Serpentinisierung, bei der Eisen in mafischen und ultramafischen Gesteinen unter Einwirkung von Wasser oxidiert. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Stand fand die Serpentinisierung in der Münchberger Gneismasse bereits während ihrer Entstehung vor mehr als 360 Millionen Jahren statt. Als Nebenprodukt bildete sich Wasserstoff.

Der Einsatz von Gravimetrie und Magnetik bei den aktuellen Untersuchungen dient dazu, die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen im Untergrund zukünftig bestimmen zu können. Zudem wurden die Serpentinite im Rahmen der Feldarbeiten beprobt. Im Labor sollen jetzt geochemische Analysen der Gesteine Aufschluss darüber geben, unter welchen Bedingungen die Serpentinisierung stattfand.

Foto: Geologische Feldarbeiten zur Untersuchung von Serpentiniten.

Foto: Mit der Magnetfeldsonde wurde aus der Luft die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen gemessen.

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und KOMIR-Executive Vice President Dr. Soonjin Alex Kwon (links im Bild) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung

Engere Zusammenarbeit von BGR und KOMIR, 30.08.2024

Die BGR und die staatliche südkoreanische Gesellschaft für Bergbausanierung und mineralische Rohstoffe (KOMIR) wollen künftig enger kooperieren. Am Rande des 37. International Geological Congress in Busan (Republik Korea) unterzeichneten BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und KOMIR-Executive Vice President Dr. Soonjin Alex Kwon eine entsprechende Vereinbarung. Beide Institutionen wollen künftig bei den Themen Versorgung mit kritischen Rohstoffen entlang der Wertschöpfungskette, Bergbaufolgen und Rohstoffrecycling zusammenarbeiten.

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Die Mitglieder des neuen Exekutivkomitees von IUGS, darunter Generalsekretär Dr. Ludwig Stroink (6. v. rechts)

IUGS-Council entscheidet: IGC 2028 in Calgary, 30.08.2024

Im Rahmen des 37. International Geological Congress (IGC) in Busan (Republik Korea), bei dem auch die BGR vertreten ist, vergab die International Union of Geological Sciences (IUGS) den nächsten Kongress nach Calgary. Eine überwältigende Mehrheit im Council, dem auch BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel als Delegierter des Deutschen Nationalkomitees von IUGS angehört, entschied sich für die Ausrichtung der Veranstaltung 2028 in der kanadischen Stadt.

Daneben wählte das Gremium in seiner Sitzung auch ein neues IUGS-Exekutivkomitee. Neuer Generalsekretär wurde Dr. Ludwig Stroink vom Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ). BGR-Präsident Prof. Watzel brachte nach der Wahl Stroinks seine Wertschätzung zum Ausdruck: „Wir gratulieren Dr. Ludwig Stroink ganz herzlich und wünschen viel Erfolg bei dieser herausragenden Aufgabe. Die Wahl von Herrn Dr. Stroink wird die Position Deutschlands in der IUGS stärken und die Arbeit des Deutschen Nationalkomitees aufwerten.“

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IUGS-Präsident John Ludden (r.) und IUGS-Secretary General Stan Finney überreichen Dr. Kristine Asch den James M. Harrison Award

Dr. Kristine Asch erhält den James M. Harrison Award der IUGS, 27.08.2024

Auf der Eröffnungsveranstaltung des 37. Internationalen Geologenkongresses am 26.08.2024 in Busan erhält die BGR-Wissenschaftlerin Frau Dr. Kristine Asch den James M. Harrison Award in Form einer Medaille. Die Medaille überreicht der IUGS-Präsident Professor John Ludden.
Frau Dr. Asch erhält den Preis für ihre Verdienste für die internationale geologische Gemeinde, die Förderung internationaler Zusammenarbeit sowie ihre Koordination internationaler digitaler-Kartenprojekte.

Frau Dr. Asch hat als Chair die IUGS Kommission für Management und Anwendung von Geowissenschaftlicher Information (Commission for the Management and Application of Geoscience Information, CGI) wiederbelebt. Motiviert durch ihre Arbeit an europaweiten digitalen Kartenwerken, etablierte sie die IUGS-CGI als Institution, die Standards für Datenmodelle und Vokabularien für räumliche Daten entwickelt, welche weltweit genutzt werden (z.B. GeoSciML, EarthResource ML). Die CGI Vokabularien gingen schließlich auch in die Europäische INSPIRE Direktive ein. Weiterhin hat Frau Dr. Asch das Netzwerk Geoscience Information in Africa (GIRAF) ins Leben gerufen und bis 2016 koordiniert. Darüber hinaus war sie von 2016 bis 2020 IUGS-Vizepräsidentin.

„Es ist eine außerordentlich große Ehre heute diesen bedeutenden Preis der IUGS zu erhalten und ich freue mich sehr!“ sagte Frau Dr. Asch in ihrer Rede und dankte der IUGS für die Auszeichnung, sowie der BGR, den vielen Kollegen, Kolleginnen, Weggefährten und ihrer Familie für die Unterstützung und den Rückhalt.
Zum Namensgeber des Awards: James M. Harrison war Direktor des Geologischen Dienstes von Kanada. Er war einer der Gründerväter und erster Präsident der IUGS. Die IUGS wurde 1961 ins Leben gerufen.

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DERA Rohstoffinformationen: Recycling von NdFeB-Magneten in Deutschland

Auftragsstudie: Recycling von NdFeB-Magneten in Deutschland, 21.08.2024

Magnete auf der Basis von Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) spielen eine zentrale Rolle in modernen Technologien, insbesondere in Elektromotoren, Windkraftanlagen und Elektronikgeräten. Angesichts ihrer begrenzten Verfügbarkeit und der ökologischen Herausforderungen bei der Gewinnung von Seltenen Erden gewinnt das Recycling dieser Magnete an Bedeutung. Außerdem kann das Recycling von NdFeB-Magneten die Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringern. Die Studie, die im Auftrag der Deutschen Rohstoffagentur in der BGR von der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS erstellt wurde, gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand des Recyclings dieser Magnete.

Die Studie stellt verschiedene Recyclingmethoden vor, darunter das werkstoffliche und rohstoffliche Recycling. Beim werkstofflichen Recycling wird versucht, die Zusammensetzung der Magnetlegierung zu erhalten und das Material direkt wiederzuverwenden. Dies erfordert jedoch eine komplexe Sortierung und Aufbereitung, um Verunreinigungen zu vermeiden. Das rohstoffliche Recycling hingegen zielt auf die Rückgewinnung der Metalle durch chemische Prozesse ab, bei denen die enthaltenen Seltenen Erden separiert werden können.

Zusätzlich bietet die Studie Einblicke in den Handel und die Preisentwicklung von NdFeB-Magneten, einschließlich der Herausforderungen und Potenziale in diesem Bereich. Es wird aufgezeigt, dass der Markt für recycelte NdFeB-Magnete in Deutschland noch in den Anfängen steckt, was auf fehlende Sammelstrukturen und die geringe Menge verfügbarer Altprodukte zurückzuführen ist. Ein weiteres Kapitel widmet sich den Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Recycling von NdFeB-Magneten beschäftigen.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, den Ausbau des Magnetrecyclings in Deutschland voranzutreiben und somit einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende zu leisten. Besonders im Kontext des europäischen Critical Raw Materials Act (CRMA) wird das Recycling von NdFeB-Magneten eine Schlüsselrolle spielen.

Die Studie ist hier zu finden: https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Downloads/rohstoffinformationen-60.pdf?__blob=publicationFile&v=2

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßt Luisa Mahocha, Direktorin des mosambikanischen Direktion für Geologie und Bergbau (DNGM) und Dino Miguel Melisse, Generaldirektor des Instituts für Geologie und Bergbau (INAMI).

Mosambik-Projekt: Fachkräfte von Partnerbehörden zu Besuch in der BGR, 20.08.2024

Seit mehr als zehn Jahren führt die BGR im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) Projekte in Mosambik durch. Aktuell unterstützt die BGR das mosambikanische Bergbau- und Energieministerium (MIREME) bei der Umsetzung verantwortungsvoller Rohstofflieferketten und nachhaltiger Produktionsbedingungen im Bergbausektor. In dieser Woche informieren sich Fachkräfte der Partnerbehörden bei einem Besuch in Hannover über die wissenschaftliche Arbeit der BGR.  

Die Gäste aus Mosambik, die heute von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßt wurden, erhalten einen Einblick in den täglichen Laborbetrieb in den Bereichen Mineralogie und Geochemie. Die bei der BGR gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, die Analysekapazitäten in Mosambik zu stärken, um noch gezielter Qualitätskontrollen im heimischen Bergbau durchführen zu können.

Nach ihrem Besuch in der BGR werden sich die mosambikanischen Fachkräfte in Süddeutschland einen Betrieb zur Weiterverarbeitung von Graphit anschauen. Die Besichtigung ist von besonderem Interesse, da Mosambik nach China der größte Produzent von Graphit ist und den Rohstoff künftig selbst weiterverarbeiten möchte. Graphit wird neben zahlreichen anderen Produkten vor allem für die Herstellung von Akkumulatoren in E-Autos benötigt.

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Der Hubschrauber und die Sonde werden auf dem Flugplatz Bad Gandersheim für den Messflug vorbereitet.

Messkampagne zu Rohstoffvorkommen im Harz, 16.08.2024

Bis zum 30. August 2024 führt die BGR gemeinsam mit den weiteren Forschungseinrichtungen hubschraubergestützte Messungen zur Untersuchung von Rohstoffvorkommen im Harz durch. Nach bereits zwei erfolgreichen Messkampagnen in den Vorjahren ist es das dritte und letzte große Untersuchungsprogramm im Rahmen des Projekts DESMEX-REAL. Erneut wird es Hubschrauber-Messflüge und bodengeophysikalische Untersuchungen geben. Die Flüge werden vom Segelflugplatz Bad Gandersheim aus starten und überdecken mehrere Messgebiete im Raum Clausthal-Zellerfeld, Kamschlacken, Osterode, Bad Grund, Schulenberg und Lautenthal.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2025 geförderte Forschungsvorhaben hat die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“ zum Ziel. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert. Bei den Messungen kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel – am Boden mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in der vom Hubschrauber geschleppten Flugsonde befinden.

Eine vom LIAG-Institut für Angewandte Geophysik, Forschungspartner im Projekt, entwickelte Auswertesoftware erstellt auf Basis der gemessenen Daten dreidimensionale Modelle der elektrischen Leitfähigkeit, die Hinweise auf Vererzungen im Untergrund bis in eine Tiefe von ca. 1 Kilometer geben können. Aus der Messkampagne 2022 liegen bereits erste Ergebnisse vor, die potenzielle Erzvorkommen im Untergrund zeigen. Bis zum Ende des Projekts werden die weiteren geowissenschaftlichen Informationen zu einem 3D-Untergrundmodell zusammengeführt.

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Foto: Der Hubschrauber und die Sonde werden auf dem Flugplatz Bad Gandersheim für den Messflug vorbereitet.

Foto: Der BGR-Hubschrauber schleppt die Sonde über Buntenbock, eines von mehreren Messgebieten im Harz.

Die Kurzstudie „Kritische mineralische Rohstoffe in Deutschland – Gewinnung und Exploration“ ist in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen.

Studie: Kritische mineralische Rohstoffe in Deutschland, 15.08.2024

Für die inländischen Wertschöpfungsketten und die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Technologiestandorts Deutschland ist eine sichere und nachhaltige Versorgung mit mineralischen Rohstoffen von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund einer verbesserten heimischen Versorgung, die auch das Ziel der neuen EU-Verordnung zu kritischen Rohstoffen („Critical Raw Materials Act“) ist, hat die BGR jetzt eine Kurzstudie zur Gewinnung und Erkundung kritischer mineralischer Rohstoffe in Deutschland veröffentlicht

In ihrer Kurzstudie hat die BGR die gegenwärtigen heimischen Bergbauaktivitäten und aktuellen Explorationsvorhaben zu kritischen und strategischen Rohstoffen sowie deren Trägerminerale untersucht. Dabei wurden mehr als 100 Projekte in Deutschland erfasst, die zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung der heimischen Industrie leisten könnten.

Das Ergebnis: Deutschland gewinnt bei den von der EU als kritisch eingestuften Rohstoffen aktuell nur die Industrieminerale Fluss- und Schwerspat, Feldspat, Graphit sowie grobkörnigen Quarz bzw. Quarzkies als mögliche Vorprodukte für die Herstellung von Silizium. Explorationsvorhaben gibt es derzeit in erster Linie bei den Metallen Lithium und Kupfer. Beide Rohstoffe sind für die Energie- und Verkehrswende von zentraler Bedeutung.

Die BGR-Studie ist somit auch ein Ausblick auf die Perspektiven einer möglichen heimischen Rohstoffgewinnung. So befindet sich ein Großteil der hier betrachteten Rohstoffprojekte erst in einer frühen Phase der Exploration. Bis zu einer möglichen Förderung sind noch beträchtliche Investitionen in die Erkundung nötig. Auch sind die Wirtschaftlich­keit insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden Rohstoffmengen und Fragen zur Aufbereitung der Erze in vielen Fällen noch nicht nachgewiesen.

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Bild: Die Kurzstudie „Kritische mineralische Rohstoffe in Deutschland – Gewinnung und Exploration“ ist in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen.

Bild: Eine Karte mit wichtigen Explorationsprojekten und Gewinnungsstellen kritischer Rohstoffe in Deutschland.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Abschlussveranstaltung des Projekts in Islamabad.

Pakistan-Projekt: Geo-Gefahren stärker im Fokus, 14.08.2024

Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit mit Pakistan hat die BGR ihr Georisiko-Projekt zur „Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren“ erfolgreich abgeschlossen. Während des knapp vierjährigen Vorhabens, bei dem die BGR mit der pakistanischen Katastrophenschutzbehörde (NDMA) zusammenarbeitete, wurden die Grundlagen für ein Katastrophenrisikomanagement gelegt, das künftig noch gezielter geogene Gefährdungen innerhalb der Raum- und Entwicklungsplanung des Landes berücksichtigt.

In Pakistan kommt es immer wieder zu Erdbeben, Hangrutschungen, Gletscherseeausbrüchen oder Überschwemmungen. Durch klimatische Veränderungen steigt die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Ereignisse. Große Armut, ein hohes Bevölkerungswachstum sowie unzureichende staatliche Dienstleistungen machen das asiatische Land zu einem Hochrisikogebiet gegenüber Naturkatastrophen, die den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozess zusätzlich hemmen. Ein vorbeugender Katastrophenschutz kann durch entsprechende Planung maßgeblich dazu beitragen, Schäden und Verluste sowie erforderliche Investitionen für den Wiederaufbau zu reduzieren.

Innerhalb des vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekts fanden insgesamt 13 Workshops auf nationaler und Provinzebene statt. Dabei brachte die BGR erstmals Vertreterinnen und Vertreter aus dem Katastrophenrisikomanagement und der Raum- und Entwicklungsplanung an einen Tisch. Bei den Veranstaltungen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielhaft einen Einblick in die Grundsätze der Raumplanung in Deutschland, erörterten das Management von notwendigen Geo- und Fachdaten und machten sich mit dem Konzept einer risiko-informierten Raumplanung vertraut. Die verabredeten Lösungsansätze, Strategien und Empfehlungen fanden Eingang in zwei Handbücher: eine „Guideline for Mainstreaming Hazard and Disaster Risk Information in Spatial Planning Processes in Pakistan“ sowie eine Veröffentlichung („Multi-Hazard Vulnerability and Risk Assessements“), mit der die bisherige Gefahren-Risikobewertung auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht wurde.

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Maren Liedtke, BGR-Expertin für Seltene Erden (rechts), und Projektgeologe Gaute Magnushommen (Rare Earths Norway) besichtigen einen alten Schacht, in dem zu Testzwecken bald Seltenerderz abgebaut werden soll.

BGR-Fachleute besuchten Europas größte Lagerstätte für Seltene Erden, 12.08.2024

Zur Vorbereitung einer neuen Rohstoffstudie besuchten BGR-Fachleute Europas größtes Vorkommen von Seltenen Erden (SE) in Norwegen. Die Lagerstätte „Fen“ verfügt nach Angaben des Betreibers Rare Earths Norway AS über Ressourcen von 8,7 Millionen Tonnen Inhalt an Seltenerdoxiden (SEO). Damit wäre „Fen“ die sechstgrößte Lagerstätte dieser Rohstoffgruppe weltweit.

Das Vorkommen befindet sich nahe der Gemeinde Ulefoss in Südnorwegen, 160 Kilometer von Oslo entfernt. Bis 1965 wurde hier Nioberz abgebaut. Aus der Mitte eines ehemals zum Nioberz-Abbau genutzten Schrägschachtes sollen demnächst zu Testzwecken rund 600 Tonnen Seltenerderz gefördert und in einer Pilotanlage in der Nähe aufbereitet werden. Für den geplanten späteren Abbau inkl. Aufbereitung sind laut Betreiber Investitionen von insgesamt rund 840 Millionen Euro erforderlich. Im Jahr 2030 könnte der Abbau beginnen. Ob die Separation der Seltenen Erden tatsächlich in Norwegen erfolgt oder woanders durchgeführt werden muss, ist derzeit noch offen.

Das Projekt Fen erfüllt aus der Sicht der BGR-Fachleute Maren Liedtke und Dr. Harald Elsner viele Kriterien für eine Realisierung. So verfügt die Lagerstätte über ausreichende Gehalte an Seltenen Erden. Zudem sind u.a. aufgrund der guten Infrastruktur sowie der vorhandenen politischen Unterstützung und öffentlichen Akzeptanz für das Projekt weitere wichtige Voraussetzungen erfüllt.

Doch es gibt nach Einschätzung der BGR-Fachleute beim Projekt Fen auch Nachteile. Mit einem Anteil von knapp 98 % verfügt das Vorkommen fast ausnahmslos über die weltweit bereits reichlich vorhandenen leichten Seltenen Erden. Vor dem Hintergrund der Dominanz Chinas auf dem Weltmarkt für Seltene Erden und immer wieder drohender Versorgungsengpässe werden aber vor allem neue Explorationsvorhaben für schwere Seltene Erden benötigt. Eine weitere Hypothek für das Projekt in Norwegen sind die hohen Kosten für die geplante Erzgewinnung im teuren Untertageabbau sowie die ungeklärte Situation bei der Weiterverarbeitung der gewonnenen Seltenen Erden.

Foto: Maren Liedtke, BGR-Expertin für Seltene Erden (rechts), und Projektgeologe Gaute Magnushommen (Rare Earths Norway) besichtigen einen alten Schacht, in dem zu Testzwecken bald Seltenerderz abgebaut werden soll.

Foto: Der Blick über den Ort Ulefoss in Südnorwegen, unter dem die Lagerstätte für Seltene Erden liegt.

Die Delegation mit dem Deutschen Botschafter Torsten Hutter (3.v.li.) und BGR-Projektleiter Martin Quinger (re.) vor dem Tagebau der Otjikoto-Goldmine.

Namibia-Projekt: BGR begleitet Deutschen Botschafter auf Informationsreise, 08.08.2024

Im Rahmen ihres Projekts der Technischen Zusammenarbeit mit Namibia hat die BGR den Deutschen Botschafter in Windhoek, Thorsten Hutter, bei einer Informationsreise in den Norden des Landes begleitet. Dort besichtigte die Delegation in der Bergbaustadt Tsumeb das DeWet-Fördergerüst. Der Hauptförderschacht des ehemaligen Minen- und Hüttenwerks wird aktuell restauriert, um zukünftig als Industriedenkmal an die traditionsreiche Bergbaugeschichte des Ortes zu erinnern. Anschließend besuchte der Deutsche Botschafter in der Region ein Referenzbohrkernlager des Geologischen Dienstes von Namibia (GSN), Projektpartnerbehörde der BGR, sowie eine Kupfer- und eine Goldmine, die beide von kanadischen Unternehmen betrieben werden.

Im aktuellen Vorhaben, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird, unterstützt die BGR Namibias Geologischen Dienst bei der nachhaltigen Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials im Land. Ziel des Projekts ist es, die Verfügbarkeit und das Management digitaler Rohstoffdaten zu verbessern. Beides sind wichtige Voraussetzungen für einen verstärkten Einstieg auch internationaler Investoren in den Bergbausektor, der dazu beitragen könnte, die wirtschaftliche Entwicklung Namibias insgesamt weiter zu verbessern. So verfügt das Land zwar über bedeutende Rohstoffvorkommen, doch fehlt es sowohl an der nötigen verarbeitenden Industrie als auch an Investitionen.

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Die nächste Explorationsfahrt im Rahmen des INDEX-Projekts wird mit dem niederländischen Forschungsschiff RV PELAGIA durchgeführt.

Polymetallische Sulfide: BGR verkleinert Lizenzgebiet im Indischen Ozean, 05.08.2024

Seit 2015 untersucht die BGR im Auftrag der Bundesregierung und im Rahmen einer Vertragsvereinbarung mit der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) Vorkommen von polymetallischen Sulfiden im Indischen Ozean, die wichtige strategische Metalle für Zukunftstechnologien wie Kupfer, Blei und Zink enthalten. Jetzt hat die BGR gemäß dem Regelwerk der ISA die Hälfte ihres bisher 10.000 km2 umfassenden Lizenzgebietes zurückgegeben. Der von der BGR eingereichte Vorschlag zur Abgabe der Flächen wurde von der ISA bei ihrer Versammlung in Kingston (Jamaika) angenommen.

Die BGR hatte auf Grundlage ihrer bisherigen Untersuchungen Flächen zur Rückgabe ausgewählt, auf denen mit großer Wahrscheinlichkeit keine bzw. nur sehr kleine und wirtschaftlich nicht nutzbare Vorkommen von polymetallischen Sulfiden zu erwarten sind. Kriterien wie beispielsweise die typische strukturgeologische Lage von Erzvorkommen wurden dabei ebenso berücksichtigt wie eine flächenübergreifende Kartierung von mineralischen Potenzialen. Zusätzlich wurden Analysen aller vorhandenen Datensätze im Vertragsgebiet durch automatisierte Algorithmen rechnergestützt ausgewertet.

Mit der Verkleinerung des Vertragsgebietes auf 5.000 km können die Untersuchungen der Vorkommen von polymetallischen Sulfiden im Indischen Ozean noch gezielter fortgeführt werden. Dazu gehören auch wissenschaftliche Arbeiten zu den Umweltbedingungen in der Tiefsee. Die nächste Explorationsfahrt im Rahmen des laufenden INDEX-Projekts beginnt im Oktober dieses Jahres.

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Beim Workshop wurden die Ergebnisse der BGR-Untersuchung zu den Kosten der Wasserversorgung diskutiert

Jordanien-Projekt: Abschluss-Workshop zu Kosten der Wasserversorgung , 02.08.2024

Zum Abschluss des aktuellen Grundwasser-Projekts der BGR in Jordanien fand jetzt in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Workshop zur Frage der Kosten von Grundwasserentnahmen statt. An der Veranstaltung nahmen neben der BGR Vertreterinnen und Vertreter der jordanischen Partnerbehörden des Projekts – das jordanische Ministerium für Wasser und Bewässerung (MWI) und die jordanische Wasserbehörde WAJ – sowie der drei jordanischen Wasserversorger und mehrerer Geberorganisationen teil.

Beim Workshop stellte das BGR-Projektteam eine Untersuchung zur Bewertung der Kosten für die Grundwasserförderung in Jordanien vor – ein zentrales Thema, da Jordanien seine Wasserversorgung im Wesentlichen aus Grundwasserressourcen deckt. Das Problem: die ständig sinkenden Grundwasserspiegel in dem wasserarmen Land führen zu immer höheren Kosten bei der Förderung. Nach jordanischen Berechnungen fallen beim Betrieb der etwa 800 öffentlichen Trinkwasserversorgungsbrunnen im Land jährlich umgerechnet rund 65 Millionen Euro Stromkosten an.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops diskutierten intensiv die Ergebnisse der BGR-Untersuchung. So erstellte das BGR-Projektteam in den vergangenen zwei Jahren u.a. Karten, die den spezifischen Energiebedarf der einzelnen Brunnenfelder in Jordanien zeigen. Die Kartierung bietet die Möglichkeit, auf Grundlage der ermittelten Kosten für die Wasserproduktion auch monetäre Verluste infolge von geringeren Förderraten zu quantifizieren. Daraus lassen sich wiederum gezielte Investitionen in das Brunnensystem ableiten, mit denen die Bewirtschaftung verbessert wird und langfristig Kosten einzusparen sind.

Entsprechend gab es im Workshop viel Lob für diese erste grundlegende Bestandsaufnahme der Wasserproduktionskosten. Die Untersuchungen sollen künftig auch auf die mit dem gesamten öffentlichen jordanischen Wasserversorgungssystem verbundenen Kosten ausgeweitet werden.

Mit dem jetzt zu Ende gegangenen Projekt unterstützte die BGR im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) in den vergangenen drei Jahren die jordanischen Partnerinstitutionen bei der Bewertung und Bewirtschaftung der vorhandenen Grundwasserressourcen in ihrem Land. Finanziert wurde diese Zusammenarbeit mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Projektteam arbeitete bei dem Vorhaben eng mit den jordanischen Behörden sowie den Wasserunternehmen des Landes zusammen.

In einem sich anschließenden neuen TZ-Projekt wird die BGR verstärkt auch im Spannungsfeld Wasser und Landwirtschaft arbeiten und die interministerielle Zusammenarbeit der beiden Sektoren stärken. Die Landwirtschaft ist der mit Abstand größte Nutzer von Grundwasser in Jordanien. Die zum Teil ungeregelte Wasserentnahme stellt ein großes Problem dar.

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Dr. Anna Christmann lässt sich die Funktion einer Drohne zur Gewinnung von hyperspektralen Daten erklären

Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt besuchte die BGR, 31.07.2024

Die Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann, besuchte die BGR in Hannover. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte Frau Dr. Christmann über aktuelle geowissenschaftliche Aufgaben der BGR in den Bereichen Fernerkundung und Gefährdungsanalysen.

Erste Station des Rundgangs mit dem Gast aus Berlin durch die BGR war das Lagezentrum des nationalen Erdbebendienstes. Mit ihm überwacht die BGR weltweit Erdbeben und beteiligt sich an einem globalen Überwachungsnetz zur Registrierung möglicher Kernwaffentests. Eine weitere Aufgabe im Bereich der Gefährdungsanalysen hat die BGR mit dem von ihr entwickelten BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD) übernommen. Der BBD informiert die Öffentlichkeit online im Internet über Gefahren durch Bodenbewegungen. Millimetergenau werden Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche abgebildet, durch die geologische Prozesse wie z.B. Erdrutsche oder Veränderungen infolge menschlicher Eingriffe etwa durch die Erdgasförderung erkannt werden können. Die Webdarstellung des BBD basiert auf Satellitendaten der europäischen Copernicus-Mission.

Beim anschließenden Rundgang durch den Laborbereich gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR der Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt weitere Einblicke in ihre Expertise auf dem Gebiet der Fernerkundung. Dazu gehören u.a. speziell entwickelte, hochtechnologische Methoden zur Rohstofferkundung, zur Ermittlung von Bodeneigenschaften sowie zum Monitoring von Sanierungsmaßnahmen im Nachbergbau durch die hyperspektrale Fernerkundung. Bei einer Demonstration lernte Frau Dr. Christmann modernste Untersuchungsverfahren mit dem Hyperspektralscanner kennen. Die Methode wird zur Validierung von Satelliteninformationen eingesetzt. Hyperspektrale Sensoren kommen auf allen Skalenebenen zum Einsatz: vom Satelliten über Messungen per Flugzeug, Helikopter oder Drohne bis hin zu bodenstationierten Untersuchungen im Gelände und unter dem Mikroskop im Labor. Dies ermöglicht die Übertragung von maßstabsübergreifenden Informationen.

Die Bundestagsabgeordnete zeigte sich zum Abschluss ihres Besuches beeindruckt vom großen wissenschaftlichen Leistungsspektrum der BGR.

Foto: Dr. Anna Christmann lässt sich die Funktion einer Drohne zur Gewinnung von hyperspektralen Daten erklären.

Foto: BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (li.) mit Dr. Anna Christmann beim Rundgang. In der Mitte BGR-Abteilungsleiter Dr. Christian Bönnemann.

Foto: Die Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt bei der Besichtigung eines Bodenlabors.


Dr. habil. Christoph Neukum

Gemeinsame Berufung von BGR und BTU , 30.07.2024

BGR-Hydrogeologe Dr. habil. Christoph Neukum ist zum 1. Oktober 2024 als Professor für Umweltgeologie im Nachbergbau an die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg berufen worden. Die Professur ist eine gemeinsame Berufung in Verbindung mit Neukums Funktion als Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) in Cottbus, einem Fachbereich der BGR-Abteilung Grundwasser und Boden.

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel gratulierte Christoph Neukum und verwies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung gemeinsamer Berufungen als „wichtiges Instrument zur Stärkung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit und Vernetzung zwischen Hochschule und angewandter Forschung.“

Christoph Neukum wird neben seinen Aufgaben als Leiter des FEZB künftig regelmäßig Lehrverpflichtungen am Institut für Umweltwissenschaften und Umwelttechnik der BTU Cottbus-Senftenberg erfüllen. Mit seiner Berufung möchten die BGR und die BTU künftig eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Umweltgeologie und zu Fragen des Sanierungsbergbaus etablieren. Das FEZB forscht zu Herausforderungen im Nachbergbau und entwickelt Technologien und Verfahren, mit denen Boden und Grundwasser wieder nutzbar gemacht werden können.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abschlussworkshops vor der SICA-Zentrale in El Salvador

Projekt in Zentralamerika erfolgreich abgeschlossen, 29.07.2024

Die BGR hat ihr regionales Projekt im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit mit dem zentralamerikanischen Integrationssystems SICA erfolgreich beendet. Das aktuelle Vorhaben unterstützte während der vergangenen vier Jahre den Staatenverbund mit den Mitgliedsländern Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama bei der Erhebung und Bereitstellung von Informationen über das Nutzungspotential geothermischer Ressourcen für kommunale Planungsprozesse und den Wissenstransfer innerhalb der Region auf diesem Gebiet. Bei der abschließenden Evaluierung erhielt das Projekt gute bis sehr gute Bewertungen.

Zentralamerika verfügt durch seine Lage am pazifischen Feuerring über ein hohes geothermisches Potenzial und setzt beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien stark auf die Nutzung von Erdwärme zur Stromerzeugung und die Direktnutzung für thermische Anwendungen u. a. in der Agrarindustrie.

In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Zentralamerika-Projekt wurden in mehreren Pilotgebieten mit ausgewählten geowissenschaftlichen Methoden Daten zur Identifizierung und Charakterisierung geothermischer Ressourcen vor allem in Bezug auf hydrothermale Quellen erhoben. Dabei wurden schwerpunktmäßig Kapazitäten bei den Partnerinstitutionen im Bereich der Fernerkundung, Geophysik sowie in der Klassifizierung von Thermalwässer durch geochemische Auswertungen entwickelt.

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Der BGR-Hubschrauber mit der Elektromagnetik-Sonde auf dem Flugplatz Emden kurz vor dem Start zu einem neuen Messflug

Geophysikalische Messflüge in Ostfriesland, 16.07.2024

Die BGR führt mit ihrem Hubschrauber bis zum 20. Juli 2024 geophysikalische Messflüge zur Grundwassererkundung im westlichen Ostfriesland durch. Die Untersuchungen erstrecken sich auf ein etwa 300 km2 großes Messgebiet zwischen der Emsmündung und der Stadt Aurich. Die Messflüge starten jeweils vom Flugplatz Emden aus.

Die Untersuchungen sind Teil des BGR-Forschungsprojektes D-AERO-Ems, bei dem es vorrangig um die Kartierung und Erkundung von Grundwasserversalzungen im Gebiet nördlich der Ems geht. Bei der aktuellen Befliegung wird eine 10 Meter lange Elektromagnetik-Sonde eingesetzt, die von dem Hubschrauber der BGR an einem Seil in 40 Meter Höhe über Grund geschleppt wird. Beim eingesetzten Elektromagnetik-Verfahren werden Radiowellen in den Untergrund geschickt. Die Sonde misst auf Grundlage der wieder empfangenen Bodensignale die Verteilung des elektrischen Widerstandes und liefert so Hinweise auf Salzwasser führende Schichten oder auch Tonformationen im Untergrund.

Die Daten dienen der Erkundung des Bodens, der Grundwasserleiter und der natürlichen Versalzungsstrukturen und werden im Geozentrum Hannover zusammen mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) ausgewertet.

Link zur Pressemitteilung

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Das Forschungsschiff Polarstern während der Expedition vor einem mächtigen Eisberg in der Westantarktis

Geburtsstunde des Antarktischen Eisschildes ermittelt , 05.07.2024

Ein internationales Forschungsteam, an dem auch die BGR beteiligt war, konnte jetzt an Hand eines Bohrkerns sowie aufwendiger wissenschaftlicher Modelle erstmals genau ermitteln, wann und wo sich der heutige Eisschild der Antarktis gebildet hat.

Mit dem Wechsel von einem wärmeren zu einem kühleren Weltklima erlebte die Erde vor etwa 34 Millionen Jahren einen fundamentalen Wandel ihrer Klima- und Umweltbedingungen. Zu dieser Zeit baute sich in der Südhemisphäre ausgehend von zuvor nur wenigen kleinen Vereisungszonen der antarktische Eisschild auf. Allerdings war bisher nicht eindeutig geklärt, wie, wann und insbesondere wo die Vereisung der Antarktis begann. Dem internationalen Forschungsteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), gelang es nun, diese Wissenslücken zu schließen.

Die Grundlage dafür bildete ein Bohrkern, der 2017 während einer Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern 2017 in der Westantarktis aus dem Meeresboden gezogen wurde. Mit Hilfe seiner Bohrkerndaten sowie Computermodellierungen konnte die Geburtsstunde des antarktischen Eisschildes jetzt konkret beschrieben werden. Die neuen Modelle, an deren Validierung auch die BGR beteiligt war, zeigen, dass vor 34 Millionen Jahren nur im Nördlichen Viktorialand am Rand der Ostantarktis und nicht, wie bisher angenommen, in deren Zentrum die Grundvoraussetzungen zur Bildung eines durchgehenden Eisschildes gegeben waren. Feuchte Luftmassen sowie das sich intensiv und schnell heraushebende Transantarktische Gebirge führten zur Bildung von dauerhaftem Schnee und damit zur Entstehung von Eiskappen. Dieser initiale Eisschild breitete sich anschließend relativ rasch in das ostantarktische Hinterland aus, während die Westantarktis zunächst noch für mehrere Millionen Jahre eisfrei blieb. Damit zeigen die in einem Artikel der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Forschungsergebnisse auch, dass die Ost- und Westantarktis sehr unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Veränderungen reagierten.

Link zur Pressemitteilung des AWI: https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/die-geburtsstunde-des-antarktischen-eisschilds.html

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Die „Zentrale Anlaufstelle Rohstoffe“ unterstützt Unternehmen in allen rohstoffbezogenen Fragen

Zentrale Anlaufstelle für Rohstoffe , 03.07.2024

Deutschen Unternehmen soll zukünftig der Zugang zu Rohstoffen erleichtert werden. Eine neue Zentrale Anlaufstelle Rohstoffe unterstützt Firmen bei Fragen der Rohstoffversorgung. Die Einrichtung ist ein Beratungsangebot der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR in Kooperation mit der Außenwirtschaftsagentur des Bundes, Germany Trade and Invest (GTAI), und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Sie fungiert als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen mit Rohstoffbedarf sowie für Anbieter von Rohstoffen. Der Fokus liegt sowohl auf mineralischen Rohstoffen und verarbeiteten Zwischenprodukten als auch auf Kreislaufwirtschaft und Recycling. Die Anlaufstelle ist in das German Mining und Resources Network integriert – ein Zusammenschluss von acht internationalen Kompetenzzentren für Bergbau und Rohstoffe der Auslandshandelskammern (AHK) sowie der DERA und der GTAI. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt die Aktivitäten des Netzwerkes finanziell und flankiert diese.

Link zur DIHK-Pressemitteilung: https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/aktuelle-informationen/anlaufstelle-rohstoffe-gestartet-119324.

MdB Stefan Rouenhoff (Mitte) mit BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (re.) und Vizepräsident Prof. Dr.  Volker Steinbach.

MdB Rouenhoff zu Besuch in der BGR, 25.06.2024

Stefan Rouenhoff, Berichterstatter für Rohstoffe der CDU/CSU-Frauktion im Deutschen Bundestag, informierte sich bei einem Besuch über die aktuelle Arbeit der BGR als Ressortforschungseinrichtung des Bundes.

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und Vizepräsident Prof. Dr.  Volker Steinbach gaben dem Gast einen Überblick über die Beratungs- und Forschungsaufgaben der BGR insbesondere auch mit Blick auf die gegenwärtigen rohstoffspezifischen Herausforderungen. Bei einem anschließenden Rundgang durch Arbeits- und Laborbereiche erläuterten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR dem Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) aktuelle Projekte der BGR-Rohstoffforschung. Dazu zählen neueste Methoden der automatisierten Mineralogie, die mit Hilfe modernster Rasterelektronenmikroskope eine noch gezieltere Untersuchung von Gesteinen ermöglichen. Die BGR-Meeresgeologie präsentierte aktuelle Ergebnisse ihrer Explorationsarbeiten auf Manganknollen und hydrothermale Sulfiderze in den deutschen Lizenzgebieten im Pazifischen und Indischen Ozean. Zudem untersucht die BGR mögliche Potenziale der Speicherung von Wasserstoff im geologischen Untergrund.

Der Bundestagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der BGR und betonte die Notwendigkeit wissenschaftlicher Forschung als eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für die politische Arbeit.

Foto: MdB Stefan Rouenhoff (Mitte) mit BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (re.) und Vizepräsident Prof. Dr. Volker Steinbach.

Foto: BGR-Fachbereichsleiter Dr. Christian Müller (re.) erläutert MdB Stefan Rouenhoff die Forschungsarbeiten zur Exploration auf Manganknollen und hydrothermalen Sulfiderzen.

Die NDMA-Nachwuchskräfte beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach.

Georisiko-Projekt: Nachwuchskräfte aus Pakistan informierten sich bei Studienreise, 20.06.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit mit Pakistan zu Georisiken veranstaltete die BGR für vier Nachwuchskräfte der Partnerbehörde National Disaster Management Authority (NDMA) eine Studienreise nach Deutschland.

Im Mittelpunkt des Aufenthaltes stand ein einwöchiges Training zu numerischer Modellierung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Zudem erhielten die Gäste einen Einblick in die Arbeit weiterer deutscher Forschungseinrichtungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR, vom Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), German Climate Service Center (GERICS) Hamburg und Helmholtz-Zentrum HEREON in Geesthacht demonstrierten den pakistanischen Nachwuchskräften jüngste Ergebnisse und neueste Methoden zur Datenanalyse und Berechnung von wissenschaftlichen Modellen.

Der Aufenthalt war Teil der Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen des deutsch-pakistanischen Projekts zur Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren, bei dem die BGR mit ihrer pakistanischen Partnerbehörde NDMA im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kooperiert. Pakistan ist durch Naturgefahren wie Erdbeben, Hangrutschungen, Überschwemmungen oder Sturzfluten besonders bedroht. Gemeinsam mit den NDMA-Fachleuten und lokalen Expertinnen hat das BGR-Team eine Guideline für Risiko-sensitive Raumplanung entwickelt, damit den Gefährdungen zukünftig besser begegnet werden kann. Im Sinne eines vorsorgenden Katastrophenschutzes sind zur Präzisierung von Vorhersagen und Warnungen umfangreiche Berechnungen und Modellierungen von Extremwetterereignissen sowie entsprechende Abschätzungen potenzieller Folgen für Bevölkerung und Infrastruktur erforderlich. Vor diesem Hintergrund erhielten die pakistanischen Nachwuchskräfte bei ihrem Besuch in Deutschland wichtige Anregungen für ihre künftige Arbeit.

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Die Deutsche Botschafterin in Sambia, Anne Wagner-Mitchell (Foto Mitte), mit dem Projektteam bei der ZAWAFE.

Aktuelles Grundwasser-Projekt in Sambia abgeschlossen, 19.06.2024

Zum Abschluss des aktuellen Projekts der Technischen Zusammenarbeit mit Sambia präsentierten die BGR und ihre Partnerinstitutionen die Ergebnisse des Grundwasser-Vorhabens bei der „Zambian Water Forum and Exhibition“ (ZAWAFE) in Lusaka. Dort hatte das Projekt einen eigenen Stand. Bei der Veranstaltung in der sambischen Hauptstadt unterstrich die Deutsche Botschafterin in Sambia, Anne Wagner-Mitchell, die Notwendigkeit eines nachhaltigen Grundwassermanagements vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Dürre im Land sowie des starken Bevölkerungswachstums und der Auswirkungen des Klimawandels. Alle Faktoren verstärken zunehmend den Druck auf die Grundwasserressourcen Sambias.

Innerhalb des dreieinhalbjährigen Projekts standen neben einer umfassenden Capacity Building-Komponente vor allem technische Maßnahmen zur Ausweisung von Grundwasserschutzzonen im Fokus. Ziel war es, die Verschmutzung der Grundwasserressourcen durch das nach wie vor weitgehend ungeplante Wachstum der Hauptstadt Lusaka einzudämmen. Verstärkt werden die örtlichen Probleme durch regelmäßige Cholera-Ausbrüche. Zugleich sollte das Vorhaben, das durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wurde, einen Beitrag zum globalen Nachhaltigkeitsziel der Sicherung der Trinkwasserversorgung leisten.

In einem sich anschließenden neuen Grundwasser-Projekt in Sambia wird die BGR die vom Klimawandel besonders betroffene Südprovinz bei Maßnahmen zu einer verbesserten Wasserversorgung unterstützen.

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Abschluss des Bergbau-Projekts der BGR in Laos mit Vertreterinnen und Vertretern der Partnerinstitution und der Deutschen Botschaft.

Ende der Technischen Zusammenarbeit mit Laos im Bergbausektor, 18.06.2024

Die BGR beendet ihre Technische Zusammenarbeit mit Laos im Bergbaubereich. Zum Abschluss des aktuellen Projekts wurden in der laotischen Hauptstadt Vientiane bei einer Veranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Botschaft sowie der staatlichen Bergbauaufsichtsbehörden von Laos die Ergebnisse des 3-jährigen Vorhabens präsentiert.

Ziel des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projekts war es, die bereits begonnene Entwicklung des laotischen Bergbaus zu mehr Nachhaltigkeit weiter zu unterstützen. Das Vorhaben umfasste eine Vielzahl von Maßnahmen. So wurden neue Management-Instrumente für die Bergbauaufsicht entwickelt. Dazu gehörten u.a. die Einführung einer Bergbauinspektion sowie eines Sanktionierungssystems, die Erstellung bergbaulicher Strategien und Regulierungen sowie der Aufbau einer Bergbaudatenbank. Zudem wurde in über 100 Trainingsmaßnahmen die bergbaufachliche Fortbildung gestärkt und durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit auf die Notwendigkeit eines nachhaltigen Bergbaus aufmerksam gemacht.

Der Bergbau gehört – neben der Energieerzeugung durch Wasserkraft – zu den beiden wichtigsten Industriesektoren in Laos. Die BGR hatte 2011 in Laos ihr erstes Kooperationsprojekt im Bergbausektor gestartet.

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Der Direktor des Geologischen Dienstes von Chile (SERNAGEOMIN), Patricio Agueilera Poblete (links) und der Vizepräsident der BGR, Prof. Dr. Volker Steinbach, unterzeichneten in Berlin eine Kooperationsvereinbarung auf dem Gebiet der Geowissenschaften

BGR vereinbart Kooperation mit dem Geologischen Dienst von Chile, 12.06.2024

Im Rahmen des Staatsbesuches des chilenischen Präsidenten Gabriel Boric in Deutschland haben in Berlin der Direktor des Geologischen Dienstes von Chile (SERNAGEOMIN), Patricio Agueilera Poblete, und der Vizepräsident der BGR, Prof. Dr. Volker Steinbach, eine Kooperationsvereinbarung auf dem Gebiet der Geowissenschaften unterzeichnet. Kernthemen der Kooperation sind die wirtschaftliche Bewertung von primären und sekundären Rohstofflagerstätten, die Entwicklung umweltfreundlicher Aufbereitungsmethoden von Erzen sowie die geochemische und geophysikalische Untersuchung von Lagerstätten.

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Die 15. Norddeutsche Geothermietagung beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen im Bereich der Tiefen Geothermie

Tagung zur Tiefen Geothermie im GEOZENTRUM, 11.06.2024

Geothermie ist ein wichtiger Eckpfeiler der Wärmewende. Neben der oberflächennahen Geothermie gewinnt auch die Nutzung von Erdwärme aus tieferen Gesteinsschichten (ab 1.000 Meter) immer mehr an Bedeutung, wie die 15. Norddeutsche Geothermietagung im GEOZENTRUM Hannover deutlich macht. Bei der von der BGR federführend organisierten Veranstaltung diskutieren seit heute rund 180 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Tiefen Geothermie.

„Tiefe Geothermie bietet ein enormes Potenzial für die nachhaltige Energiegewinnung und spielt eine entscheidende Rolle in der regionalen Energiewende“, betonte bei der Eröffnung der Geothermietagung Nicole Schubarth-Engelschall, Leiterin der BGR-Abteilung „Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum“. Bei der zweitägigen Konferenz erörtern Expertinnen und Experten zentrale Fragestellungen der Tiefen Geothermie. Themen der Tagung sind aktuelle Geothermieprojekte, neueste Forschungsergebnisse, Innovationen in der Tiefbohrtechnik, rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten sowie Beispiele für die kommunale Wärmeplanung.

Die BGR stellt das von ihr koordinierte Verbundvorhaben „Warm-Up“ vor. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanzierte Projekt begleitet den Ausbau der mitteltiefen Geothermie in hydrothermalen Systemen und unterstützt dabei Kommunen und Energieversorger. In einer Podiumsdiskussion wagen Expertinnen und Experten einen Ausblick auf die Zukunft der Tiefen Geothermie. So zielt die Explorationskampagne der Bundesregierung darauf ab, die geothermischen Ressourcen systematisch zu erkunden und nutzbar zu machen. Ziel sind 100 Geothermienanlagen in Deutschland bis 2030.

Mitveranstalter der Norddeutschen Geothermietagung sind das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik und die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover, hannoverimpuls. Die Konferenz wird in Kooperation mit der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V. (DGMK) durchgeführt. Als Veranstaltungsreihe bietet die Norddeutsche Geothermietagung seit 2008 eine Informations- und Diskussionsplattform für das gesamte Themenspektrum der Erdwärmegewinnung. Fragestellungen zur oberflächennahen und tiefen Geothermie werden im jährlichen Wechsel behandelt.

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Die mongolische Delegation bei ihrem Besuch in der BGR.

BGR unterstützt Mongolei bei Geo-Datenmanagement, 07.06.2024

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die BGR die Mongolei in einem Projekt bei der Umsetzung eines nachhaltigen Rohstoffmanagements. Vertreterinnen und Vertreter der mongolischen Partnerbehörden Ministry for Mining and Heavy Industry (MMHI) und National Geological Survey (NGS) waren jetzt zu Gast bei der BGR in Hannover und Berlin, um sich über Prozesse der Erarbeitung und der öffentlichen Bereitstellung von digitalen geowissenschaftlichen Daten und Informationen sowie Karten und Sammlungsstücken zu informieren. Zudem besuchte die mongolische Delegation den Geologischen Dienst von Finnland (GTK). Dabei ließen sich die mongolischen Fachleute auch von finnischer Seite Fragen zur elektronischen Aufbereitung von geologischen Karten und Bohrdaten sowie deren Veröffentlichung innerhalb europäischer Geologischer Dienste erläutern.

Gemeinsam mit den deutschen und finnischen Fachleuten diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der mongolischen Delegation mit Blick auf das eigene Rohstoffmanagement Rechtsfragen, organisatorische Abläufe sowie technische Details beim Aufbau und Betrieb von geowissenschaftlichen Informationssystemen und Web-Datenportalen. Der Erfahrungs- und Wissensaustausch diente dazu, den Geologischen Dienst der Mongolei bei der Weiterentwicklung der eigenen digitalen Serviceleistungen zu unterstützen.

Die Mongolei gehört zu den am stärksten vom Rohstoffexport abhängigen Ländern der Erde. Der zentralasiatische Staat verfügt über einige der größten bekannten Kupfer- und Kohle-Lagerstätten weltweit und besitzt darüber hinaus relevante Vorkommen an einer Vielzahl von Rohstoffen wie Gold, Flussspat, Eisen, und Wolfram. Die BGR unterstützt die Mongolei im Rahmen der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten

Technischen Zusammenarbeit bereits seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Projekten.

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Das Forschungsprojekt: Mit Hilfe von seismischen Messungen können im Ausseerland in der Steiermark Ablagerungen der Gletscher bis in einen Kilometer Tiefe untersucht werden.

Neue Messungen zur Entwicklung von Klima und Landschaft im Alpenraum, 06.06.2024

Innerhalb eines Forschungsprojekts führt die BGR bis zum 20. Juni in den österreichischen Gemeinden Bad Aussee und Altaussee in der Steiermark seismische Messungen durch. Daran beteiligt sind neben der BGR die GeoSphere Austria, dasLIAG-Institut für Angewandte Geophysik sowie die Universität für Bodenkultur Wien und die Universität zu Kiel.

Als Teil des internationalen Bohrprojekts „Drilling Overdeepened Alpine Valleys“ (DOVE) untersuchen die Institutionen in dem angegliederten Forschungsvorhaben Chatseis im Ausseerland Ablagerungen der Gletscher bis in einen Kilometer Tiefe. In diesem Teil der Alpen haben die Gletscher während der letzten Eiszeiten einen mehr als 880 Meter tiefen Trog im umliegenden Festgestein ausgehöhlt, der sich anschließend wieder verfüllte. Mit Hilfe der Seismik können die Gesteinsschichten räumlich hochaufgelöst abgebildet werden. Dadurch wird der Aufbau der oberflächennahen Sedimente sichtbar.

Bei den Untersuchungen kommt eine innovative Methodenkombination aus Reflexionsseismik und Wellenfeldinversion zum Einsatz. Als Anregungsquellen verwenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seismische Vibratoren in der Größe von Schubkarren und Kleintransportern, die Signale in den Untergrund senden. Die genutzten Frequenzen liegen oberhalb von 20 Hertz und verursachen weder Flurschäden noch größere Erschütterungen. 
Ziel des Gesamtprojekts ist es, die Klima- und Landschaftsentwicklung im Zuge der Eiszeiten (von vor 2,6 Millionen Jahren bis heute) im Alpenraum zu rekonstruieren. Dazu werden innerhalb des Forschungsprojekts weitere Lokationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht. So wurden unter Leitung der BGR im September vergangenen Jahres bereits seismische Messungen im Landkreis München durchgeführt.

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Beim Symposium werden aktuelle Fragen zur Exploration von polymetallischen Massivsulfiden und Manganknollen in der Tiefsee erörtert.

BGR-Symposium zu marinen mineralischen Rohstoffen, 05.06.2024

Mit aktuellen Fragen zur Exploration von polymetallischen Massivsulfiden und Manganknollen in der Tiefsee beschäftigt sich seit heute das 5. „Symposium on Massive Sulfide and Manganese Nodule Exploration and Environmental Studies” (MSMNE) der BGR. Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und Behörden diskutieren bei der zweitägigen Veranstaltung über neueste Forschungsergebnisse und Entwicklungen im Bereich der marinen mineralischen Rohstoffe. Thema des Symposiums sind auch die Aktivitäten der BGR in ihren beiden Forschungslizenzgebieten. Im Pazifischen Ozean erkundet die BGR Vorkommen von metallreichen Manganknollen und im Indischen Ozean werden Massivsulfidlagerstätten mit Vorkommen wirtschaftsstrategischer Rohstoffe wie z.B. Kupfer, Nickel oder Kobalt untersucht.

Die Veranstaltung bietet eine Plattform für offene wissenschaftliche Diskussionen zu einer Reihe von relevanten Fragen. Themen sind u.a. die Entstehung von marinen mineralischen Rohstoffvorkommen, ihrer Potenziale als Lagerstätten zur zukünftigen Versorgung Deutschlands und der EU mit Metallen, aktuelle technologische Entwicklungen zur effizienten Gewinnung von Metallen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Umweltbedingungen und Lebensräumen in der Tiefsee. So werden neben Fragen zur Biodiversität und Habitat-Kartierung auch die Themen Ökotoxikologie und Radioaktivität von Manganknollen behandelt.

Flankiert wird das Symposium von Vorträgen und Poster-Präsentationen. Mit der Veranstaltungsreihe möchte die BGR die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der marinen Rohstoffforschung fördern.

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Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Italien, der Schweiz und Deutschland untersucht im Nationalen Bohrkernlager geowissenschaftliche Proben aus Tiefbohrungen.

Internationales Forschungsteam untersucht Proben aus Tiefbohrungen, 03.06.2024


Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Italien, der Schweiz und Deutschland bearbeitet derzeit im Nationalen Bohrkernlager im Berliner Dienstbereich der BGR geowissenschaftliche Proben.
Sie stammen aus tiefen Gesteinsbohrungen, die im Raum Verbano-Cusio-Ossola und Ivrea in der italienischen Region Piemont im Rahmen des International Continental Drilling Program (ICDP) durchgeführt wurden. Die Proben markieren den Übergang von der Erdkruste in den Erdmantel. Die für die Tiefbohrungen ausgewählten Standorte in Norditalien gehören zu den wenigen Bereichen auf der Erde, in denen solche Beprobungen möglich sind.

Der vertikale Aufbau unseres Planeten wird grob in drei Zonen untergliedert, zu denen die Erdkruste, der Erdmantel und der Erdkern gehören. Dieser Aufbau hat sich durch magmatische Prozesse in der Frühphase der Entstehung der Erde entwickelt.
Die aktuellen Forschungsarbeiten an den Bohrkernen sollen dazu beitragen, die Entstehung der Erde und insbesondere die Bildung der Alpen besser zu verstehen.

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Gesteinsprobennahme durch das BGR-Team in der Mine

Geogener Wasserstoff in Albanien, 28.05.2024

Vom 21. bis 23. Mai 2024 reiste ein dreiköpfiges Wissenschaftsteam der BGR sowie eine Vertreterin des BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) nach Albanien, um sich ein Bild von dem Wasserstoffvorkommen in einer Mine in Bulqiza zu machen.

Ausgangspunkt war eine im Februar 2024 veröffentlichte Studie eines französisch-albanischen Forscherteams, welches über jährliche Ausgasungen von mindestens 200 Tonnen Wasserstoff aus der Chromit-Mine im Bulqiza-Massiv in Albanien berichtete. Die Ausgasungen mit Wasserstoffkonzentrationen von bis zu 84 % treten in direkter Nähe von Verwerfungen auf.

Unter Begleitung von Wissenschaftlern des AKBN (National Agency of Natural Resources, Albania) und der Minengesellschaft vor Ort konnte die Mine besucht werden. Dabei wurden die Ausgasungen in Augenschein genommen sowie vielversprechende Gesteinsproben in ca. 1 km Tiefe genommen. Die Proben sollen jetzt auf unterschiedliche geowissenschaftliche Fragestellungen hin untersucht werden, um das System um die Wasserstoffansammlung herum besser verstehen zu können. „Wir versprechen uns unter anderem Erkenntnisse über die Rolle und Zeitlichkeit der Verwerfung bei der Wasserstoffbildung“ sagt Dr. Meike Bagge der BGR.

Foto: Gesteinsprobennahme durch das BGR-Team in der Mine

Foto: Sicht auf die Mine.

Bei der Fachkonferenz diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Probleme der Grundwasserqualität in Jordanien.

Jordanien-Projekt: Fachkonferenz zur Grundwasserqualität, 27.05.2024

Zum Abschluss des aktuellen Grundwasser-Projekts der BGR in Jordanien fand in der jordanischen Hauptstadt Amman eine hochrangige Fachkonferenz statt. Bei der Veranstaltung erörterten 150 Vertreterinnen und Vertreter aus dem jordanischen Wassersektor sowie internationale Gäste die Ergebnisse des 3-jährigen Projekts.

In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Vorhaben wurden im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit mit Jordanien eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land unterstützt. Dazu gehörten Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, zur Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie ein Qualitätsmonitoring und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen.

Im Mittelpunkt der Konferenz, zu der neben der BGR auch das jordanische Wasserministerium (MWI) eingeladen hatte, stand das Thema Überwachung der Grundwasserqualität. Grundwasser macht mit etwa 60 Prozent den größten Anteil an der Wasserversorgung Jordaniens aus und Qualitätsprobleme spielen vor dem Hintergrund hoher und ungeregelter Entnahmeraten eine zunehmend große Rolle. Die BGR-Experten Dr. Fritz Kalwa und Dr. Frank Wagner stellten die Projektergebnisse einer Basisstudie zur Grundwasserqualität vor. So wird jährlich die Qualität des Grundwassers sowie u.a. die darin enthaltenen Selengehalte untersucht – Themen, die bisher in Jordanien vernachlässigt wurden. In einer Podiumsdiskussion, an der neben BGR-Fachbereichsleiter Prof. Dr. Georg Houben u.a. die Unterstaatssekretärin und Leiterin des Labors der Wasserbehörde Jordaniens, Muna H. Gharaibeh sowie Dr. Marwan Alraggad vom Inter-Islamic Network on Water Resources Development and Management (INWRDAM) teilnahmen, sprachen Expertinnen und Experten über Wege zu einer verbesserten Überwachung der Grundwasserqualität in Jordanien.

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Der BGR-Hubschrauber startet mit der Messsonde auf dem Flugplatz Emden.

BGR startet geophysikalische Messflüge in Ostfriesland, 23.05.2024

Die BGR hat heute mit ihren geophysikalischen Messflügen im westlichen Ostfriesland (Landkreis Aurich) begonnen. An der niedersächsischen Küste führt die BGR mit ihrem Hubschrauber (Kennung: D-HBGR) in einem etwa 250 km2 großen Gebiet zwischen Norden und Aurich Untersuchungen zur Grundwassererkundung durch. Die Messflüge, die jeweils vom Flugplatz Emden aus starten, dauern voraussichtlich bis zum 31. Mai 2024. Natur- und Vogelschutzgebiete werden weiträumig gemieden.

Die Untersuchungen sind Teil des BGR-Forschungsprojektes D-AERO-Ems, bei dem es vorrangig um die Kartierung und Erkundung von Grundwasserversalzungen im Gebiet nördlich der Ems geht. Bei der aktuellen Befliegung wird eine 10 Meter lange Elektro­magnetik-Sonde eingesetzt, die von dem Hubschrauber der BGR an einem Seil in 40 Meter Höhe über Grund geschleppt wird. Beim eingesetzten Elektromagnetik-Verfahren werden Radiowellen in den Untergrund geschickt. Die Sonde misst auf Grundlage der wieder empfangenen Bodensignale die Verteilung des elektrischen Widerstandes und liefert so Hinweise auf Salzwasser führende Schichten oder auch Tonformationen im Untergrund. Die Daten dienen der Erkundung des Bodens, der Grundwasserleiter und der natürlichen Versalzungsstrukturen und werden im Geozentrum Hannover zusammen mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) ausgewertet.

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Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops in Windhoek gehörte auch die EU-Botschafterin in Namibia, Ana Beatriz Martins (vordere Reihe, 6. v. re.).

Namibia-Projekt der BGR organisiert mit EU-Vorhaben Rohstoff-Workshop, 22.05.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) führte das BGR-Rohstoffprojekt in Namibia gemeinsam mit dem von der EU geförderten Verbundvorhaben GREENPEG einen Workshop zu aktuellen Entwicklungen bei der Erkundung von Pegmatitlagerstätten in dem afrikanischen Land durch. Im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung in der namibischen Hauptstadt Windhoek stand die Exploration von in Pegmatiten gebundenem #Lithium sowie weiteren kritischen Rohstoffen, die für die Energiewende von zentraler Bedeutung sind.

Eröffnet wurde der Workshop durch die EU-Botschafterin in Namibia, Ana Beatrice Martins. Sie hob in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung der strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Namibia im Bereich der nachhaltigen Rohstoffnutzung hervor. Anschließend gab Aphary Muyongo vom Geologischen Dienst Namibias (GSN) einen Einblick in das Potenzial des Landes im Bereich kritischer Rohstoffe. BGR-Projektleiter Martin Quinger präsentierte die Ergebnisse einer Lithium-Studie für Namibia, die mit Unterstützung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR überarbeitet wurde. Zudem wurde ein Toolset zur ökonomischen und ökologischen Untersuchung von Pegmatitkomplexen vorgestellt, das innerhalb des EU-Projekts GREENPEG entwickelt wurde. Zum Abschluss berichteten namibische Explorationsfirmen von ihren aktuellen Aktivitäten im Land. Vertieft wurde der Workshop durch eine sich anschließende 2-tägige Exkursion zu einem Pegmatit-Komplex in der Erongo Region im Westen Namibias.

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Ein bearbeiteter Goldbarren.

Nachhaltiger Goldbergbau: BGR erstellt Unterrichtsmaterial für Berufsschulen, 17.05.2024

Zwischen zehn und 20 Prozent des weltweit abgebauten Goldes stammen aus dem Kleinbergbau. Schätzungsweise arbeiten 10 bis 20 Millionen Menschen in diesem Sektor. Er stellt damit eine wichtige Einkommensquelle dar, birgt aber gleichzeitig erhebliche Risiken. So kommt es beim Abbau des Goldes und entlang der Lieferkette u.a. zu Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen sowie durch den Einsatz giftiger Chemikalien zu massiven Umweltschäden. Die BGR macht seit vielen Jahren im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit auf die Gefahren aufmerksam und leistet wichtige Beiträge zur Lösung der Probleme. So hat das BGR-Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung" jetzt zusammen mit dem gemeinnützigen Verein EPIZ (Berlin) eine Unterrichtsbroschüre für berufsbildende Schulen zum Thema „Goldbergbau und Nachhaltigkeit“ veröffentlicht.

Die Broschüre adressiert die Ausbildung im Bereich Schmuckhandwerk und -verkauf, Elektro/IT, Banken und Bergbautechnologie. Darin werden in verschiedenen Modulen – u.a. auch in Form eines Krimi-Spiels – grundlegende Informationen zum Thema nachhaltiger Goldbergbau vermittelt. Die künftigen Fachkräfte sollen so über die Bedingungen der Goldgewinnung aufgeklärt und gleichzeitig dazu motiviert werden, einen aktiven Beitrag für die Etablierung verantwortungsvoller Goldlieferketten zu leisten.

Mehrere berufsbildende Schulen beteiligten sich an der Entwicklung der Unterrichtsmaterialien und testeten die Inhalte vorab. Die Broschüre entstand im Rahmen der Aktivitäten des Forums Verantwortungsvolles Gold, das vom BGR-Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) koordiniert wird. Das Forum fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung verantwortungsvoller Goldlieferketten.

Foto: Ein bearbeiteter Goldbarren

Foto: Die Aufnahme zeigt Rückstände aus der Aufbereitung von Erzen – so genannte tailings – in einem Kleinbergbau in Ghana.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung zum neuen TZ-Projekt „Environmentally Responsible Mining“ in der Mongolei.

Neues BGR-Projekt in der Mongolei für nachhaltigen Bergbau, 13.05.2024

Die BGR unterstützt die Mongolei im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) in einem neuen Projekt zur Weiterentwicklung eines umweltverantwortlichen Bergbaus in dem ostasiatischen Land.

Ziel des gemeinsamen Vorhabens mit dem mongolischen Ministerium für Umwelt und Tourismus der Mongolei (MET) ist es, insbesondere die Auswirkungen des Bergbaus auf die Biodiversität zu verringern. Das zweijährige Projekt „Environmentally Responsible Mining" (ERM) wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

An der Auftaktveranstaltung in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar nahm auch der Leiter der Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft, Udo Weber, teil. Dr. Thekla Abel, Koordinatorin für die Mongolei und Zentralasien bei der BGR, und BGR-Projektleiter Batbold Otgonbayar gaben nicht nur einen Überblick über die Aufgaben des Vorhabens, sondern präsentierten auch die Ergebnisse eines zuvor durchgeführten Planungsworkshops mit den Partnerinstitutionen sowie den Stakeholdern aus Behörden, Universitäten, Privatfirmen, internationalen Projekten und Nichtregierungsorganisationen.
Vertreterinnen und Vertreter der mongolischen Regierung, der Rohstoff- und Energiebehörde des Landes sowie des nationalen Bergbauverbandes informierten über aktuelle Umwelt- und Bergbauprobleme. In der anschließenden Diskussion wurden erste Lösungsansätze im Rahmen des Projekts erörtert.

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Die BGR führte eine Fortbildung u.a. mit der Rammkernsonde auf einer Abraumhalde der ehemaligen Kupfer-Molybdän-Mine in Peru durch.

BGR-Andenprojekt bildet Behörden in der Erkundung von Bergbaualtlasten aus, 03.05.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) führte die BGR in ihrem Projekt „Nachhaltige Gestaltung des Bergbaus in den Andenländern III“ eine Schulung zur Erkundung von Altlasten in Peru am Standort Halcón durch. Auf der ehemaligen Kupfer-Molybdän-Mine auf 3.400 Meter Höhe in den peruanischen Anden wurden 15 Vertreterinnen und Vertreter aus dem peruanischen Bergbauministerium sowie den geologischen Diensten von Peru und Ecuador in der Durchführung von Rammkernsondierungen fortgebildet. An der Schulung beteiligt war auch das Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) der BGR. Neben Probenahmen wurden auch Erkundungen mit Drohnen durchgeführt. Die Gelände-Schulung baute auf theoretischen Fortbildungen auf, die bereits 2023 durch das TZ-Vorhaben der BGR in Lima durchgeführt wurden.

Peru ist bekannt für seinen Reichtum an Rohstoffen und hat eine lange Bergbaugeschichte. Das Fehlen von Umweltstandards und einer strukturierten Bergwerksschließung hat zahlreiche Bergbaualtlasten hinterlassen, die potenziell eine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung darstellen. Mit der Expertise der BGR werden die peruanischen und ecuadorianischen Behörden dabei unterstützt, Umweltrisiken und Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Bergbaualtlasten nach aktuellen Standards zu bewerten. Die Altlasten-Sanierung ist in Peru eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz neuer Bergbauprojekte. Diese werden nach aktuellem Stand erforderlich sein, um die Weltwirtschaft und damit auch die deutsche Industrie mit mineralischen Rohstoffen wie Kupfer, Zinn, Kobalt oder Seltene Erden zu versorgen.

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Forschungsverbundleiter Dr. André Stechern befüllt auf dem Bohrplatz die Lithium-Extraktionsanlage mit Formationswasser aus 3.800 Meter Tiefe

Forschung: BGR gewinnt erstmals Lithium aus Tiefenwässern in Norddeutschland, 26.04.2024

Der Batterierohstoff Lithium gewinnt weltweit zunehmend an Bedeutung. Unter Leitung der BGR testet ein fachübergreifender Forschungsverbund aktuell erstmals die Extraktion von Lithium aus Tiefenwässern in Norddeutschland. Im Projekt Projekt Li+Fluids wird heißes Formationswasser aus ca. 3.800 Meter Tiefe an die Oberfläche gefördert und das Lithium mit Hilfe von Sorptionsprozessen extrahiert.

Die BGR nutzt innerhalb des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts die eigene Forschungsbohrung Horstberg Z1 bei Dreilingen (Landkreis Uelzen). Dort wurde in den vergangenen 20 Jahren bereits geothermische Grundlagenforschung betrieben. Bei den bisherigen Untersuchen konnten in den hydrothermalen Fluiden der Lokation bereits erhöhte Lithiumgehalte von bis zu knapp 200 Milligramm pro Liter Tiefenwasser nachgewiesen werden.

Eine erfolgreiche heimische Gewinnung von Lithium aus Tiefenwässern könnte Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten machen und gleichzeitig aufgrund kürzerer Transportwege und geringerer Emissionen CO2 einsparen. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Lithium bis zum Jahr 2030 die zu erwartende globale Gesamtproduktion um ein Dreifaches übersteigen könnte. Hauptgrund für diese Entwicklung ist der steigende Bedarf von Lithium-Akkus in der E-Mobilität.

„Die BGR führt als erste Forschungseinrichtung überhaupt Versuche zur Gewinnung von Lithium aus Tiefenfluiden in Norddeutschland durch“, erklärt BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel. „Das regionale Potenzial darf als vielversprechend eingestuft werden“, so der Präsident.

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Foto: Forschungsverbundleiter Dr. André Stechern befüllt auf dem Bohrplatz die Lithium-Extraktionsanlage mit Formationswasser aus 3.800 Meter Tiefe

Foto: In einem Liter gefördertem Tiefenwasser (linke Flasche) sind 192 Milligramm Lithium gelöst. Im kleinen Fläschchen rechts befindet sich die gleiche Menge in Form von Lithiumchlorid

Foto: Im Labor der BGR werden parallel Experimente im Hochdruckreaktor durchgeführt. Teilprojektleiter Dr. Christian Ostertag-Henning (links) untersucht, ob sich nach einer Förderung Lithium im Tiefenwasser durch die Wechselwirkung mit dem Gestein wieder anreichern kann

Dr. Gabriela von Goerne (Leitung des Fachbereiches Nutzungspotenziale des geologischen Untergrundes) (re.) und Dr. Stephan Steuer (li.) bei ihrem Vortrag auf dem BMWK-Messestand

BGR auf der Hannover Messe 2024, 25.04.2024

Die BGR ist bei der Hannover Messe 2024 auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vertreten. Auf dem Stand A18 in Halle 2 präsentiert die BGR ihre Arbeiten zum Unterirdischen Speicher- und Wirtschaftsraum.
Die Mitarbeitenden der BGR stellen den Messebesucherinnen und -besuchern das Projekt „TUNB - Potenziale des unterirdischen Speicher- und Wirtschaftsraumes im Norddeutschen Becken“ vor. Am Beispiel des im Projekt erstellten Modells wird der geologische Untergrund im dreidimensionalen Raum sichtbar. Der tiefere geologische Untergrund in Deutschland ist ein vielfältig genutzter Raum, an den zunehmend verschiedene Nutzungsansprüche gestellt werden. Erstmals steht eine konsistente Modellgrundlage für Norddeutschland und die Deutsche Nordsee öffentlich zur Verfügung. Sie kann von Wirtschaft und Industrie als erste Übersicht genutzt die Basis für weiterführende detailliertere, standortbezogene Modellierungen bilden. Von 2014 bis 2020 wurde in Kooperation mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Länder Brandenburg (LBGR), Mecklenburg-Vorpommern (LUNG), Niedersachsen (LBEG), Schleswig-Holstein (LLUR), Sachsen-Anhalt (LAGB) und unter Federführung der BGR ein geologisches 3D-Modell des Norddeutschen Becken erstellt.

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Tiefseeforschung zum Anfassen - Carsten Rühlemann mit Manganknollen aus dem Pazifischen Ozean

Zukunftstag mit 65 Schülerinnen und Schüler bei BGR, LBEG und LIAG, 25.04.2024

Was seit Millionen Jahren unter uns ist, könnte meinen Beruf von morgen beeinflussen. Mit diesem Gedanken könnte die eine oder der andere der 65 Schülerinnen und Schüler nach Hause gegangen sein. Heute war der „Girls‘Day, Boys‘Day 2024“ im Geozentrum Hannover. Zum sogenannten Zukunftstag hatten die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) wieder ein breites Spektrum an geowissenschaftlichen Themen vorbereitet. Natürlich soll das Interesse künftiger Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler geweckt werden.

An insgesamt sechs Stationen informierten sich die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen zehn und 16 Jahren: Drei Viertel der Erde sind vom Meer bedeckt. Doch was verbirgt sich darunter? Bei der marinen Rohstoffforschung ging es um faszinierende Einblicke in die Tiefsee und die Fragen, was bei einem möglichen Tiefseebergbau zu beachten wäre. Ein Thema, das nicht nur die jetzige Schülergeneration bewegen wird, ist der Umgang mit radioaktiven Abfällen. Für die Endlagerung eignen sich nur bestimmte geologischen Formationen, die die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer per 3D-Simulation plastisch erleben durften ebenso wie die speziellen Untersuchungsmethoden dieser Formationen.

Ein Thema, dass schon jetzt die heutigen Schülerinnen und Schüler bewegt, sind regenerative Energiequellen. Erdwärme zählt definitiv mit dazu. Die Jugendlichen erfuhren bei der Station Wärmeleitfähigkeit, wie man die richtigen Gesteinsformationen erkennen und die Wärmeleitfähigkeit messen kann. Gleich nebenan stand die Messung der elektrischen Leitfähigkeit an. Durch diese kann man Rohstoffe, mögliche Schadstoffe oder die Beschaffenheit von Grundwasser tief im Untergrund erfassen. Dazu bauten die Schülerinnen und Schüler eine geoelektrische Messstrecke auf.

Grundwasser ist eine wertvolle Ressource. In der Hydrogeologie lernten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Grundwasserleiter aufgebaut sind, wie man sie mit helikoptergestützten geophysikalischen Messungen misst und was ein zukunftssicheres Grundwassermanagement ist. Wie unterschiedlich sich Flüssigkeiten durch den Untergrund bewegen, erfuhren die Schülerinnen und Schüler beim Thema Boden. Wie wasserdurchlässig ist Kies, Schluff oder Sand? Wie und warum müssen wir unsere Böden schützen? Und warum sollten wir sie nicht beliebig bebauen oder verdichten? Das sind Fragen, die die Jugendlichen auch in naher Zukunft bewegen werden.


Foto: Tiefseeforschung zum Anfassen – Carsten Rühlemann mit Manganknollen aus dem Pazifischen Ozean

Foto: Wie schauen wir in den Untergrund? Henning Wedemeyer erklärt elektromagnetische Untersuchungen in der Tiefseeforschung

Foto: Christian Dresbach zeigt die 3D-Simulation der Endlagerforschung

Foto: Wie fließt Wasser im Untergrund und an der Oberfläche? Das erläutert Nico Deus am Grundwassermodell

Screenshot der WebApp GRUVO

Neue Web-Anwendung GRUVO – bundesweite Grundwasserstände und Vorhersagen, 18.04.2024

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat, in Kooperation mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer und den Landesumwelt- und Wasserwirtschaftsämtern, die webbasierte Fachanwendung GRUVO für die Öffentlichkeit entwickelt. Diese Fachanwendung wird heute freigeschaltet.

Ein auf maschinellem Lernen basierendes Verfahren ermöglich erstmals eine deutschlandweit einheitliche Darstellung vergangener, aktueller und zukünftiger Grundwasserstände, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird. Die Prognosezeiträume reichen von der Kurzfristvorhersage (bis 3 Monate) über die Mittelfristprognose (10 Jahre) bis hin zur Langfristprojektion (bis 2100). Die Informationsbasis umfasst neben den Grundwasserdaten aus den Messnetzen der zuständigen Landesbehörden auch Wetter- und Klimavorhersagen bis zu Klimaprojektionen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Die wichtigsten Funktionen der Fachanwendung auf einen Blick:

● Darstellung der aktuellen Grundwasserstände in fünf Zustandsklassen (von sehr niedrig bis sehr hoch), bezogen auf den Referenzzeitraum 1991-2020

● Monatliche Übersichtsdarstellung der Grundwasserstände auf Bundesebene, auf Ebene der hydrogeologischen Großräume und Räume

● Vorhergesagte Grundwasserstände für die nächsten drei Monate, zehn Jahre und bis 2100

● Darstellung der Modell- und Vorhersagegüten

Es ist geplant die Fachanwendung nach der jetzigen Freischaltung fortzuentwickeln. Dabei soll die Anzahl der Referenz- und Clustermessstellen erhöht, die Vorhersagequalität kontinuierlich verbessert, die Grundwasserinformation von der Messstelle in die Fläche übertragen und die Vorhersage auf Quellschüttungen ausgeweitet werden.

Die Fachanwendung ist über https://gruvo.bgr.de zu erreichen.

Pressemitteilung

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Lage des BOOST-Messgebietes mit der neu entdeckten submarinen Vulkankette vor der Pennellküste der Antarktis.

Entdeckung einer untermeerischen Vulkankette in der Antarktis, 15.04.2024

Im Rahmen des internationalen und unter italienischer Leitung stehenden Forschungsprojektes BOOST (Bridging Onshore-Offshore Structures at the Pacific Coast of North Victoria Land, Antarctica: an integrated approach) wurde in der Antarktis eine bisher unbekannte Kette submariner und vermutlich geologisch sehr junger Vulkane nachgewiesen. Das Projekt wird durch das italienische Antarktisforschungsprogramm PNRA in Kooperation mit der BGR durchgeführt. Der Nachweis erfolgte durch den Einsatz kombinierter geowissenschaftlicher Methoden an Bord des italienischen Eisbrechers „Laura Bassi“.

Die aus einzelnen Vulkangebäuden bestehende Hauptkette befindet sich im Meeresgebiet vor der Pennell-Küste des Nord-Viktoria-Landes, einige hundert Kilometer nördlich der Gondwana-Station der BGR. Sie erstreckt sich dort in nordnordwestlicher Richtung über eine Länge von etwa 50 km und eine Breite von bis zu 15 km. Obwohl sie sich bis in eine Höhe von etwa 1000 m über den Meeresboden erhebt, bleiben selbst die höchsten Gipfel stets unter der Wasseroberfläche verborgen. Eine zweite, kleinere Gebirgskette befindet sich im südlichsten Teil des Untersuchungsgebietes.

An dem auf drei Jahre ausgelegten BOOST-Projekt sind Forscherinnen und Forscher sowie technisches Personal der Universität Genua (Projektleitung), des Nationalen Instituts für Ozeanographie und Angewandte Geophysik (OGS, Triest), der Universitäten Rom III und Triest sowie der BGR beteiligt. Bisher konnten mit der BGR-Landexpedition GANOVEX XIV-BOOST in der Antarktissaison 2021-22 und zwei marinen Expeditionen PNRA-BOOST im Februar 2023 und 2024 insgesamt drei Forschungskampagnen erfolgreich abgeschlossen werden.

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Vortrag von Dr. Swen Meyer (Universität Rostock) zur Ableitung von Bodeneigenschaften aus Sentinel-Satellitendaten. Links der Koordinator des Copernicus Netzwerkbüros Boden in der BGR, Dr. Malte Horvat

BGR beim Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus, 26.03.2024

Beim diesjährigen Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus, das im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in Berlin stattfand, richtete die BGR zwei Fachsessions aus.

Das an der BGR angesiedelte „Copernicus Netzwerkbüro Boden“ organisierte eine Veranstaltung zum Thema „Erdbeobachtung für die nachhaltige Bodennutzung und den Boden- und Klimaschutz". Ein zentrales Ergebnis der Session war die Feststellung, dass bei der Auswahl von Probenahmestellen und bei der Untersuchung von Bodenproben zukünftig die Anforderungen fernerkundlicher Verfahren besser berücksichtigt werden sollten. Dazu soll der Austausch zwischen bodenkundlichen und fernerkundlichen Institutionen weiter verstärkt werden.

Die zweite von der BGR durchgeführte Fachsession „Copernicus für das operationelle Monitoring von Bodenbewegungen" zeigte, dass die Radarinterferometrie und die Bodenbewegungsdienste bereits heute für eine Vielzahl von Monitoringaufgaben eingesetzt werden, so z.B. bei Aufsicht und Überwachung von Infrastruktureinrichtungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung verwiesen auf die große Bedeutung der geowissenschaftlichen Expertise bei der Bewertung von Bodenbewegungsprozessen.

Das Nationale Forum ist in Deutschland die zentrale Plattform für den Fachaustausch zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren im Bereich der Fernerkundung. So nahmen an der Veranstaltung in Berlin sowohl Vertreterinnen und Vertreter der Anbieterseite, von Behörden, aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Nutzerinnen und Nutzer teil.

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Kinder an einem Brunnen im Tschad.

Weltwassertag 2024: BGR-Projekte für eine gemeinsame Nutzung von Wasserressourcen, 22.03.2024

Heute ist Weltwassertag. In diesem Jahr steht der von den Vereinten Nationen organisierte Aktionstag unter dem Motto „Wasser für den Frieden“. Insbesondere dem Grundwasser als wichtigster natürlicher Ressource kommt bei den Bemühungen für ein friedliches Zusammenleben eine zentrale Rolle zu. Weltweit gibt es rund 500 identifizierte grenzüberschreitende Grundwasserleiter und Grundwassersysteme, doch nur für die wenigsten von ihnen gelten internationale Vereinbarungen zur gemeinsamen Nutzung. Die BGR unterstützt im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf globaler Ebene in mehreren Projekten Maßnahmen für ein grenzüberschreitendes Wassermanagement.

So berät die BGR im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aktuell die „Cuvelai Watercourse Commission“ (CUVECOM) bei Strategien für ein nachhaltiges Grundwassermanagement im grenzüberschreitenden Wassereinzugsgebiet des Cuvelai-Etosha-Beckens in Angola und Namibia. In vergleichbaren Vorhaben in Afrika hatte die BGR zuvor auch schon die Nigerbeckenbehörde und die Tschadseebeckenkommission unterstützt. Ziel solcher Projekte ist die Vermeidung von Konflikten um Grundwasserressourcen und Nutzungsrechte zwischen den Anrainerstaaten. So werden gemeinsam Informationen zu den Grundwasserleitern gesammelt, aufbereitet und mit den Mitgliedsstaaten geteilt, um ein transparentes und gerechtes grenzüberschreitendes Management der Grundwasserressourcen zu ermöglichen.

Daneben unterstützt die BGR in bilateralen Vorhaben der Technischen Zusammenarbeit gemeinsam mit Partnerbehörden in Kamerun, Sambia und Jordanien länderspezifische Bemühungen für ein besseres Grundwassermanagement.

In einem übergeordneten Projekt entwickelt das „Sektorvorhaben Politikberatung Grundwasser“ der BGR für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Konzepte und Strategien für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung. Das Vorhaben unterstützt zudem Netzwerke zur Stärkung von internationaler Grundwasser-Governance. Strategische Ziele sind der Aufbau von Grundwasserinformations- und Monitoringsystemen oder Brunnenkatastern, um in Partnerländern geeignete Instrumente für die Regulierung von Grundwasserressourcen zu etablieren. Auf diese Weise sollen global Grundwasserressourcen geschützt und neue Grundwasservorkommen erschlossen werden, um einerseits die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten und andererseits eine gezielte Bewässerung in der Landwirtschaft zu ermöglichen mit dem Ziel einer nachhaltigen Ernährungssicherung.

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Die DERA hat in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ einen Beitrag zu Monazit aus Schwermineralsanden veröffentlicht.

Neue Kurzstudie: Monazit als Quelle für Seltene Erden, 22.03.2024

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat eine neue Kurzstudie zu Monazit aus Schwermineralsanden veröffentlicht. Monazit gehört neben Xenotim und Bastnäsit zu den wichtigsten Ausgangsmineralen zur Produktion von Seltenen Erden.

Das Mineral Monazit fällt bei der Aufbereitung von Schwermineralsanden häufig als Nebenprodukt an. Die Gewinnung von Seltenen Erden aus Seifenmonaziten besitzt ein großes Potenzial und hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Die Konzentrate werden zumeist in China weiterverarbeitet und dort für die anschließende Abtrennung zu Seltenen Erden genutzt.

Derzeit gibt es in vielen Ländern mit Schwermineralsandlagerstätten wie Australien, den USA und Kanada ein großes Interesse an der Gewinnung von Monazit. Allerdings erschweren die hohe Radioaktivität der meisten Monazitsande sowie strenge Auflagen für Verarbeitung, Lagerung und Transport die Entwicklung von Projekten außerhalb Chinas. Zukünftig könnte aber insbesondere Australien durch eine verstärkte Gewinnung und Aufbereitung von Monazitsanden eine größere Rolle auf dem Markt für Seltene Erden spielen. Pläne wie diese können dazu beitragen, dass die Fördermengen weltweit weiter steigen und Seifenmonazite einen größeren Beitrag zur Deckung der vorhergesagten wachsenden Nachfrage nach Seltenen Erden leisten können.

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Bei der feierlichen Akkreditierung  erhält der neue Auditor Ley Ibamba (2.v.re.) vom Präsidenten der Bergkammer des kongolesischen Unternehmensverbandes FEC, Louis Watum (2.v.li.), eine Urkunde. Links im Bild BGR-Projektleiter Moritz Michel.

DR Kongo: BGR unterstützt Akkreditierung von nationalen Auditoren, 15.03.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit unterstützte das aktuelle BGR-Projekt in der Demokratischen Republik (DR) Kongo erstmals erfolgreich die Akkreditierung von einheimischen Auditoren für den Kleinbergbau. Die beiden neuen Kontrolleure, die künftig unabhängige Betriebsprüfungen in Minen der DR Kongo durchführen werden, erhielten ihre Zulassung durch den kongolesischen Unternehmensverband FEC. Sie sollen mit ihrer Arbeit die Einhaltung geltender Standards für zertifizierte Lieferketten bei mineralischen Rohstoffen unterstützen und zugleich vor Ort eine verbesserte Nachhaltigkeit und Akzeptanz der Prüfprozesse für einen verantwortungsvollen Kleinbergbau sicherstellen. Für ihre Aufgabe waren die Auditoren zuvor im Rahmen des BGR-Projekts, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, geschult worden. Die BGR hatte auch die abschließende Akkreditierung der beiden Minenkontrolleure beratend begleitet.

Basis für die Akkreditierung ist der Zertifizierungsstandard Certified Trading Chains (CTC) für den Kleinbergbau, der in langjähriger Zusammenarbeit zwischen dem kongolesischen Bergbauministerium und der BGR entwickelt wurde. Ziel des CTC ist es, verantwortungsvolle Lieferketten im Kleinbergbau zu fördern und dadurch zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht beizutragen, ohne den Kleinbergleuten den Marktzugang in EU-Länder aufgrund hoher regulativer Anforderungen zu versperren. Wichtige Aspekte sind neben der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht ein Mindestmaß an Arbeitssicherheit, ein Beitrag zur Entwicklung der Region im Umfeld von Bergbaukooperativen und die Vermeidung von Umweltproblemen. Nachdem in den vergangenen 12 Jahren im Rahmen von BGR-Projekten in der DR Kongo bereits mehrfach erfolgreich CTC-Audits von Abbaukooperativen bei Zinn- und Tantalerzen realisiert wurden, erfolgten zuletzt innerhalb der Auditorenausbildung die ersten beiden CTC-Audits auf Kupfer- und Kobalterze im Kleinbergbau.

Lieferkettenrisiken und die unternehmerische Verantwortung zur Sorgfaltspflicht beim Bezug von Rohstoffen aus der DR Kongo stehen seit vielen Jahren in der öffentlichen Diskussion. Insbesondere der artisanale Kleinbergbau auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Tantal, Zinn und Gold, der für viele Kongolesinnen und Kongolesen eine wichtige Lebensgrundlage darstellt, steht aufgrund seines erhöhten Risikoprofils durch Kinder- und Zwangsarbeit, die Finanzierung militärischer Konflikte und mangelnde Arbeitssicherheit im Fokus.

Die Akkreditierung der beiden einheimischen Auditoren war ein weiterer wichtiger Meilenstein des aktuellen BGR-Projekts, dessen Ergebnisse jetzt im Rahmen einer Abschlusskonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa präsentiert wurden. Bei dieser Gelegenheit hob der Deutsche Botschafter in der DR Kongo, Ingo Herbert, noch einmal die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit im kongolesischen Rohstoffsektor hervor. So verfügt das zentralafrikanische Land über große Vorkommen an Kupfer, Kobalt und Tantal – wichtige strategische Rohstoffe für die Energiewende.

Vor diesem Hintergrund fand parallel zur Abschlussveranstaltung des BGR-Projekts in Kinshasa auch ein von der BGR mitorganisierter Workshop zur Ausgestaltung der strategischen Partnerschaft für kritische Rohstoffe zwischen der DR Kongo und der EU statt. Die Veranstaltung war Teil des EU-geförderten Projekts „AfricaMaVal“ , für das die BGR auf dem afrikanischen Kontinent Investitionsmöglichkeiten sondiert, um die Entwicklung von Wertschöpfungsketten zwischen Afrika und der EU zu fördern.

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Die interaktive Kartenanwendung des Bodenfeuchteviewers liefert deutschlandweit flächendeckende Informationen zur Bodenfeuchte.

BGR unterstützt DWD beim Bodenfeuchteviewer, 13.03.2024

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine neue Version seines Bodenfeuchteviewers veröffentlicht. Die modifizierte interaktive Kartenanwendung basiert auf nutzungsdifferenzierten Bodendaten der BGR.

Der Bodenfeuchteviewer, den der DWD seit 2021 auf seiner Webseite kostenfrei veröffentlicht, bietet alle verfügbaren Daten zur Bodenfeuchte in Deutschland. Die Kartenanwendung liefert flächendeckende Informationen zum Feuchtigkeitsgehalt der Böden bis in zwei Meter Tiefe. Die jeweiligen Angaben umfassen die Daten eines Jahres. Zudem können in der interaktiven Kartenanwendung für jeden beliebigen Standort in Deutschland jeweils Bodenfeuchteprofile aus den zurückliegenden 30 Tagen erzeugt werden.

Um die Bodenfeuchte in der Fläche noch realistischer berechnen zu können, hat die BGR für die neue Anwendung ihre nutzungsdifferenzierte Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:1.000.000 (BÜK1000N) als Datengrundlage zur Verfügung gestellt. Diese beinhaltet die flächenhafte Verbreitung der bodenkundlichen Parameter in Abhängigkeit der drei Hauptnutzungsarten Acker, Grünland und Wald. In der Kartenanwendung des DWD wird die Bodenfeuchte für die drei genannten Nutzungsarten differenziert dargestellt, wobei die Modellierung für Waldflächen neu hinzugekommen ist. Zudem werden zusätzlich die jeweiligen Bodenprofile, die der Berechnung zugrunde liegen, als Interpretationshilfe zum angezeigten Bodenfeuchteprofil über eine webbasierte Anwendung dargestellt. Damit wurde das bestehende Webportal aufgrund zusätzlicher Anforderungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft grundlegend erweitert.

Die Kooperation zwischen DWD und BGR zur Bodenfeuchte liefert eine wertvolle Datengrundlage für zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen zum Bodenwasserhaushalt und für die Politikberatung im Rahmen der deutschen Klimaanpassungsstrategie. Der Bodenwasserhaushalt spielt eine entscheidende Rolle für die Leistungsfähigkeit und den Zustand von Ökosystemen insbesondere im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen. Die Bodenfeuchte ist eine wichtige Kenngröße des Bodenwasserhaushalts und gibt an, welche Wassermenge im Boden vorhanden ist.

Pressemitteilung

Foto: Die interaktive Kartenanwendung des Bodenfeuchteviewers liefert deutschlandweit flächendeckende Informationen zur Bodenfeuchte.

Foto: Die jeweiligen Bodenprofile werden als Interpretationshilfe zum angezeigten Bodenfeuchteprofil über eine webbasierte Anwendung dargestellt.

Das Forschungsteam nahm Gesteinsproben von dieser Moräne im Reeves Gletscher.

Neuer BGR Report online, 11.03.2024

Der BGR Report 2023 steht seit heute auf der BGR-Webseite zum Download bereit. Die aktuelle deutschsprachige Ausgabe des BGR-Magazins informiert auf 52 Seiten über Aufgaben und Arbeiten der BGR im zurückliegenden Jahr.

Die Titelgeschichte des BGR Reports beschäftigt sich mit der Rohstoffexpertise der BGR. Vom umfassenden Leistungsspektrum der BGR auf dem Gebiet von Forschung, Information und Beratung zum Thema Rohstoffe konnte sich im vergangenen Jahr auch Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in der BGR überzeugen.

In weiteren Beiträgen beschreibt der BGR Report u.a., wie die BGR die Erdwärmekampagne der Bundesregierung bei der Evaluation erfolgversprechender Projekte unterstützt, in welchem Maße die Wahl von Baumarten die künftige Grundwasserneubildung beeinflussen kann und wie der Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ auch die geowissenschaftliche Forschung verbessert. Zudem blickt das Magazin auf 30 Jahre erfolgreiche geowissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Mongolei zurück und beleuchtet berufliche Karrierewege in der BGR.

In Kürze wird der aktuelle BGR Report auch in englischer Sprache veröffentlicht.

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Expertinnen aus dem jordanischen Wassersektor nahmen einer Veranstaltung in Amman teil, zu der die BGR und das jordanische Wasserministerium eingeladen hatten.

Frauen im Wassersektor – BGR-Veranstaltung in Jordanien, 08.03.2024

Anlässlich des heutigen internationalen Weltfrauentages hatten das Wasserministerium von Jordanien und die BGR in der jordanischen Hauptstadt Amman zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Women in the Water Sector“ eingeladen. 25 Expertinnen tauschten sich über ihre Erfahrungen und Karrierewege innerhalb der Institutionen des jordanischen Wassersektors aus. An der Veranstaltung, die im neuen „Water Documentation and Awareness Centre“ stattfand, nahmen auch die Unterstaatssekretärin im Wasserministerium und Leiterin des Labors der jordanischen Wasserbehörde, Muna H. Gharaibeh, und die ehemalige Unterstaatssekretärin, Suzan AL Kailani (jetzt Mitarbeiterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, USAID), teil.

Frauen sind im jordanischen Wassersektor – insbesondere auf Führungsebene – noch immer stark unterrepräsentiert. Die Sichtbarkeit von Frauen in verantwortungsvollen Positionen und bessere Netzwerke sind ein wichtiger Schlüssel für Veränderungen.

Die Veranstaltung war Teil des vom jordanischen Wasserministerium und der BGR durchgeführten Projekts „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen“. Innerhalb des Vorhabens, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit finanziert wird, ist auch das „Water Documentation and Awareness Centre“ im jordanischen Wasserministerium entstanden. Das Zentrum verbindet mit einer dauerhaften Ausstellung das gesamte in Jordanien verfügbare Wissen zum Thema Wasser und soll der Vernetzung von Stakeholdern im Wassersektor dienen.

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Die Grafik zeigt das Ziel des Projekts, mit dem der natürliche Nitratabbau in der ungesättigten Zone (Drainzone) durch Denitrifikation untersucht werden soll.

BGR startet mit Thünen-Institut Projekt zum Nitratabbau, 07.03.2024

Die BGR startet gemeinsam mit dem Thünen-Insitut für Agrarklimaschutz ein Forschungsprojekt zum Nitratabbau. Im Vorhaben DeniDrain soll untersucht werden, in welchem Maße sich Nitrat (NO3) im Boden durch Mikroorganismen natürlich abbaut (Denitrifikation). An repräsentativen Standorten in Deutschland wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der ungesättigten Sickerwasserzone unterhalb des Wurzelraumes (Drainzone) Proben entnehmen, um herauszufinden, wieviel Nitrat in der Drainzone abgebaut wird und damit nicht ins Grundwasser gelangt. Bisher bestehen hier große Unsicherheiten, da es kaum geeignete Untersuchungen zu dieser Frage gibt.

Ein weiterer Fokus des Projektes liegt auf der Erstellung von wissenschaftlichen Modellen, die eine standortspezifische Bewertung des Nitratabbaus ermöglichen. So sollen die Ergebnisse auf alle Gebiete mit Lockergesteinsschichten übertragen werden können, um zu untersuchen, inwieweit der natürliche Nitratabbau im Boden zum Grundwasserschutz beiträgt. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

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Das DERA-Team mit Anne Lauenroth vom Bundesverband der Deutschen Industrie (2.v.li.), BMWK-Unterabteilungsleiterin Susanne Szech-Koundouros (4.v.li.) und Florian Schrieverhoff vom deutschen Generalkonsulat in Toronto (re.) auf dem BGR-Stand.

BGR auf der PDAC 2024, 06.03.2024

Die BGR präsentierte sich auch in diesem Jahr bei der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC), die zu den größten internationalen Bergbaumessen zählt. Auf einem eigenen Stand informierte die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR die Besucherinnen und Besuchern der Messe in Toronto zu aktuellen Themen der Rohstoffverfügbarkeit und Rohstoffversorgung.

Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Rohstoffe & Bergbau der AHK Kanada richtete die DERA bei der PDAC 2024 den „German Day“ aus. Die Veranstaltung bot unter dem Motto “Roadmap to resilience: German-Canadian partnerships in times of tranformation“ deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit kanadischen Geschäftspartnern auszutauschen. Thematisch stand der German Day, der von Susanne Szech-Koundouros vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Deborah Yu von Natural Resources Canada eröffnet wurde, im Zeichen der aktuellen Transformationsprozesse der Wirtschaft. So erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung und der sicheren Versorgung mit den für die Transformation notwendigen Rohstoffen.

Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Stärkung der deutsch-kanadischen Zusammenarbeit. Als rohstoffreiches Land mit stabilen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Kanada nicht nur ein interessanter Handelspartner. Das Land bietet deutschen Unternehmen insbesondere im Bereich potenziell kritischer Rohstoffe auch zahlreiche Chancen, ihre Lieferketten zu diversifizieren.

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Die BGR-Energiestudie liefert Daten und Entwicklungen zur deutschen und globalen Energieversorgung.

BGR-Studie: Energieverbrauch auf Rekordniveau, 01.03.2024

Die BGR hat ihre aktuelle Energiestudie veröffentlicht. Danach steigt der weltweite Energiebedarf weiter und hat das Rekordniveau von 650 Exajoule erreicht (+ 1,5 %).

Trotz der enormen Marktturbulenzen bei fossilen Energierohstoffen – ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und als Reaktion darauf der westlichen Sanktionen – ist der Verbrauch bei sämtlichen Energieträgern mit Ausnahme von Erdgas im Jahr 2022 deutlich gewachsen. Die globale Erdölförderung erhöhte sich um 5 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Tonnen. Auch die weltweite Hartkohlenförderung stieg deutlich um 8 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Tonnen an. Das war die mit Abstand höchste globale Zuwachsrate in den letzten zehn Jahren. Dagegen blieb die Erdgasproduktion mit knapp über 4 Billionen Kubikmetern auf Vorjahresniveau. Als Folge u.a. des Stopps der Lieferungen durch die Nordstream-Pipeline nach Deutschland und in die EU hat der Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) deutlich zugenommen (+ 60 Prozent).

Die erneuerbaren Energien erlebten weltweit 2022 einen Rekordzubau von 295 Gigawatt an Leistung – davon allein 140 Gigawatt in China. Dennoch sind die globalen energiebedingten CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum auf fast 37 Milliarden Tonnen angestiegen – ein Plus von mehr als 300 Millionen Tonnen. Die Energiestudie der BGR liefert Daten und Entwicklungen zur deutschen und globalen Energieversorgung.

Pressemitteilung

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (5.v.li.) und BSH-Präsident Helge Heegewaldt (rechts daneben) trafen sich mit Fachleuten beider Bundesoberbehörden zum Informationsaustausch in der BGR.

Austauschgespräch zwischen BGR und BSH, 28.02.2024

Die BGR und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) trafen sich jetzt in Hannover zu einem fachlichen Informationsaustausch. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und BSH-Präsident Helge Heegewaldt erörterten gemeinsam mit Expertinnen und Experten der beiden Bundesoberbehörden aktuelle Fachfragen und Vorhaben. Zu den besprochenen Themen bei dem Treffen in der BGR gehörte u.a. der Umgang mit geologischen Daten aus der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Nord- und Ostsee, Fragestellungen zu Carbon Capture and Storage (CCS) sowie Managementpläne für die Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee. Dabei wurden eine Reihe von thematischen Überschneidungspunkten sowie Ansätze für gemeinsame Aktivitäten identifiziert.
Die beiden Präsidenten waren sich darin einig, dass aufgrund der Schnittstellen in den Aufgabenspektren beider Einrichtungen ein gemeinsames Austauschformat und regelmäßige Treffen verstetigt werden sollen.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (4.v.li.) und das BGR-Projektteam vom Copernicus Netzwerkbüro Boden.

Erster Workshop des neuen Copernicus Netzwerkbüros Boden, 22.02.2024

Mit den enormen Potentialen der Satellitenfernerkundung zur Erfassung von Bodeninformationen beschäftigte sich jetzt ein zweitägiger Workshop in der BGR. Es war die erste Veranstaltung des neuen Copernicus Netzwerkbüros Boden, das an der BGR angesiedelt ist.

Aufgabe des Netzwerkbüros ist es, die Erschließung der Potentiale von Satellitendaten – insbesondere des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus – für die Erfassung und Überwachung mineralogischer, chemischer und physikalischer Bodeneigenschaften und Bodenzustände zu unterstützen. Arbeitsschwerpunkte sind die Ermittlung von Anforderungen an die Fernerkundungsprodukte und -dienste sowie Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen und Produkte. Das zweijährige Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr finanziert. Projektträger ist die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR).

Am Workshop des Netzwerkbüros in Hannover nahmen mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Forschungsinstituten, Universitäten, Unternehmen und Stiftungen teil. Die Veranstaltung, die durch den Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, und die beiden bei der BGR für das Thema zuständigen Fachbereichsleitungen Dr. habil. Elke Fries und Dr.-Ing. Thomas Lege eröffnet wurde, gab einen umfassenden Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten der Satellitenfernerkundung in den Bodenwissenschaften. Fachvorträge und interaktive Dialogformate ermöglichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine vertiefte Auseinandersetzung u.a. mit den Themen satellitengestütztes Bodenmonitoring, Bodenmodellierung und agrarmeteorologische Beratung. Die Bedeutung innovativer Methoden wie Big Data-Analysen und Digital Soil-Mapping für den Fortschritt in der Boden-Fernerkundung wurde ebenfalls thematisiert.

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Die Kurz-Studie „Die Bedeutung Indonesiens für den globalen Nickelmarkt“ ist in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen.

Studie: Indonesiens Bedeutung für den globalen Nickel-Markt, 14.02.2024

Nickel gehört zu den Schlüsselrohstoffen bei der Umsetzung der Energie- und Verkehrswende. Mit der zentralen Weltmarktposition Indonesiens bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Nickel beschäftigt sich jetzt eine neu veröffentlichte Kurzstudie der BGR.
Indonesien besitzt die weltweit größte Nickelförderung und verfügt zudem über die größten bekannten Nickelreserven der Welt. Zugleich ist das südostasiatische Land führender Produzent von Raffinadenickel und zweitgrößter Edelstahlproduzent. Es exportiert mit Abstand die größte Menge der für die Batterieherstellung wichtigen Vorprodukte MHP und Nickelmatte.

In Indonesien gilt ein Exportverbot für Nickelerze. Seine Marktmacht bei dem Rohstoff festigte das Land vor allem auch durch chinesische Investitionen. Heute spielt Indonesien mit Blick auf den Einsatz von nickelreichen Batterien für den weiteren Markthoch¬lauf der Elektromobilität eine entscheidende Rolle. Auffällig ist dabei die weitreichende vertikale Integration führender chinesischer Produzenten von Lithium-Ionen-Batterien und Edelstahl, was zu signifikanten Kostenvorteilen in den Lieferketten führt. So ist absehbar, dass das Nickelangebot auf den Weltmärkten auch in den kommenden Jahren hochkonzentriert bleiben wird.

Die Nickel-Produktion wirft allerdings Fragen zur Nachhaltigkeit des Bergbaus in Indonesien auf. Zu den Umweltbelastungen zählen ein erheblicher Verlust von tropischem Regenwald und der erhöhte Kohlendioxidausstoß in der Weiterverarbeitung durch den Einsatz von Kohle.

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Teilnehmer am „German Day“ (Foto v. l. n. r.): Dirk Berg, Anja Tambusso-Ferraz, Jens , Selleen Sewpershad, Simone Pohl, Dr. Franziska, Jenny Marie Tala, Enrico und Prof. Dr. Volker Steinbach.

BGR auf größter Bergbaumesse Afrikas, 08.02.2024

Die BGR beteiligte sich auch in diesem Jahr an der größten Bergbaumesse Afrikas, der „Investing in African Mining Indaba“, in Kapstadt (Südafrika).

Im Blickpunkt stand der „German Day“, der von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe der Auslandshandelskammer (AHK) Südliches Afrika organisiert wurde. Die Veranstaltung mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte eindrücklich das weiter gewachsene Interesse an deutschen Aktivitäten in Afrika sowie an Kooperationen mit deutschen Institutionen. Eröffnet wurde der „German Day“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Powering Progress: the Convergence of Mining and Energy“ stand, durch die parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner. Darüber hinaus präsentierte sich die DERA auf der Messe mit einem eigenen Stand im Deutschen Pavillon.

Ein anderes zentrales Thema der Mining Indaba war das internationale Projekt AfricaMaVal, an dem auch die BGR beteiligt ist. Das Vorhaben unterstützt die Bemühungen, entlang der Wertschöpfungsketten kritischer Rohstoffe Partnerschaften zwischen der EU und Afrika zu etablieren. In Kapstadt fand im Rahmen des EU-Projekts ein Workshop zur Mobilisierung öffentlicher Mittel für Investitionen in den afrikanischen Bergbausektor statt, an dem auch Expertinnen und Experten der BGR teilnahmen. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung organisierte die BGR ein Arbeitstreffen, bei dem konkrete Investitionsempfehlungen entwickelt wurden.

Einen weiteren Schwerpunkt der BGR-Präsenz in Kapstadt bildete die Technische Zusammenarbeit. So unterstützte die BGR das Namibische Ministerium für Bergbau und Energie bei seinem Messeauftritt. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Geologischen Dienst von Namibia flankiert die BGR derzeit in dem südafrikanischen Land Maßnahmen für eine nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials. Dazu gehört aktuell auch eine „Country Case Study“ unter der Schirmherrschaft des namibischen Bergbauministers.

Das Sektorvorhaben Rohstoffe und Entwicklung der BGR veranstaltete bei der Mining Indaba in Kooperation mit dem Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development (IGF) ein Side Event. Unter dem Titel "Navigating Change: Gendered Impacts of Mine Closure" beschäftigte sich die Veranstaltung mit dem Thema Bergbauschließungen und ihren sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen aufdie Situation von Frauen. Das IGF hatte hierzu auch einen Bericht ("Gender Equality in Mine Closure: Actions for Governments") veröffentlicht, der in der Veranstaltung vorgestellt wurde.

„Das Engagement Deutschlands im Rohstoffsektor Afrikas ist für beide Seiten von wachsender Bedeutung. Das gilt sowohl für die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten in den afrikanischen Ländern als auch für eine resiliente Rohstoffsicherung Deutschlands insbesondere mit Blick auf den zunehmenden Rohstoffbedarf für den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien“, so BGR-Vizepräsident Prof. Dr. Volker Steinbach.

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Die DERA hat eine Rohstoffrisikobewertung zu Silizium und Ferrosilikolegierungen veröffentlicht.

Neue DERA-Studie zu Silizium ist online, 08.02.2024

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat eine neue Rohstoffrisikobewertung zu Silizium und Ferrosilikolegierungen veröffentlicht. Die Studie, die einen Ausblick bis zum Jahr 2027 gibt, beschreibt aktuelle Marktentwicklungen. So steigt die Nachfrage nach Silizium und Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie rasant. Allerdings wächst das Angebot vor allem aus China noch wesentlich schneller. Die Folge sind weiterhin niedrige Preise und eine steigende Marktmacht Chinas bei diesen Rohstoffen.

Silizium dient nicht nur zur Produktion von Polysilizium als Grundlage für die Herstellung von Solar- und Halbleitersilizium, sondern ist auch wichtig für die Herstellung bestimmter Aluminiumlegierungen und vor allem auch von Silikonen, die aus unzähligen Bereichen unseres täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken sind. Zudem ist Silizium Bestandteil zahlreicher Ferrolegierungen für die Stahl- und Gusseisenindustrie, am bekanntesten davon ist Ferrosilizium. Die Herstellung von Silizium steht seit einigen Jahren auch im Fokus von Menschenrechtsorganisationen, die die Herstellungsbedingungen in der Provinz Xinjiang in China kritisieren.

Die Studie wurde bereits im November 2023 im Rahmen eines DERA-Industrieworkshops in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Industrie diskutiert, um künftige Entwicklungen und Herausforderungen in der Rohstoffversorgung mit Silizium zu identifizieren.

PDF: Rohstoffinformationen 59 (2024) - Silizium und Ferrosilikolegierungen
Schriftenreihe "DERA Rohstoffinformationen"

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Vorbereitungen für die Bohrmission in der Westantarktis.

Westantarktis: Bohrmission mit erstem Etappenerfolg, 31.01.2024

Das internationale Forschungsbohrprojekt „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C), an dem auch die BGR beteiligt ist, hat einen wichtigen Etappenerfolg erzielt. In der nun abgeschlossenen ersten Phase durchbohrte das Team an der Siple Coast der Westantarktis – 860 Kilometer von der neuseeländischen Antarktisstation Scott Base entfernt – das dort 580 Meter dicke Schelfeis mit einem Heißwassersystem. Dabei gelang es, aus dem Meeresboden einen 1,92 Meter langen Sedimentkern zu gewinnen. Es ist der längste Sedimentkern, der bisher in dieser Region erbohrt wurde.

In der kommenden Antarktissaison wird das SWAIS 2C-Projekt, bei dem 35 internationale Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern zusammenarbeiten, fortgesetzt. Dann soll mit dem für das Vorhaben neu konstruierten Bohrgerät eine Tiefe von bis zu 200 Metern im Meeresboden erreicht werden. Von der Bohrmission erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher angesichts der globalen Erwärmung neue Informationen über die weitere Entwicklung des Westantarktischen Eisschildes. Insbesondere wollen sie wissen, ob das Ross-Schelfeis und der Westantarktische Eisschild abschmelzen könnten, wenn die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde 2 °C über den Werten der vorindustriellen Zeit liegen würde.

Neben der BGR sind aus Deutschland an dem Projekt u.a. das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) beteiligt.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (Bildmitte) mit der Sprecherin des FZ:Geo, Prof. Dr. Monika Sester (rechts), und ihrem Sprecher-Kollegen Prof. Dr. François Holtz (links) beim Forschungskolloquium in der BGR.

Kolloquium von BGR und Leibniz Uni Hannover, 31.01.2024

Die BGR und die Leibniz Universität Hannover (LUH) haben ihr zweites Forschungskolloquium ausgerichtet. Nach der erfolgreichen Einführung des Formats auf Einladung der LUH im Jahr 2022 war diesmal die BGR Gastgeberin der Veranstaltung, bei der mehr als 60 Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler beider Einrichtungen über aktuelle Forschungsthemen von gemeinsamem Interesse diskutierten.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, und durch die Sprecherin des Leibniz Forschungszentrums GEO (FZ:GEO) der LUH, Prof. Dr. Monika Sester, erläuterte Prof. Dr. Stephan Peth vom Institut für Bodenkunde der LUH in einem Vortrag die Anwendung innovativer Methoden der Röntgentomographie in der Bodenforschung. BGR-Präsident Prof. Watzel beschäftigte sich in einem weiteren Beitrag mit der Bedeutung geowissenschaftlicher Forschung im Kontext aktueller internationaler Herausforderungen.

Im Blickpunkt der Veranstaltung standen mehr als 20 Posterbeiträge, in denen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gemeinsame Projekte von BGR und LUH vorstellten. Dazu gehören u.a. Vorhaben zu modernen bildgebenden geowissenschaftlichen Analysemethoden, neue Entwicklungen zur automatischen Anpassung von geologischen Karten bei Maßstabsveränderungen, geochemische Verfahren zur Untersuchung von Plastikpartikeln im Boden oder Forschung zur Gewinnung von Lithium aus dem Untergrund.

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Infraschall-Auswertung der BGR-Station I26DE für den 21.01.2024

Asteroid über Brandenburg: BGR registrierte Infraschall , 22.01.2024

Der Asteroid, der am gestrigen Sonntag (21.01.2024) gegen 01:30 Uhr Ortszeit (00:30 Uhr Weltzeit) westlich von Berlin in die Erdatmosphäre eintrat und dort als Feuerkugel beobachtet werden konnte, wurde als Infraschall-Ereignis von der BGR registriert. Bei der Infraschall-Aufzeichnung durch die BGR-Station I26DE zur Überwachung des Kernwaffenteststopp konnten drei klare Wellenformsignaturen identifiziert werden, die aus nördlicher Richtung an der ca. 450 Kilometer entfernten Station im bayerischen Wald eintrafen. Die Messungen stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Teilen der Zugbahn des Asteroiden beim Eintritt in die Atmosphäre. Insbesondere betrifft dies auch das explosive Auseinanderbrechen des Asteroiden.

Das Ereignis lässt sich auf Basis von zwei weiteren Registrierungen an Stationen im In- und Ausland im westlichen Havelland nahe Nennhausen in Brandenburg verorten. Dies steht in Einklang mit der vorhergehenden Ankündigung der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA zu Eintrittsort und Zeitpunkt.

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Bergbaufolgelandschaft in der Lausitz.

Grundwassermodell für die Lausitz, 12.01.2024

Der Bund und die Länder Brandenburg und Sachsen haben eine Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts „Grundwassermodell Lausitz“ unterzeichnet. Als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument hat das geplante Simulationsmodell die Aufgabe, ein strategisches Wassermanagement in der Region Lausitz zu ermöglichen. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) der BGR koordiniert das Projekt. Fachlich begleitet wird es durch das Umweltbundesamt (UBA) und die Fachbehörden der beteiligten Bundesländer.

Das gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg sowie dem Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) des Freistaates Sachsen auf den Weg gebrachte Projekt soll dazu beitragen, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel in der Region auch vor dem Hintergrund der künftigen Anforderungen des Klimawandels zu unterstützen.
Das Vorhaben sieht die Entwicklung eines Grundwasserströmungsmodells vor, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Es baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf. Das Simulationsmodell setzt sich insgesamt aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 Quadratkilometer. Das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den beteiligten Ländern getragen werden.

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